Statistische Auswertung Fragebogen (EORTC QLQ C30)

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
samü
Beiträge: 6
Registriert: 26.10.2007, 17:46

Statistische Auswertung Fragebogen (EORTC QLQ C30)

Beitrag von samü »

Statistische Auswertung EORTC QLQ C30 mit SPSS.

Suche Hilfe bei der statistischen Auswertung des standardisierten Fragebogens EORTC QLQ C30 zur Evaluation der Lebensqualität mit SPSS.

Habe den Fragebogen an 10 Personen und zu drei Zeitpunkten,d.h. vor, in der Mitte und nach einer Intervention erhoben.

Der Fragebogen umfasst 15 Skalen, die 1-5 Items beinhalten.

Es soll die Entwicklung der 15 Skalen über die drei Zietpunkte untersucht werden.

Welches statistische Verfahren bzw. welchen statistischen Test könnte man hierfür verwenden?
Varianzanalyse mit Messwiederholungen?
Oder bin ich da komplett auf dem falschen Weg?
Habe leider sehr wenige statistische Vorerfahrungen...
Hilfesuchende
Beiträge: 18
Registriert: 20.10.2007, 12:25

Beitrag von Hilfesuchende »

Hallo!

Nein, mit einer ANOVA mit Messwiederholung bist du nicht auf dem Holzweg, wenn du die Teilnehmer nicht unterteilst. Möchtest du aber zB das Geschlecht einfließen lassen, müsstest du eine 2faktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung rechnen.
Hier kann ich aber sehr das Statistik-Buch von Bortz empfehlen!
samü
Beiträge: 6
Registriert: 26.10.2007, 17:46

Beitrag von samü »

Hallo!

Vielen Dank für deine Antwort!!!

Ich möchte nicht das Geschlecht einfließen lassen (alles weibliche Probandinnen) aber untersuchen, inwiefern sich die einzelnen Lebensqualitätskalen verändert haben. So eine Art prä/post Vergleich, nur zu drei Zeitpunkten...

Reicht die ANOVA mit Messwiederholungen da aus oder muss ich noch etwas beachten?
Hilfesuchende
Beiträge: 18
Registriert: 20.10.2007, 12:25

Beitrag von Hilfesuchende »

Hallo!

Ja, meiner Meinung nach ist eine ANOVA mit Messwiederholung hier genau richtig. Ein t-test für abhängige Messungen käme ja nur in Frage, falls du 2 Messzeitpunkte hast. Du musst halt vorher die Voraussetzungen überprüfen.
Bei n<10 sollte man bei Verletzung der Voraussetzungen besser auf ein verteilungsfreies Verfahren ausweichen.
Gutes Gelingen!
mojospirit
Beiträge: 7
Registriert: 27.05.2010, 10:13

zusätzliche frage!

Beitrag von mojospirit »

Hallo, vielleicht etwas unverschämt eure diskussion für eine zusätzliche frage zu nutzen, aber es passt hier so gut rein :)

ich habe bei meinen Probandinnen auch den EORTC-Fragebogen genutzt und auch an drei Zeitpunkten. Allerdings habe ich der INterventionsgruppe eine Kontrollgruppe gegenübergestellt - wenn ich die Beiträge hier richtig verstanden habe bedeutet das für mich ich muss meine Daten mit einer 2faktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung auswerten? Habe ich das richtig verstanden?

Danke für eure Antworten!

Gruss, Alexandra
KarinJ
Beiträge: 939
Registriert: 13.05.2008, 10:52

Beitrag von KarinJ »

messwiederholungsanalyse könnte passen (je nach hypothesen), dabei wäre kontroll- vs. interventionsgruppe ein zwischensubjektfaktor, die 3 messwerte wären ein innersubjektfaktor.
mojospirit
Beiträge: 7
Registriert: 27.05.2010, 10:13

konkretes beispiel..

Beitrag von mojospirit »

danke für die schnelle antwort!

hier mein konretes beispiel: ich habe bei einer gruppe krebspatientinnen getestet, wie sich sportliche betätigung auf die durch den EORTC qlq 30 und 23 abgefragten parameter auswirkt. die kontrollgruppe hat auch die fragebögen ausgefüllt, jedoch nicht am sportprogramm teilgenommen. dementsprechend wäre die hypothese: sport während der Tumortherapie führt zu einer verbesserung der Lebensqualität (als globaler parameter), abnahme der fatigue (müdigkeit die unter therapie auftritt) und positiven veränderungen bei den anderen abgefragten parametern. in einer spss-tabelle würden dann die werte der interventions und der sportgruppe untereinander stehen (sorry für die etwas dämliche frage, aber ich habe grosse schwierigkeiten mit spss) und man würde jeder gruppe eine zahl (zb 1 und 2) zuordnen?

freue mich über jede hilfe, alexandra
KarinJ
Beiträge: 939
Registriert: 13.05.2008, 10:52

Beitrag von KarinJ »

ja, das wäre die richtige anordnung, wobei allerdings eine person nur eine zeile (nicht mehrere) haben darf. die wiederholten messzeitpunkte wären als variablen anzulegen.

schon etwas älter, aber mit beispielen: diehl & staufenbiehl "statistik mit spss für windows".
mojospirit
Beiträge: 7
Registriert: 27.05.2010, 10:13

Beitrag von mojospirit »

DANKE!!
mojospirit
Beiträge: 7
Registriert: 27.05.2010, 10:13

Beitrag von mojospirit »

hallo,

hab ein bisschen weitergelesen und da tauchen irgendwie immer neue fragen auf - als ich unwissend war erschien die sache irgendwie wesentlich einfacher :)
würde man nicht zwei gruppen vergleichen sondern nur die entwicklung der parameter über einen bestimmten zeitraum müsste man doch rein theoretisch den friedmann-test anwenden, oder? der eortcfragebogen unterliegt doch keiner normalverteilung, oder bin ich hiermit auf dem falschen pfad?

würde man jetzt zwei gruppen miteinander vergleichen welches nicht-parametrische verfahren wäre dann geeignet, immer noch die 2faktorielle varianzanalyse mit messwiederholung (dabei wären die zwei gruppen der zwischensubjektfaktor)?

danke für eure hilfe!!

alexandra
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

würde man nicht zwei gruppen vergleichen sondern nur die entwicklung der parameter über einen bestimmten zeitraum müsste man doch rein theoretisch den friedmann-test anwenden, oder?
Der wäre geeignet.
würde man jetzt zwei gruppen miteinander vergleichen welches nicht-parametrische verfahren wäre dann geeignet, immer noch die 2faktorielle varianzanalyse mit messwiederholung (dabei wären die zwei gruppen der zwischensubjektfaktor)?
Varianzanalysen sind keine nicht-parametrischen Verfahren, Varianzanalysen sind parametrische Verfahren. Es gibt keine non-parametrischen Verfahren, die 2 Faktoren zugleich berücksichtigen können. Entweder man schaut sich immer dieselben Leute im Zeitverlauf an, oder man vergleicht verschiedene Gruppen zu 1 Zeitpunkt. Beides in einem Aufwasch geht nicht.
KarinJ
Beiträge: 939
Registriert: 13.05.2008, 10:52

Beitrag von KarinJ »

man könnte aus der messwiederholung eine differenz bilden und so die frage beantworten, ob die 2 gruppen sich unterschiedlich verändern. allerdings wird differenzbildung auch kritisiert (siehe z.b. amelang & zielinski, wenn ich nicht irre).
mojospirit
Beiträge: 7
Registriert: 27.05.2010, 10:13

Beitrag von mojospirit »

danke für eure hilfe!

ist denn grundsätzlich die varianzanalyse mit messwiederholung das richtige statistische verfahren wenn man nicht von einer normalverteilung ausgehen kann?

gruss, alexandra
mojospirit
Beiträge: 7
Registriert: 27.05.2010, 10:13

Beitrag von mojospirit »

hm..noch eine, vielleicht etwas blöde, frage: bei der auswertung der fragbögen ergeben sich drei messzeitpunkte. allerdings habe ich ca. 10 probandinnen, die am zweiten messzeitpunkt den fragebogen nicht ausfüllen konnten.ist es zulässig an den drei messzeitpunkten unterschiedliche probandenanzahlen zu haben? werden die fehlenden werte für den mittleren messpunkt dann als missing values definiert?

etwas ratlosen gruss, alexandra
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Vielleicht liege ich falsch, aber die beiden Fragen zu beantworten halte ich für müßig, weil sich dann wieder nur weitere ergeben. Vielleicht liest Du
erst einmal etwas zur Varianzanalyse mit Messwiederholungen bzw. repeated measures ANOVA, zu deren Voraussetzungen bzw. assumptions, und was mit Fällen mit fehlenden Werten in der Analyse passiert.
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