Das Richtige Verfahren (nicht normalverteilt)?

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
Antworten
jenny95
Beiträge: 1
Registriert: 20.12.2020, 19:28

Das Richtige Verfahren (nicht normalverteilt)?

Beitrag von jenny95 »

Hallo zusammen,

im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich eine quantitative Erhebung (Onlinebefragung) durchgeführt. Nun tue ich mich bei der Auswertun recht schwer, da ich mir nicht sicher bin, welches Verfahren für die Auswertung, die passende Möglichkeit ist.

Zu meiner Umfrage:
n = 164 Studenten

Mir geht es darum, dass ich abhängig vom sozioökonomischen Status (das habe ich anhand normierter Vorgehensweise der KIGGS-Studie ermittelt; hoch, mittel, gering) herausfinden will, ob beispielsweise ein Zusammenhang zu der räumlichen, technischen Ausstattung bzw. auch Unterstützungsbedarf der Studenten gibt.
Diese habe ich ordinal skaliert, sodass bspw. gefragt wurde, ob er/sie ausreichend Platz für das Arbeiten hatte, oder sich mehr Unterstützung durch die Lehrenden erhofft hat. Antwortmöglichkeiten waren: "immer, oft, gelegentlich, selten, nie".

Nun stelle ich fest, dass die Verteilung nicht normalverteilt ist und will überprüfen, ob ein Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status (ordinal skaliert: gering, mittel, hoch) und z.B. der räumlichen Ausstattung, Unterstützungsbedarf oder Distanzlehre vs. Präsensvorlesungen (anhand von Schulnoten 1-6 ermittelt, ordinal) usw. besteht.

Ich will der Hypothese nachgehen, dass ein Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status der Studenten und deren Chancengleichheit (in Form von technischer Ausstattung, räumlicher Arbeitsplatz usw.) besteht. Natürlich kann ich das Aufgrund der Komplexität des Begriffs "Chancengleichheit" nicht anhand einer einzigen Auswertung z.B. der technischen Ausstattung beantworten. Jedoch will ich anhand verschiedener Items die Hypothese in Teilen annehmen oder ablehnen können und würde das dann natürlich schriftlich erläutern.

Auswerten wollte ich die Daten mittels Whitney-Mann-U-Test, da dazu keine Normalverteilung vorhanden sein muss.

Ist jemand der selben oder anderer Meinung? Über Antworten wäre ich sehr dankbar.

Vielen Dank im Voraus!
dutchie
Beiträge: 2762
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Das Richtige Verfahren (nicht normalverteilt)?

Beitrag von dutchie »

Hallo jenny95

Hast du eine Variable wie z.B. "finanzielle Unterstützung"
würdest du die auch ordinal messen?

Deine UV söS ist kategorial geordnet, also quasinominalskaliert.
Man könnte das Ding aber auch intervallskaliert messen!!!!

Da du nur drei Kategorien hast kannst du die in Kontraste, Paarvergleiche zerlegen
die dann wieder metrisch sind!!!! falls du wissen willst wo die Unterstützung am größten!
d.h. du wärst in einer ANOVA falls deine AVs Intervallskaliert wären.

Kaum einer hätte ein Problem damit "immer, oft, gelegentlich, selten, nie".
einfach durchcodieren 0 = nie 1 2 3 4 = immer und als intervallskaliert anzusehen.

Die Vorstellung auf ordinalniveau ist alles gut, ist total falsch!

1. Man verliert Information, den Abstand.

2. Ordinalniveau ist auch nicht ohne Voraussetzungen, z.B. Symmetrie, NV wäre symmetrisch!
also löst du dein Problem gar nicht. Rangbindungen, nur asymptotisch richtig, starke und schwache Ordnung.
Was wenn 1 ungleich 1, glaubst du, dass wenn zwei Familien einen söS = 1 haben der söS gleich ist?
wenn das nicht der Fall ist, ist das nicht mal nominal-->also Feierabend mit Forschung!

3. Verminderte Möglichkeit von deskriptiver Statistik.

4. Kaum Möglichkeiten der Modellierung, gerade multivariat.

5. Ordinal ist eine Abstraktion! Es existiert nichts ordinales!
söS ist ein gutes Beispiel, das ist eine mega komplex aggregierte Variablen, such da mal Definitionen
aber sie ist in vivo intervallskaliert, das kann man ganz schnell zeigen, aber wie genau messen?
und wie genau aggregieren? Gerade, wenn man Kinder fragt! also macht man das ganz vorsichtig erstmal ordinal.
Ist OK, weil es eine UV werden soll! Als AV taugt ordinal gar nichts!

6. Psycholgisch ist ein Ordnungsrelation relevant und auch dominat, weil du nur den Besten, z.B. Partnerwahl, suchst
und du auch nur diese Info brauchst, um zu entscheiden, dir ist der Abstand zum Zweitbesten völlig egal. Das heißt aber
nicht dass er nicht existiert!

7. Ordinalniveau ist nicht anderes als Intervallniveau mit konstanten Abstand zwischen den Ausprägungen
Es ist nicht so, dass der Abstand verschwindet oder nicht definiert ist, nein, er ist immer 1.

8. Schulnoten, die Leistung ist eigentlich sogar absolut, es gibt eine Nullleistung und ist immer als "zählbar" darzustellen.
Die Leistungen werden jetzt aber transformiert, zum Zweck der Vereinheitlichung. In ein geordnetes Kategoriensystem
A B C D E F. Wie passiert das? Sind die Abstände zwischen ABCDEF gleich? Was,wenn ich so tu als ob? Was wenn ich nur zwei Noten hätte? bestanden ja / nein...

also :
UV: söS, drei Kategorien
AVs : metrisch

--> ANOVA
such Literatur zum Thema und dann nach U test...

Ordinal? ...kannst machen..
"...das ist aber so als ob man mit einem Messer zu einer Schießerei kommt.." (Zitat, Film?, Person?)

Gruß
dutchie
Anzeige:Statistik und SPSS: Die besten Bücher
Als Buch oder E-Book - Jetzt bestellen
spss datenanalyse
SPSS - Moderne Datenanalyse - Jetzt bestellen!
statistik datenanalyse
Statistik - Der Weg zur Datenanalyse - Jetzt bestellen!
Antworten