Hallo betamännchen,
...na ja so dumm ist die Frage gar nicht, da kann man
gerne mal 4 Semester Wissenschafttheorie belegen und ringt noch immer um Antwort.
betamännchen hat geschrieben: ↑21.02.2022, 22:32
Und welchen Unterschied würde es beim Testen der Hypothesen machen? Ich hätte jetzt gesagt, dass die je-desto eine Regressionsanalyse und die Wenn-Dann einen Korrelationstest fordern würde, oder?
nun, wenn denn dann genau andersrum
wir denken uns alle Variablen intervallskaliert!...
Eine Korrelation beschreibt nur die Größe des Zusammenhangs, ohne festzulegen
UV/AV bzw. Regressor/Regressand bzw.x/y bzw. Ursache/Wirkung
Insofern sind identisch:
1a "Je positiver die Einstellung zum Verhalten, desto positver die Intention zum Verhalten"
=
1b "Je positiver die Intention zum Verhalten, desto positver die Einstellung zum Verhalten"
das ist ein positiver Zusammenhang, besser nicht den Begriff positiv in der Hypo verwenden!
besser:
"Je größer der Maßzahl zur Einstellung zum Verhalten, desto größer die Maßzahl der Verhaltensabsicht"
aber du merkst, dass 1a nicht identisch mit 1b, weil die Einstellung der Intention irgendwie vorrausgeht!?
ist das wirklich so? Aussage 1 entspräche im der Logik einer Äquivalenz.
oder ist die Einstellung eine notwendige oder hinreichend Bedingung?
2. "Wenn die Einstellung positiv zum Verhalten ist, dann ist die Intention zum Verhalten auch positiv."
Erstmal drückt obiges 2 keine Varianz der UV oder AV aus, in der Logik nennt sich 2 eine Konditionale Aussage
bzw. Implikation und ist nur auf Wahrheitswerte richtig/falsch anwendbar,
2 drückt keine Kausalität aus!!
Wäre 2 richtig hieße das:
3a. eine positive Einstellung führt immer zu einer positiven Intention!
Jeder der liebt heiratet.
und
3b. nicht jede positive Intention ist bedingt durch eine positive Einstellung.
aber ein negative Intention immer durch eine negative Einstellung.
Jemand der nicht verheiratet ist, liebt auch nicht, aber Liebe ist nicht der einzige Grund zu heiraten.
https://ibb.co/VNNFHFh
3b. ist richtig: ich kann auch kaufen, weil ich muss
aber
3a. ist falsch: ich muss nicht kaufen, nur weil ich Gucci toll finde.
insofern ist in obigem Bild in vivo auch Zeile 2 möglich!
nicht jeder der liebt heiratet.--> 2 ist also falsch, generell auch ohne Stichproben und Empirie.
...also sind Aussagen der Form 2 problematisch, und in deinem statistischen Rahmen
nicht testbar, es sei denn dichotom usw....
aber egal...2 ist als statistische Hypothese falsch!
du wolltest damit kausalität ausdrücken, oder zumindest einen zeitlichen Bezug
herstellen, aber mit statistischen Hypos kann man keine Kausalität prüfen,
auch wenn man sich einigt was kausälität sein soll...
richtig ist auf jeden Fall Ausage 1!!
und zwar völlig egal ob Korrelation oder Regresssion
beiden Verfahren haben diese Hypothese,
weil Korrelation und Regression keine Verfahren sind die man getrennt betrachten kann!
Die Korrelation beschreibt nur wie gut die Regression macht was sie soll, nämlich etwas vorherzusagen.
aber 1 beschreibt auch keine Kausalität (weil 1a = 1b, du kannst ja die Regression auch umdrehn)
1: je größer x desto größer y = positiver Zusammenhang,
--> du gibst die beiden Variablen an die zusammenhängen sollen puls Richtung des Zusammenhangs
plus eventuelle Angabe wie groß der Zusammenhang sein soll.mehr gibts nicht.
...zudem ist das ganze stark vertheoretisiert
muss man Einstellung zum Verhalten und Intention zum Verhalten, unterscheiden oder ist das dasselbe,
wenn Einstellungen = Verhaltensdispositionen = Intensionen darstellen?
obacht:
die Einstellung muss nicht von sozialen Normen abhängen, das Verhalten, sofern öffentlich, schon!
Diese "Intention" wurde nur eingeführt, weil das tatsächliche Verhalten nicht stattfinden kann,
dazu müsste etwas gekauft oder experimentell eine Wahlsituation geschaffen werden.
Mit Fragebögen nicht zu machen.
gruß
dutchie