ich habe zwei eher grundsätzliche Fragen und freue mich über jede Antwort:
1. Für meine Abschlussarbeit habe ich die kompletten ARD- und ZDF-Übertragungen der Fußball-WM codiert, unterteilt in redaktionell strukturierte Analyseeinheiten. Ich habe also eine Vollerhebung. Machen Signifikanztests wie ein t-Test dann überhaupt Sinn? Ich habe ja die Grundgesamtheit vorliegen oder nicht? Natürlich arbeite ich dann in der Diskussion Strukturen heraus, die über die WM-Übertragung hinausgehen, aber statistisch liegt mMn eine Vollerhebung vor?!
2. Wenn ich vergleichen will, ob über Thema A oder Thema B mehr berichtet wurde, macht ein Mittelwertvergleich wenig Sinn, oder? Mich interessiert ja nicht, wie lang die Beiträge im Durchschnitt sind, bzw ob sich die Durchschnittswerte unterscheiden, sondern ob sich die Summen unterscheiden (zumal die Gruppengrößen bei mir in der Regel recht unterschiedlich sind und die Länge der Analyseeinheiten sehr stark variiert, der Mittelwert also wenig aussagekräftig ist). Wenn der Gedankengang richtig ist, gibt es andere Rechenverfahren, die ich sinnvoll anwenden kann? Oder kann ich auch bei der Hypothesenprüfung nur deskriptiv vorgehen und feststellen, dass die Sendezeit von Thema A größer ist als die von Thema B?
Literatur zu dem Thema habe ich leider kaum gefunden, da dreht es sich bei der Auswertung fast immer um Befragungen, genauso war es auch in allen Datenanalyse-Seminaren... Aber das Statistik-Forum schafft bestimmt, was Literatur und Seminare nicht geschafft haben

Liebe Grüße und vielen Dank,
Jonas