Manova und geplante Kontraste

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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_Marie_
Beiträge: 1
Registriert: 26.10.2021, 10:18

Manova und geplante Kontraste

Beitrag von _Marie_ »

Hallo zusammen,

ich sitze gerade an der Präregistrierung und Planung meiner Masterarbeit und komme leider nicht weiter.

Bei meinem Design habe ich eine unabhängige Variable mit 3 Ausprägungen, d.h. 3 Gruppen. Ich werde 3 abhängige Variablen erheben. Konkret interessieren mich die Unterschiede in den abhängigen Variablen zwischen den drei Gruppen.

Meine Hypothesen sind folgende:
- H1: M(Gruppe 2) > M(Gruppe 1)
- H2: M(Gruppe 3) > M(Gruppe 2)
- H3: [M(Gruppe 3)-M(Gruppe 1)] > [M(Gruppe 2)-M(Gruppe 1)]

Ich frage mich nun, welche Form der Datenauswertung genau Sinn macht. Wäre ein Omnibusverfahren, in dem Fall die einfaktorielle Manova, mit anschließenden Follow-up Tests, konkret geplanten Kontrasten, sinnvoll? Wenn ja, welche Form der Alpha-Adjustierung muss ich in dem Fall vornehmen, um eine Alphafehlerkumulierung (es sind ja schließlich einige Kontraste) zu vermeiden?

Zusätzlich ist es notwendig, einen geeigneten Stichprobenumfang (mit G*Power) zu ermitteln. Wie müsste ich in diesem Fall dann vorgehen?

Ich würde mich sehr über eine Antwort und weitere Rückfragen freuen,
Marie :-)
dutchie
Beiträge: 2762
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Manova und geplante Kontraste

Beitrag von dutchie »

Hallo Marie,

In SPSS liefe die Auswertung so:

zuerst MANOVA
dann 3x ANOVA, für jeder AV eine
dann 3x Kontraste, für jede AV eine. --> das sind 13 Hypothesen.

Es gibt keine MANOVA Kontraste, vielleicht bei anderer Software??
mal da gucken:
https://www.db-thueringen.de/servlets/M ... 030519.pdf
aber ist zu strange...
auch mal da:
https://www.tu-chemnitz.de/phil/imf/psy ... lanung.pdf

Das mit dem alpha fehler ist aus meiner Sicht Quatsch, du bist nicht explorativ
sagst die Hypothesen theoriegeleitet vorher!
Und jede Hypothese meint etwas anderes. Wst das ein Experiment?
Wenn alle drei AVs dasselbe messen, wozu drei AVs?
Wenn die drei AVs unterschiedliches messen, wozu MANOVA?

mach mal:
gpower:
1.
N untere Grenze mach über:
MANOVA mit 3 Gruppen 3 AVs
aber was ist f2(V)???, lass einfach default, normal ist das ein mittlerer effekt
find da nix im manual :(
(müsste ich erst googln, auch weil das f2(V) mit dem f der ANOVA zusammenhnängt :( )
mach dort Alpha = 0.5, ß =.95 --> N = 171, (irgendwo, irgendwas)

2a.
N obere Grenze mach über:
normal ANOVA one way global
f = .25 = mittlerer effekt
mach dort Alpha = 0.5
group = 3, ß =.95 --> N = 252

2b.
normal ANOVA one way global
f = .25 = mittlerer effekt
mach dort Alpha = 0.5/3 (drei Avs)
group =3, ß =.95--> N = 309

2c.
normal ANOVA one way global
mach dann Alpha = 0.5/9--> wär quasi das größte N
mit group = 2
bei f = 0.25 alpha = 0.05/9 (3x3) ß =.95--> N = 322

jetzt spring mal auf kleinen effekt
bei f = 0.10 alpha = 0.05/9 ß =.95--> N = 1986:shock:

Du siehst das Ganze hängt viel mehr vom Effekt ab, als von alpha,
zudem hast du für die drei Effekte wahrscheinlich auch keine differenzierten Effektstärken.
Die Ns sind auch deshalb so groß, da bis jetzt 1-beta auf 0.95 steht!

N > 300 für eine BA oder MA ist viel! Experimentell geht das gar nicht und online
musst du dropout einkalkulieren!

gruß
dutchie
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