ich brauche dringend Hilfe bei dem statistischen Vorgehen in meiner Bachelorarbeit.
Mein Thema ist das Glauben an Verschwörungstheorien, wobei der Hauptteil eine Mediationsanalyse beinhaltet und ich zusätzlich einen explorativen Bezug zur COVID-19-Pandemie herstellen wollte.
Ich weiß nun nicht, wie ich die beiden Teile über statistische Auswertungen sinnvoll verknüpfen kann, d.h. wie der explorative Teil sich auch noch etwas auf den Hauptteil mit der Mediation bezieht.
Im Hauptteil geht es um folgende Hypothese:
Personen mit niedriger Ambiguitätstoleranz (AT) glauben stärker an Verschwörungstheorien als Personen mit hoher Ambiguitätstoleranz, wobei Strukturbedürfnis (SB) ein partieller Mediator ist.
Dabei habe ich zwei einfache Mediationsanalysen gerechnet, weil ich zwei verschiedene Ambiguitätstoleranzen (AT gegenüber unlösbaren Problemen sowie Rollenstereotypien) untersuchen wollte. Der Mediator Strukturbedürfnis ist jeweils gleich.
Eine experimentelle Manipulation habe ich nicht vorgenommen, weil ich schauen wollte, ob der Zusammenhang auf einer Komplexitätsreduzierenden Funktion beruht, die AT und SB von der Theorie her gemeinsam haben. AT und SB unterscheiden sich dadurch, dass AT einen inhaltlichen Bereich spezifiziert (unlösbare Probleme und Rollenstereotypien) und SB nicht, allgemeiner konzipiert ist. Deshalb wollte ich schauen, ob der Zusammenhang von AT mit dem Glauben an VT dennoch auf der komplexitätsreduzierenden Funktion beruht.
So viel dazu.
Nun hänge ich an dem explorativen Teil:
Ich habe mir dabei gedacht, dass die Pandemie ja auch eine ambiguitive, d.h. mehrdeutige, verunsichernde, Situation ist, auf die Personen mit geringer AT und hohem SB auf Basis der Theorie mit stärkerer Verunsicherung reagieren würden. Zusätzlich werden ja Verschwörungstheorien auf die Pandemie projiziert (-> Verbindung zu Verschwörungsglaube).
Meine Professorin möchte nun, dass ich prüfe, ob Personen, die die Corona-Pandemie als besonders verunsichernd wahrnehmen, einen stärkeren/anderen durch Strukturbedürfnis mediierten Zusammenhang zwischen Ambiguitätstoleranz und Verschwörungsglauben haben.
Ich habe keine Ahnung, wie ich das umsetzen soll. Es klingt nach einer moderierten Mediation mit der wahrgenommenen Verunsicherung als Moderator. Jedoch hat meine Professorin ausdrücklich gesagt, sie möchte in dem explorativen Teil keine Interferenzstatistik und das würde auch das Bachelorniveau übersteigen.
Meine Idee ist es aktuell, die Korrelationen zu berechnen (d.h. je geringer AT, desto stärker die Wahrnehmung der Pandemie als verunsichernd). Aber irgendwie sehe ich da nicht so die Verbindung zum Verschwörungsglauben außer, dass auf die Pandemie halt Verschwörungstheorien projiziert werden.
Ich könnte auch die Variable "Wahrnehmung der Pandemie als verunsichernd" in zwei Gruppen aufteilen (hohe Verunsicherung vs. niedrige) und dann irgendwie die AT und SB jeweils berücksichtigen. Nur weiß ich erstens nicht, wie ich die Auftrennung dieser metrischen Variable in zwei Gruppen statistisch umsetzen soll und wie ich dann At und SB damit passend in Verbindung setze und abbilde.
Vielleicht kann mir jemand ja weiterhelfen oder hat noch eine andere kreative Idee, wie ich den explorativen Teil passend mit dem Hauptteil verknüpfen kann. Ich würde mich sehr über Ideen oder Tipps freuen

Liebe Grüße!