ICC vs. Pearson

[FM_MA]

Hallo Zusammen,

ich möchte für meine Masterarbeit die Stabilität eines Indexes untersuchen. Leider weiß ich nicht, ob die Berechnung des Intraklassenkorrelation (ICC) oder der Pearson Korrelation für die Daten angemessener ist und ich bin von meiner bisherigen Recherche sehr verwirrt.
Zu meiner Studie:
- der Index wurde durch die Differenz zweiter Reaktionszeiten beim betrachten von Bildern berechnet
- der Index ist intervallskaliert
- für jede VP wurde der Index zu zwei Messzeitpunkten erhoben
- Intervall zwischen den Messzeitpunkten variiert stark (zwischen 7 Monaten bis 2 Jahre)

Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus und kann mir sagen, ob es besser ist den ICC oder die Pearson Korrelation zu berechnen?
Liebe Grüße
Franzi

[dutchie]

hallo FM_MA Franzi

Index würde ich das nicht nennen.
es geht ja nur darum ob die messwiederholung zu anderen Reaktionzeiten geführt hat?
und die Differenz will das darstellen, oder?
du hast mehrere Bilder und zwei (rater) messungen und es geht um die übereinstimmung dieser messungen.
allgemein besser ist ICC weil der im gegensatz zur korrelation auch auf mittelwertsunterschied reagiert und auch
auf mehr als zwei rater anwendbar ist...

aber wenn du pro VP die verteilung der differenzen analysierst, hast du doch alles was du brauchst..
man würde erwarten das die differenten normalverteilt um null streuen, bisschen rechts schief vielleicht.

gruß
dutchie

[FM_MA]

Hallo Dutchie,

erstmal vielen Dank für deine Antwort, ich freue mich, dass mir jemand hilft

Richtig, ich habe einen Differenzwert (sog. Index, unglücklich gewählt) berechnet und möchte wissen, ob sich dieser Differenzwert zwischen den zwei Messzeitpunkten verändert.

Bisher habe ich die Pearson Korrelation berechnet, bin mir aber unsicher, ob nicht der ICC doch besser wäre. Konkret liegt das an diesem Paper:

Jerman, P., Berglas, N. F., Rohrbach, L. A., & Constantine, N. A. (2016). Test–retest reliability of self-reported sexual health measures among US Hispanic adolescents. Health Education Journal, 75(4), 485–500.

Die verlinken zwei weitere Quellen und sagen, dass der ICC bei Messwiederholung eigentlich besser ist, da er Varianzhomogenität zwischen den beiden Variablen annimmt (man misst ja die SELBE Variable zweimal), während die Pearson Korrelation das nicht tut. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das unterschiedliche Zeitintervall zwischen den Messungen nicht problematisch ist?

Und bisher habe ich auch noch nicht sicher herausfinden können, welchen ICC ich berechnen muss. Nach dem Verlaufsdiagramm auf Wikipedia hätte ich jetzt den ICC(C,1) bzw. ICC(3,1) berechnet, aber da bin ich mir auch sehr unsicher.

Es wäre sehr hilfreich, wenn du oder jemand anderes nochmal Antworten dazu hätte!

Liebe Grüße
Franzi

[dutchie]

hallo

so ganz versteh ich dein problem nicht
die differenz ist der unterschied zwischen messung 1 und messung 2
diese differenz kannst du mit dem zeitlichen abstand korrelieren und feststellen ob ein zusammenhnag besteht.

wenn es um retest RELI geht, nimmt man an, dass der wahre wert konstant ist!!!
wenn das so ist, müssten ICC und korrelation dasselbe liefern.
also wenn du ICC nimmst, weil du glaubst dass der wahre wert sich gändert hat, zerstörst du
die möglichkeit von retest zu sprechen, weil der wahre wert sich geändert hat ist das kein retest mehr.,

kann man das machen bei reaktionszeiten??? was wir den d bei dir überhaupt gemessen?

worüber korreliert du?
pro person über alle Bilder?
oder über alle personen ?

gruß
dutchie