Normalverteilung bei Mittelwertvergleichen

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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Juliano
Beiträge: 6
Registriert: 04.04.2018, 11:25

Normalverteilung bei Mittelwertvergleichen

Beitrag von Juliano »

Hallo zusammen,

stehe vor folgendem Problem:
Ich mache eine quantitative Untersuchung bestehend aus zwei experimenten zu der Wirkung von Sponsoring.

1. Experiment: Vorher/ Nachhervergleich; Als Auswertungsmethode will ich einen t-Test bei abhängigen Stichproben heranziehen n=90

2. Experiment: Vergleich zweier Gruppen via ANOVA; n=43 bzw 52 bei der anderen Gruppe;

Die Messung findet (teilweise) über multi-Item measurement mit 7er Likert Skalen bzw. semantischen Differezialen statt.
Für die Validitätsprüfung führe ich eine explorative Faktorenanalyse durch.

Nun zu meinen Fragen:

1. grundsätzliche Voraussetzung für Mittelwertvergleiche (wie ANOVA oder t-Tests) ist die Normalverteilung der Daten. Allerdings exisitert das zentrale Grenzwerttheorem, das überlicher Weise ab n=30 angewendet wird... Auch wird argumentiert, dass bei ausreichend großer Stichprobe der t-Test auch bei nicht normalverteilten Daten angewendet werden kann z.B.: https://www.psystudents.org/die-normalv ... im-t-test/
Muss ich die Normalverteilung der Daten also überhaupt prüfen?

2. Für den Bartlett Test im Rahmen der Faktorenanalyse müssen die Daten normalverteilt sein. Muss ich ggf die Normalverteilung nur für diesen Test sicher stellen? oder sind MSA- und KMO- Kriterium ausreichend? Kann man also auf den Bartlett Test verzichten?


Für einen Rat zu dem Thema wäre ich euch sehr dankbar :)

Juliano
dutchie
Beiträge: 2762
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Normalverteilung bei Mittelwertvergleichen

Beitrag von dutchie »

Hallo Juliano

Die Daten, die Variablen müssen gar nichts, die Berechnung des p-Wert bei ANOVA und t-Test, ist richtig
wenn die Residuuen normalverteilt sind.

1.Du musst die Verteilung der Daten in der Darstellung einer Häufigkeitsverteilung prüfen, nicht wegen irgend welcher Voraussetztungen,
sondern aus deskriptive Gründen, man muss einfach wissen wie die Daten verteilt sind, damit prüfst du auch auf Ausreißer,
und dann eine KS-Test anfügen kann ja nicht schaden. Eine Verteilungsanalyse ist grundlegender Teil jeder Analyse, aber aus sich heraus,
weil das interessiert.

2. Bitte nicht in der Gegend herumtransformieren. Die Faktorenanlyse braucht diese Tests nicht. Und das Vorgehen ist quatsch, weil wenn Bartlett und KMO mir sagen, dass die Daten nicht geeignet, würde man dann darauf verzichten eine FA zu machen? Nein. Mach die FA und du siehst am output der FA, ob da was vernünfiges rauskommt.

gruß
dutchie
Juliano
Beiträge: 6
Registriert: 04.04.2018, 11:25

Re: Normalverteilung bei Mittelwertvergleichen

Beitrag von Juliano »

Hi Dutchie,

vielen Dank für die schnelle Antwort und die Tipps. Werde ich so umsetzen...

Viele Grüße,
Juliano
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