Hallo Liebes Forum,
ich schreibe zurzeit eine Abschlussarbeit und hätte eine dringende Frage zu einer Interpretation.
Ich habe ein Regressionsmodell gerechnet mit ca. 22 unabhängigen Variablen. Hier bekomme ich nur für 2 Variablen signifikante Ergebnisse.... so weit so gut.
Jetzt überprüfe ich noch mögliche Mediatoren (6Stück). Diese kommen prizipiell als Mediator für alle unabhängigen Variablen in Frage.
Meine Betreurin hat mir gesagt, dass hierfür nicht zwingend ein direkter Einfluss von X (unabh.) auf Y(abh.) vorliegen muss. Deshalb führe ich Mediationsanalyse auch für insignifikante unabhängige Variablen durch.
->Für diese vorher insignifikanten komme ich jeweils immer auf eine "PARTIELLE MEDIATION". Diese sagt ja aus, dass neben dem Mediatoreffekt M trotzdem ein direkter Effekt von X auf Y vorliegt. Dieser wurde aber eben nicht in der Regression mit allen Variablen gefunden.... Wie ist nun dieses Ergebnis zu interpretieren? Haben diese Variablen jetzt trotzdem einen direkten Einfluss, obwohl im Gesamtmodell keiner gefunden wurde?
ich hoffe ich konnte die Frage einigermaßen verständlich formulieren...
Vielen Danke und beste Grüße
Annika
Problem: Interpretation der Mediatoranalyse
-
- Beiträge: 6
- Registriert: 26.06.2018, 16:21
-
- Beiträge: 2762
- Registriert: 01.02.2018, 10:45
Re: Problem: Interpretation der Mediatoranalyse
Hallo annika
Wenn du modelle prüfst mit immer neuen Variablengruppenkonstellationen, ändert sich
die Bedeutung von x in Abhängigkit von den seinen Partnern.
Gerade wenn du von einer "suchen und finden oder nicht" Regresssion von 22 UVs zu einer
Mediatoranalyse switcht nur mit x m und y.
Wenn dein Vorgehen zu widersprüchen führt ist es falsch!
gruß
dutchie
Wenn du modelle prüfst mit immer neuen Variablengruppenkonstellationen, ändert sich
die Bedeutung von x in Abhängigkit von den seinen Partnern.
Gerade wenn du von einer "suchen und finden oder nicht" Regresssion von 22 UVs zu einer
Mediatoranalyse switcht nur mit x m und y.
Wenn dein Vorgehen zu widersprüchen führt ist es falsch!
gruß
dutchie
-
- Beiträge: 6
- Registriert: 26.06.2018, 16:21
Re: Problem: Interpretation der Mediatoranalyse
Hallo dutchie,
danke für die schnelle Antwort!
Hm Mist, also meine Präentation ist übermorgen... geht wohl nur noch um Schadensbegrenzung.
Also ich habe auf Basis der Literatur die 22 UV´s genommen. Meine Idee war zunächst alle Variablen in das Modell zu nehmen, und dann per "Rückwärtselimination" Variablen zu entfernen, mit dem Ziel ein hohes adj R2 zu bekommen. Meine Betreuerin meinte jetzt jedoch, dass die das nicht gut findet und ich lieber das Gesamtmodell rechnen soll... (Mit der Begündung, dass Variablen ohne Signifikanzen auch ein Ergebnis sind... finde ich irgendwie schwachsinnig, weil Variablen aus dem Modell entfernen für mich ebenso ein Ergebnis ist).
Jetzt muss ich Mediationsanalysen (mit mehreren UV und mehreren Mediatoren) durchführen, und mir wurde gesagt, dass ich dies jeweils alles einzeln machen muss und das nicht für mehrere UV parallel durchführen kann. Deswegen müsste ich doch jeweils einzelne Modelle mit lediglich X,M und Y dafür nehmen oder? Also wüsste aktuell nicht wie ich das anders machen könnte.... habe mich bis jetzt an den Kommentaren der Betreuerin orientiert.
Lieben Gruß
Annika
danke für die schnelle Antwort!
Hm Mist, also meine Präentation ist übermorgen... geht wohl nur noch um Schadensbegrenzung.
Also ich habe auf Basis der Literatur die 22 UV´s genommen. Meine Idee war zunächst alle Variablen in das Modell zu nehmen, und dann per "Rückwärtselimination" Variablen zu entfernen, mit dem Ziel ein hohes adj R2 zu bekommen. Meine Betreuerin meinte jetzt jedoch, dass die das nicht gut findet und ich lieber das Gesamtmodell rechnen soll... (Mit der Begündung, dass Variablen ohne Signifikanzen auch ein Ergebnis sind... finde ich irgendwie schwachsinnig, weil Variablen aus dem Modell entfernen für mich ebenso ein Ergebnis ist).
Jetzt muss ich Mediationsanalysen (mit mehreren UV und mehreren Mediatoren) durchführen, und mir wurde gesagt, dass ich dies jeweils alles einzeln machen muss und das nicht für mehrere UV parallel durchführen kann. Deswegen müsste ich doch jeweils einzelne Modelle mit lediglich X,M und Y dafür nehmen oder? Also wüsste aktuell nicht wie ich das anders machen könnte.... habe mich bis jetzt an den Kommentaren der Betreuerin orientiert.
Lieben Gruß
Annika
-
- Beiträge: 6
- Registriert: 26.06.2018, 16:21
Re: Problem: Interpretation der Mediatoranalyse
Also wird bei Mediationsanalysen nicht generell immer das "einfache Modell" mit nur X,M und Y gerechnet unabhängig vom eigentlichen Modell mit den X(i) und M(j) auf Y.(Also die M(i) sind auch unabhängige Variablen im Gesamtmodell, hinterher überprüfe ich zusätzlich einzeln Mediationseffekte für diese). Hier macht man i.A. doch immer neue Variablengruppenkonstellationen?
-
- Beiträge: 2762
- Registriert: 01.02.2018, 10:45
Re: Problem: Interpretation der Mediatoranalyse
hallo
oder ist das eigentliche Modell (?) die mediation, das ist vielleicht eher realer als das mit vielen UV ohne mediation.
du musst inhaltlicher denken was sind das für variabeln???
rechen doch die mediation nur mit den Variabeln die in der dicken gleichung signifikant sind und nicht mit allen....
gruß
dutchie
oder ist das eigentliche Modell (?) die mediation, das ist vielleicht eher realer als das mit vielen UV ohne mediation.
du musst inhaltlicher denken was sind das für variabeln???
rechen doch die mediation nur mit den Variabeln die in der dicken gleichung signifikant sind und nicht mit allen....
gruß
dutchie
-
- Beiträge: 6
- Registriert: 26.06.2018, 16:21
Re: Problem: Interpretation der Mediatoranalyse
Ich untersuche in einer Seminararbeit die Nutzungsintention einer App auf Basis eines "technology acceptance modells". Da hab ich 22 mögliche Einflüsse auf die Nutzungsintention gefunden die ich auf Signifikanz überprüfe. Auf Basis des Modells kommen auf einem Pfad viele dieser unabh. Variablen auch als Mediatoren (9 Stück) für einen Block anderer unabh. Variablen in Frage ( 7 Stück) . Also sind nicht 132 Analysen.
Oder betrachtet man das nicht so getrennt... bzw wie könnte ich das sonst ausführen? Ich glaub ein Stukturgleichungsmodell wäre da besser, jedoch meinte die Betreuerin, dies geht nicht gut über SPSS und ich soll das über Regressionen machen.
Von dem "Block" der möglichen Mediatorvariablen untersuche ich aktuell nur solche weiter, im Gesamtmodell einen signifikanten Einfluss auf die Nutzungsintention haben. Das sind 2 Stück.
Obwohl von dem Block der 7 unabh. Variablen nur eine im Gesamtmodell einen Einfluss auf die Nutzungsintention hat, führe ich für alle 7 eine Mediatorenanalyse mit den 2 Mediatoren durch (also 14).
Dies wurde mir mehr oder weniger von der Betreuerin gesagt, dass X nicht zwingend einen direkten Einfluss auf Y haben muss, die Mediatoren aber! Hierfür habe ich die Signifikanzen genommen. Wenn ich dann für die vorher nicht signifikanten Variablen X in dem verkleinerten Modell mit X,M und Y eine Mediatorenanalyse durchführe, komme ich eben auf partielle Mediation für alle X(i), was ja auch zum Teil einen direkten Einfluss auf die Nutzungsintention bedeutet.
Wenn das vorgehen falsch war, geht es nun um Schadensbegrenzung.
Die Frage ist nun: Sage ich diese Variablen sind insignifikant auf Basis des Gesamtmodells und ignoriere das Ergebnis der Mediation oder gehe ich in der Präsentation darauf ein?
Mir erscheint es falsch, für vorher insignifikante Variablen noch eine Mediation zu prüfen... dies wurde mir von der Betreuerin aber so gesagt (sie hat mir auch ohne Begründung davon abgeraten eine Rückwärtselimination der Variablen durchzuführen, um das Modell mit 22 Variablen zu verkleinern).
Ich bin ziemlich am verzweifeln :/
Oder betrachtet man das nicht so getrennt... bzw wie könnte ich das sonst ausführen? Ich glaub ein Stukturgleichungsmodell wäre da besser, jedoch meinte die Betreuerin, dies geht nicht gut über SPSS und ich soll das über Regressionen machen.
Von dem "Block" der möglichen Mediatorvariablen untersuche ich aktuell nur solche weiter, im Gesamtmodell einen signifikanten Einfluss auf die Nutzungsintention haben. Das sind 2 Stück.
Obwohl von dem Block der 7 unabh. Variablen nur eine im Gesamtmodell einen Einfluss auf die Nutzungsintention hat, führe ich für alle 7 eine Mediatorenanalyse mit den 2 Mediatoren durch (also 14).
Dies wurde mir mehr oder weniger von der Betreuerin gesagt, dass X nicht zwingend einen direkten Einfluss auf Y haben muss, die Mediatoren aber! Hierfür habe ich die Signifikanzen genommen. Wenn ich dann für die vorher nicht signifikanten Variablen X in dem verkleinerten Modell mit X,M und Y eine Mediatorenanalyse durchführe, komme ich eben auf partielle Mediation für alle X(i), was ja auch zum Teil einen direkten Einfluss auf die Nutzungsintention bedeutet.
Wenn das vorgehen falsch war, geht es nun um Schadensbegrenzung.
Die Frage ist nun: Sage ich diese Variablen sind insignifikant auf Basis des Gesamtmodells und ignoriere das Ergebnis der Mediation oder gehe ich in der Präsentation darauf ein?
Mir erscheint es falsch, für vorher insignifikante Variablen noch eine Mediation zu prüfen... dies wurde mir von der Betreuerin aber so gesagt (sie hat mir auch ohne Begründung davon abgeraten eine Rückwärtselimination der Variablen durchzuführen, um das Modell mit 22 Variablen zu verkleinern).
Ich bin ziemlich am verzweifeln :/
-
- Beiträge: 2762
- Registriert: 01.02.2018, 10:45
Re: Problem: Interpretation der Mediatoranalyse
hallo annikanov
Mediation klärt die Frage "wodurch eine Variable x auf y wirkt!!"
Moderation klärt die Frage "bei wem eine Varaible x auf y wirkt!!"
Was y x med oder mod ist bestimmt die Theorie !!!!
und nicht die Stichprobe !!!! also nicht deine signifikanzen
du hast hypothesen gleitet vorzugehen, und nicht expolorativ
signifikanz gesteuert.
ein Mediator erhöht nicht die kenntnisse über y
sondern über x, wenn du ein x und ein mod hast
langt das normalerweise...
mach mal explorative Faktorenanalyse vor der Regresssion!
Könnte gut sein, dass du gar keinen Mediator hast und nur x (uv) variablen
ansonsten;
Glaub doch mal deiner Betreuerin. Und ein Schaden ist doch keiner entstanden.
gruß
dutchie
Mediation klärt die Frage "wodurch eine Variable x auf y wirkt!!"
Moderation klärt die Frage "bei wem eine Varaible x auf y wirkt!!"
Was y x med oder mod ist bestimmt die Theorie !!!!
und nicht die Stichprobe !!!! also nicht deine signifikanzen
du hast hypothesen gleitet vorzugehen, und nicht expolorativ
signifikanz gesteuert.
ein Mediator erhöht nicht die kenntnisse über y
sondern über x, wenn du ein x und ein mod hast
langt das normalerweise...
mach mal explorative Faktorenanalyse vor der Regresssion!
Könnte gut sein, dass du gar keinen Mediator hast und nur x (uv) variablen
ansonsten;
Glaub doch mal deiner Betreuerin. Und ein Schaden ist doch keiner entstanden.
gruß
dutchie
-
- Beiträge: 3
- Registriert: 29.06.2018, 14:34
Re: Problem: Interpretation der Mediatoranalyse
Hey,
du scheinst ein ähnliches Problem zu haben wie ich. Wo studierst du?
Leider bin ich auch noch nicht weiter :/
Ich bin mir aktuell nicht sicher, ob die Mediatorvariablen schon in das Gesamtmodell müssen, oder nur die unabh. Variablen, für die kein Mediationseffekt erwartet wird. Anschließend könnte man vielleicht den Test nach Baron/Kenny machen und schauen, ob nach Hinzufügen ein Mediatorvariable sich Effekte der unabh. Var. verändern (Basis ist vielleicht, dass der Mediator signifikant ist nach HInzufügen).
Jedoch kein Plan, ob das Zulässig ist, da die Literur Mediationsanalysen immer nur für eine einzelne UV durchführt/erklärt.
Sind allen nur Gedankengänge und keine direkte Antwort auf deine Frage
LG
Teebaum
du scheinst ein ähnliches Problem zu haben wie ich. Wo studierst du?

Leider bin ich auch noch nicht weiter :/
Ich bin mir aktuell nicht sicher, ob die Mediatorvariablen schon in das Gesamtmodell müssen, oder nur die unabh. Variablen, für die kein Mediationseffekt erwartet wird. Anschließend könnte man vielleicht den Test nach Baron/Kenny machen und schauen, ob nach Hinzufügen ein Mediatorvariable sich Effekte der unabh. Var. verändern (Basis ist vielleicht, dass der Mediator signifikant ist nach HInzufügen).
Jedoch kein Plan, ob das Zulässig ist, da die Literur Mediationsanalysen immer nur für eine einzelne UV durchführt/erklärt.
Sind allen nur Gedankengänge und keine direkte Antwort auf deine Frage

LG
Teebaum
-
- Beiträge: 2762
- Registriert: 01.02.2018, 10:45
Re: Problem: Interpretation der Mediatoranalyse
Hallo teebaum hallo annika
ihr kennt doch A.F. Hayes der hat doch 76 Modelle explizit beschrieben
Model Templates for PROCESS for SPSS and SASco2013 Andrew F. Hayes,
http://www.afhayes.com/
der hat bei 76 aufgehört, da gibts auch eines mit mehrere meds (model 6, mit drei unabhängigen multiplen Regressionen)
da könnt ihr ohne probleme noch einpaar x hinzufügen...
es gibt aber noch beliebig viele Modelle...
aber noch mal:
aus meiner sich ist es eine theoretische entscheidung ob eine Variable ein x oder med ist.
med muss dem x z.B. zeitlich nachgelagert sein, es muß wirkung von x aufnehmen...
ihr produziert widersprüche weil ihr immer andere Modelle baut, wenn ihr mehrere x und mehrere med habt
baut ihr daraus nur ein modell! das gilt dann, und wir getestet
gruß
dutchie
ihr kennt doch A.F. Hayes der hat doch 76 Modelle explizit beschrieben
Model Templates for PROCESS for SPSS and SASco2013 Andrew F. Hayes,
http://www.afhayes.com/
der hat bei 76 aufgehört, da gibts auch eines mit mehrere meds (model 6, mit drei unabhängigen multiplen Regressionen)
da könnt ihr ohne probleme noch einpaar x hinzufügen...
es gibt aber noch beliebig viele Modelle...
aber noch mal:
aus meiner sich ist es eine theoretische entscheidung ob eine Variable ein x oder med ist.
med muss dem x z.B. zeitlich nachgelagert sein, es muß wirkung von x aufnehmen...
ihr produziert widersprüche weil ihr immer andere Modelle baut, wenn ihr mehrere x und mehrere med habt
baut ihr daraus nur ein modell! das gilt dann, und wir getestet
gruß
dutchie