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[TT123]

Hallo liebe Leute,

in meiner Forschungsfrage geht es darum, welchen Einfluss Diskriminierung auf Stress und Zufriedenheit auf der Arbeit hat. Stress und Zufriedenheit wären demnach die AV‘s. Och bin bisschen verwirrt. Mittels Welches Verfahren sollten die Werte ausgewertet werden? Muss hier eine Manova gemacht werden, weil es 2 AVs gibt?

[TT123]

Hallo liebe Leute,

in meiner Forschungsfrage geht es darum, welchen Einfluss Diskriminierung auf Stress und Zufriedenheit auf der Arbeit hat. Stress und Zufriedenheit wären demnach die AV‘s und ich werde die Studie anhand von Fragebögen messen. Och bin bisschen verwirrt. Mittels Welches Verfahren sollten die Werte ausgewertet werden? Muss hier eine Manova gemacht werden, weil es 2 AVs gibt?

[dutchie]

Hallo TT123

MANOVA mit Stress und Zufriedenheit auf keinen Fall.
Diskriminierung müsste den Stress erhöhen aber die Zufriedenheit senken!

OH weh! Das kommt so einfach daher, ist aber sehr tricky!!!

Zuerstmal korrlierst du alles bivariant miteinander!
Dann zwei einfache Regressionen:

R1: UV Diskriminierung AV1 Stress
R2: UV Diskriminierung AV2 Zufriedenheit

Aber was ist mit dem Zusammenhang von Stress und Zufriedenheit (Z)?
Man könnte sich überlegen, ob Stress ein Mediator der Diskriminierungswirkung auf Zufriedenheit ist.

Dann ist nur Z die AV und Stress wird zum Mediator! Das würde das Ganze statistisch bisschen aufwerten!
Hängt aber von der Theorie ab. Kommt auch darauf an was wie gemessen wurde!!!
oder Zufriedenheit ist der Mediator??? und Stress der outcome (AV)?
oder sind das Moderatoren???

Das kann man sich aber auch so denken:
Im JDR Modell wäre Diskriminierung eine "Anforderung" und Zufriedenheit eine
"ressource", dann wäre beide UVs und Stress wäre die AV !!!

R3: UV1 Diskriminierung (D), UV2 Zufriedenheit (Z), AV Stress (S)
plus R2, dann wäre Zufriedenheit der Mediator für Diskriminierung.

Damit bin ich aber auch nicht glücklich, weil das würde heißen:
D führt zu S, ok
D senkt die Z, ok
aber Z könnte dann D kompensieren!! oh weh! das klingt komisch,
also einer Diskriminierung entgegen wirken durch verlängerte Pausen??

oder so:
R4: UV1 Diskriminierung (D), UV2 Stress (S), AV Zufriedenheit(Z)
plus R1, dann wäre Stress der Mediator für Diskriminierung.

...noch mal ganz genau checken was da eigentlich wie gemessen wurde!
Wie "Stress" gemeint ist! Besser wäre Arbeitsbelastung, oder Arbeitsbeanspruchung
weil Stress vom Stressor in Fragebögen kaum zu unterscheiden ist!!!
und Stress von Zufriedenheit (Eustress, Dissstress) ebenso kaum unterscheiden ist!

Also mal googl was Mediation ist,...
... und wieder mal alle Klarheiten beseitigt.

gruß
dutchie

[TT123]

Wow, danke für die ausführliche Nachricht.

Es hat sich inzwischen folgendes geändert.

Ich werde untersuchen welchen Einfluss Diskriminierung auf Arbeitszufriedenheit, Organizational Commitmen und Organizational Citizenship Behavior hat.

Meine Annahme wäre, dass je höher die erfahrene Diskriminierung ist, desto niedriger die anderen Variablen sein werden. Außerdem soll dann verglichen werden, inwiefern sich dies bei Menschen mit Migrationshintergrund und ohne Migrationshintergrund ändert.

Wäre das dann weiterhin ein Fall für Regression?

[dutchie]

ja, du bist ein einer linearen Regression, wenn die AV metrisch ist!

Vorher bestimmt du aber die bivariaten Zusammenhänge!

Wenn du nur eine UV hast bist du in der Regerssion auch bivariat, oder in einer einfach Regression,
--> bivariater Zusammenhang = einfach Regression

wenn du mehr als eine UV hast bist du in einer multiplen Regression.
--> bivariater Zusammenhang ≠ multiple Regression,
da man mehrere UVs hat, hat man auch mehrere bivariate Zusammenhänge

Migrationshintergrund = Mig wäre dann ein dichtomer Moderator!!! 1+0 codiert

Diskriminierung = Dis auf Arbeitszufriedenheit = AZ

und du hast folgende multiple Regression
AZ = a + b * Dis + c * Mig + d * Dis * Mig

"d" ist dann die Veränderung der Dis.wirkung auf AZ wenn Migration = ja
aber Problem Dis und Mig sind Korreliert!!!
Warum soll man Leute ohne Migationshintergrund diskriminieren?

gruß
dutchie

[TT123]

Hm, ja die Frage ist berechtigt. Aber der Gedanke ist, die beiden Fälle gegenüber zu stellen. Um dann sagen zu können Diskriminierung beeinflusst diese Outcomes. Also Diskriminierung ist blöd

Was schlägst du also vor?

[dutchie]

... gegenüberstellen, genau das passiert ..

Du denkst du berechneste den Zusammenhang zweimal,
einmal für Personen mit und einmal für Personen ohne Mig.
Genau das macht die Moderation, aber sie testet zusätzlich, ob es einen Unterschied gibt!
Das machst du mit der zweimal, nach Gruppen getrennten Analyse nicht.

G1: AZ = a + b * Dis + c * Mig + d * Dis * Mig

obige Gleichung testet nicht, ob bei Mig Dis höher ist!
Das müsste dazu kommen, aber das Problem ist nicht trivial!

Mig --> Dis --> AZ, insofern mißt Mig und Dis eigentlich das gleiche,
dann hast du in obiger Gleichung G1 viel Multikollinearität!

Welche Art ist denn die Dis? Sexismus, Mobbing usw. das kann Frauen und Brillenträger auch betreffen!
Wenn du nur Migration bedingte Dis misst kannst du auf Mig vielleicht ganz verzichten.
zumal Mig ungleich Mig !!!

Es ist bei AZ und Stress auch nicht klar was Henne was Ei!
Welcher ist UV welcher AV?
Wenn AZ = AV und Stress = UV, Stress senkt die AZ, fehlt die unterscheidung Eu- und Dissstress!
weil Stress auch Spaß machen kann, kommt wieder drauf an was da genau erhoben wurde.

So ist erstmal nicht falsch:
G2: AZ = a + b * Stress + c * Dis

...aber eigentlich ist das ein Moderation Mediation (googln wichtig) Ding,
da kann man viel basteln.
Denken wir mal Dis als Mediator für Mig.
Mig --> Dis ( das --> heißt Mig: UV Dis : AV)
Mig + Dis --> AZ

Der direkte Effekt würde bedeuten, dass bei Mig die AZ generell niedriger (oder höher) unabhängig von Dis!

gruß
dutchie