Korrelation, Aussage des Ergebnisses

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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beckster
Beiträge: 6
Registriert: 04.07.2006, 13:10

Korrelation, Aussage des Ergebnisses

Beitrag von beckster »

Hallo, ich habe eine Untersuchung von einer Verpackung im Rahmen meiner Diplomarbeit gemacht. Hier habe ich dann ein Chi Quadrat Test auf Unabhängigkeit gemacht um zu sehen welche der poisitven Eigenschaften der Verpackung zusammen hängen.

Nun möchte ich die Stärke des Zusammenhangs ermitteln. Darf ich das bei allen untersuchten Eigenschaften machen oder nur bei denen wo ich eine Abhängigkeit festgestellt habe?

Wenn ich dann die Korrelation berechen bekomme ich immer einen negativen Wert. Was sagt dieser aus? Das die Befragten mehr auf die erste als auf die zweite Varibale achten?

Hoffe das mir jemand helfen kann!!!!!
MedDokAss
Beiträge: 174
Registriert: 12.05.2006, 12:00

Korrelation

Beitrag von MedDokAss »

Hallo beckster,

man kann eigentlich immer eine Korrelationsanalyse machen, es kommt bloß immer darauf an WELCHE: bei zwei normalverteilten, mindestens intervall skalierten Variablen bestimmt man den Korrelationskoeffizienten nach Pearson, bei nicht normalverteilten Variablen nimmt den Korrelationskoeffizienten nach Spearman (Rangkorrelationskoeffizienten), und bei dichotomen, ordinal oder nominalskalierten Werten nimmt man die Korrelationskoeffizienten, die bei einer Kontingenztafel (Kreuztabelle) mit berechnet werden können (s. Beitrag: "Korrelation im SPSS-Forum").

Ein negativer Korrelationskoeffizient besagt nur, dass es einen gegenläufigen Zusammenhang zwischen beiden Variablen gibt, also der Wert der einen Variable steigt und der andere fällt. Aber ich finde die Sache wird erst interessant wenn der Korrelationskoeffizient größer als 0,5 bzw. kleiner als -0,5 ist.

Wenn man einen Korrelationskoeffizienten nach Pearson berechnen möchte, sollt man immer vorher sich ein Streudiagramm zeichen lassen und sich die Regressionsgerade anzeigen lassen. Wenn die Gerade flach verläuft gibt es keinen bzw. einen sehr geringen Zusammenhang, wenn sie von links oben nach rechts unten läuft existiert eine gegenläufiger Zusammenhang und wenn sie von links unten nach rechts oben verläuft, dann ist von einem gleichsinnigen Zusammenhang auszugehen. Aber wenn die Punkte im Streudigramm irgendwelche Kurven andeuten, dann sollte man eine Kurvenanpassung machen und danach eine nichtliniare Regressionsanalyse.

MedDokAss
beckster
Beiträge: 6
Registriert: 04.07.2006, 13:10

Beitrag von beckster »

Vielen dank für die ausführliche antwort! hat einiges klares licht in die sache gebracht.

da ich nur zwei variablen habe und diese mit 1 bzw. 0 kodiert habe (für positiv bzw. negativ) denke ich das dies zu den dichotomen, ordinal oder nominalskalierten Werten zählt und ich somit die von dir beschriebene Kontingenztafel (Kreuztabelle) nehmen muss.

Leider bin ich noch ein SPSS Anfänger, habe lediglich mal chi quadrat damit gerechnet und mir ist nicht ganz klar wie ich die kontinenztafel erstelle.

Aber habe ich dich richtgi verstanden das ich nicth den weg über analyse, statistissche... und dann korrelation gehen muss?!

DANKE für die super hilfe :)
MedDokAss
Beiträge: 174
Registriert: 12.05.2006, 12:00

Korrelation zwischen 2 dichotomen Variablen

Beitrag von MedDokAss »

bei zwei dichotomen Variablen, wie in Deinem Fall ist sind folgende Koeffizienten und Statistiken innerhalb eine 2x2-Felder Tafel (Kreuztabelle mit 2 dichotomen Variablen) von Bedeutung: Chi-Quadrat Test, Exakter Test nach Fisher, Relatives Risiko bzw. Odds-Ratio, die Cochran-Mantel-Hänsel-Statistik, der Phi-Koeffizient sowie McNemar-Test.
Die Syntax sieht ungefähr so aus:
CROSSTABS
/TABLES=npn_eus BY npn
/FORMAT= AVALUE TABLES
/STATISTIC=CHISQ PHI RISK MCNEMAR CMH(1)
/CELLS= COUNT ROW COLUMN
/METHOD=EXACT TIMER(5).

MedDokAss
beckster
Beiträge: 6
Registriert: 04.07.2006, 13:10

Beitrag von beckster »

Oh, das sind ja plötzlich einige sachen mehr, muss ich die alle machen? denn ich mochte ja nur die signifikanz ermittlen (mittels dem chi quadrat unabhängigkeitstest) und eben die korrelation. aber geht das nicht nur mit einem test oder muss ich alle verfahren machen die du genannt hast?
:?
MedDokAss
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Vierfeldertafel

Beitrag von MedDokAss »

Natürlich musst Du nur all diese Tests ausführen, welche Du aber brauchst, speziell in Deinem Fall, einer klassische Vierfeldertafel, ist der exakte Test nach Fisher, den gibt es nämlich nur bei einer Vierfeldertafel. Das Ergebnis dieses Test wird mit in die Ausgabe des Chi-Quadrat-Tests geschrieben und ist etwas genauer als dieser. Und die spezielle Korrelation für Vierfeldertafeln, der Phi-Koeffizient, dort steht in der Ausgabe unter Wert der eigentlich Koeffizient (Korrelation) und danach die Signifikanz dazu. Das Kontrollkästchen für "Korrelation" solltest Du aber nicht aktivieren, da das nur für mindestens diskret verteilte quantitative Variablen aktiviert wird.

Der Einsatz des Relativem Risikos bzw. des Odds-Ratios, z. B., ist in der Biometrie oder Epidemiologie, z. B. für die Fragestellung: Ist das Risikos eines Rauchers an Lungenkrebs zu erkranken höher als des eiens Nichtraucher?

MedDokAss
beckster
Beiträge: 6
Registriert: 04.07.2006, 13:10

Beitrag von beckster »

Ich bekomme dann denn besagten Phi wert, einen Cramer V wert und einen Kontigenzkoeffizient. Für mich ist also der Phi wert meine Korrelation? und nur dieser und die dazu gehörige Signifikanz entscheident? Was ist mit dem kontigenzkoeffizient? wofür steht der?

Ich kann nicht oft genuag danke für die ganze hilfe sagen!!!
MedDokAss
Beiträge: 174
Registriert: 12.05.2006, 12:00

Korrelation bei Vierfeldertafeln (2x2-Tabellen)

Beitrag von MedDokAss »

Also für Deine Fragestellung ist der Phi-Koeffizient die erste Wahl. Der Phi-Koeffizient geht von 0 (keinen Zusammenhang) bis 1 (maximal stärkster Zusammenhang), die Signifikanz dazu kannst Du eigentlich links liegen lassen.

Cramers V und Kontingenzkoeffizient hingegen sind für Kreuztabellen mit mehreren Ausprägungen (Kategorien), alles andere ist das gleiche.

MedDokAss

PS: Hier noch mal die Grenzen für die Interprätierbarkeit aller Korrelationskoeffizienten: 0-0,2 keine bis sehr geringe Korrelation; über 0,2-0,5 geringe Korrelation; über 0,5-0,7 mittlere Korrelation; über 0,7-0,9 hohe Korrelation und über 0,9 sehr hohe Korrelation.
beckster
Beiträge: 6
Registriert: 04.07.2006, 13:10

Kurze frage

Beitrag von beckster »

Hi, ich kann nen korrelationstest doch nur machen wenn meine varibalen voneinander abhängig sind, denn bei unabhängigkeit macht das doch eigentlich keinen sinn, oder?

grüße
MedDokAss
Beiträge: 174
Registriert: 12.05.2006, 12:00

Beitrag von MedDokAss »

Hallo bekster,

das zeigt Dir doch der Korrelationskoeffizient, ob es einen Zusammenhang gibt oder nicht. Dies zeigt dir übrigens auch das Streudiagramm mit Regressionsgerade, zumindest bei Variablen mit mehreren Kategorien, oder bei stetigen Variablen.

MedDokAss
beckster
Beiträge: 6
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korrlation auch bei unabhängigen variablen testen?

Beitrag von beckster »

wenn ich meine variablen auf unabhängigkeit test und sich diese bestätigt, dann ist es doch eigentlich unlogisch wenn da eine korrelation besteht oder? für eine korrelation muss doch eine abhängigkeit vorherrschen, oder testet man die korreltaion auch wenn man weiß das die variablen unabhängig sind? wenn ja, warum?
MedDokAss
Beiträge: 174
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Beitrag von MedDokAss »

Ich kenne Deine Datenlage nicht und halte mich deshalb jetzt zurück.

MedDokAss
mirei
Beiträge: 9
Registriert: 26.09.2007, 21:35

frage zum exakten test nach fisher

Beitrag von mirei »

MedDokAss hat hier den Fisher-test erwähnt.

Ist der wirklich nur bei einer Vierfeldertafel anwendbar? Ich habe den in meinem SPSS eingegeben, und das hat auch bei weiteren Feldern funktioniert?

Wäre froh Hilfe!
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