Konzeptuelle Planung Baseline-Studie

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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Kate619
Beiträge: 2
Registriert: 18.05.2022, 10:41

Konzeptuelle Planung Baseline-Studie

Beitrag von Kate619 »

Hello ihr Lieben,
ich muss im Rahmen meiner Bachelorarbeit eine konzeptuelle Planung einer Studie durchführen. Untersucht werden soll die mögliche Veränderung des Selbstwertgefühls durch eine elterliche Trennung als kritisches Lebensereignis für Kinder und Jugendliche. Die Studie soll eine Baseline-Messung, Postmessung und Follow-up-Messung beinhalten. Prädiktor A wäre meines Wissens nach die elterliche Trennung mit den Ausprägungen "ja vs. nein", Prädiktor B die Zeit (0, 1, 2) und das Kriterium das Selbstwertgefühl (gemessen mit einem Fragebogen). Zum Messzeitpunkt 0 (Baseline) sollen alle Eltern noch zusammen sein (also "Trennung nein"), was sich dann zu Messzeitpunkt 1 und 2 in der Interventionsgruppe zu "Trennung ja" ändert und in der Kontrollgruppe bei "Trennung nein" bliebt. Eltern, die sich noch von Messzeitpunkt 1 zu 2 trennen oder auch Eltern, die wieder zusammenkommen, werden aussortiert. Ich hoffe, dass das bis hierhin erstmal verständlich war und so vllt auch richtig!? Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich die Personen zu Messzeitpunkt 0 einteilen kann bzw. meinte meine Betreuerin, dass ich die Gruppen zu 0 nicht rückwirkend so betiteln dürfe, da meine Zuteilung ja nicht geplant, sondern zufällig erfolgt. Mein Problem bei der Eingabe auch in SPSS ist dann aber, dass ich ja zu jedem Messzeitpunkt 2 Bedingungen erheben muss und dafür ja quasi so im Hintergrund eine Einteilung der "großen" Gruppe hypothetisch in zwei kleinere Untergruppen erfolgen muss? Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann bzw., dass meine Frage verständlich ist, da es mir echt schwer fällt das in Worte zu fassen.
Liebe Grüße :)
dutchie
Beiträge: 2767
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Konzeptuelle Planung Baseline-Studie

Beitrag von dutchie »

Hallo Kate,

AV: Selbstwert
UV: krit Ereigniss
Plan: Längsschnitt,
Kate619 hat geschrieben:
18.05.2022, 10:57
Eltern, die sich noch von Messzeitpunkt 1 zu 2 trennen oder auch Eltern, die wieder zusammenkommen, werden aussortiert.
man muss ja realistisch bleiben!! aussortieren würde keiner so machen!!!
Würde man das Ganze tatsächlich durchführen, wäre die in der Stichprobe drin, ebenso die sich
gar nicht Trennen! Zu t0 ist ja nicht klar, was sich wie ergibt! Das ist kein Experiment!
Was wenn sich niemand trennt!!
Kate619 hat geschrieben:
18.05.2022, 10:57
Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich die Personen zu Messzeitpunkt 0 einteilen kann bzw. meinte meine Betreuerin, dass ich die Gruppen zu 0 nicht rückwirkend so betiteln dürfe, da meine Zuteilung ja nicht geplant, sondern zufällig erfolgt.
Ich versteh deine Betreurin nicht ?? geplant??
du wertest ja rückblickend aus! und im nachhinein, am Ende des Beobachtungszeitraums
hast du mehrere Gruppen, im Kern die, die sich getrennt haben und die die nicht, letzteres ist
die Kontrollgruppe, in der der Selbstwert ohne Krit E schwankt sich entwickelt usw....

Du teilst die Kinder ein in weiblich, männlich, oder misst die Bindung...

Problem ist auch die Zeit das ist nicht t0 t1 t2
sondern muss von Zeitpunkt der Trennung abhängen!
Der Zeitpunkt t1 hängt von der Trennung ab, es wird 4 wochen nach Trennung gemessen (z.B.)
und dann t2 zwei jahre nach Trennung, insofern wären die zeitlichen Verläufe alle individuell!

Kennst du den Unterschied zwischen long und wide Datenformate?
mal googeln
Kate619 hat geschrieben:
18.05.2022, 10:57
dass ich ja zu jedem Messzeitpunkt 2 Bedingungen erheben muss
welche Bedingungen?
?? du misst die AVs und oder Moderatoren, die Ausgangsbedingungen ändern
sich nicht??

gruß
dutchie
Kate619
Beiträge: 2
Registriert: 18.05.2022, 10:41

Re: Konzeptuelle Planung Baseline-Studie

Beitrag von Kate619 »

dutchie hat geschrieben:
18.05.2022, 13:26
Hallo Kate,

AV: Selbstwert
UV: krit Ereigniss
Plan: Längsschnitt,

Vielen Dank für deine ausführliche und hilfreiche Antwort :) Würdest du die Variablen nicht als Faktoren und Kriterium bezeichnen?
Also Kriterium: Selbstwertgefühl
Faktor A: Trennung ja/nein
Faktor B: Zeit
????
Kate619 hat geschrieben:
18.05.2022, 10:57
Eltern, die sich noch von Messzeitpunkt 1 zu 2 trennen oder auch Eltern, die wieder zusammenkommen, werden aussortiert.
man muss ja realistisch bleiben!! aussortieren würde keiner so machen!!!
Würde man das Ganze tatsächlich durchführen, wäre die in der Stichprobe drin, ebenso die sich
gar nicht Trennen! Zu t0 ist ja nicht klar, was sich wie ergibt! Das ist kein Experiment!
Was wenn sich niemand trennt!!

Ja genau, dass sich niemand trennt ist auch meine Befürchtung, was ich aber aufgrund von Zahlen dazu versuchen möchte zu erklären. Aussortieren muss ich aber soweit ich das verstanden habe, da die Versuchspersonen das Ergebnis ja sonst verfälschen und nicht mehr in die Bedingung "Trennung nein" passen. Das es kein "richtiges" Experiment ist, ist mir bewusst, eig. ist es nur an eine Baseline-Studie angelegt und eine nicht-experimentelle korrelative Längsschnittstudie für meinen Begriff.
Kate619 hat geschrieben:
18.05.2022, 10:57
Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich die Personen zu Messzeitpunkt 0 einteilen kann bzw. meinte meine Betreuerin, dass ich die Gruppen zu 0 nicht rückwirkend so betiteln dürfe, da meine Zuteilung ja nicht geplant, sondern zufällig erfolgt.
Ich versteh deine Betreurin nicht ?? geplant??
du wertest ja rückblickend aus! und im nachhinein, am Ende des Beobachtungszeitraums
hast du mehrere Gruppen, im Kern die, die sich getrennt haben und die die nicht, letzteres ist
die Kontrollgruppe, in der der Selbstwert ohne Krit E schwankt sich entwickelt usw....

Genau so dachte ich das eig. auch!?

Du teilst die Kinder ein in weiblich, männlich, oder misst die Bindung...

Die Geschlechterteilung nehme ich nicht mehr vor in meiner Arbeit, soll als Anregung für weitere Forschung dann gennant werden ;)

Problem ist auch die Zeit das ist nicht t0 t1 t2
sondern muss von Zeitpunkt der Trennung abhängen!
Der Zeitpunkt t1 hängt von der Trennung ab, es wird 4 wochen nach Trennung gemessen (z.B.)
und dann t2 zwei jahre nach Trennung, insofern wären die zeitlichen Verläufe alle individuell!

Ja das dachte ich zunächst auch, soll es aber wohl so wie erläutert machen.

Kennst du den Unterschied zwischen long und wide Datenformate?
mal googeln

Vielen Dank, da habe ich mich einlesen und würde dann ein Longformat nutzen oder?
Kate619 hat geschrieben:
18.05.2022, 10:57
dass ich ja zu jedem Messzeitpunkt 2 Bedingungen erheben muss
welche Bedingungen?
?? du misst die AVs und oder Moderatoren, die Ausgangsbedingungen ändern
sich nicht??

Ich messe ja zu jedem der drei Zeitpunkte sowahl das Selbstwertgefühl, als auch den Faktor A "Trennung ja/nein"!?

gruß
dutchie
Noch eine Frage zum statistichen Vorgehen, ist es richtig, dass ich eine Mixed-Anova rechne und zwiscehn den Gruppen dann Kontraste. Kürzlich bin ich auch darauf gestoßen, ob ansonsten ein t-Test für den Vergleich von Messzeitpunkt 1 zu 2 noch besser wäre?

Besten Dank im Voraus und liebe Grüße :)
dutchie
Beiträge: 2767
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Konzeptuelle Planung Baseline-Studie

Beitrag von dutchie »

Hallo an alle,

ich verstehe es nicht.

1. Also mixed ANOVA meint
mindestens eine between UV = unabhängige Messung
plus
mindestens eine within UV = abhängige Messung

2. mixed Regression meint
was anderes, fixed and random UVs.

deine Realität in der du dein Daten erhebst ist
ist 2.

Dein Modell ist 1.

Ein t Test ist völlig ok! in dieser Situation
Das ist eine ANOVA mit einem Faktor(within) und zwei Stufen.

Es gibt statistisch keine Unterschied zwischen t-Test, ANOVA und Regression.

MEGA CHAOS!

Alles gut:
Primär ist folgendes:
Es gibt ein vorher und ein nachher!
Für jeden Teilnehmer! das ist t-Test für abhängige Stichproben!

Der Irrtum besteht in der Vorsteluung man hat ein Modell und testet das!
Nein man baut ein Modell aufgrund der Daten!

Anfang ist der t Test, mit nur einer UV = Zeit,
da gibt es keine Kontraste weil es nur zwei Stufen gibt.
Das kann man beliebig verkomplizieren mit UVs, Moderatoren, Mediatoren usw.

Mal ein allgemeins statement:
Es gibt die, die sig wollen und die, die ein modell wollen!

Wenn ihr euch schon die Daten ausdenken dürft warum
dann nicht realitäsnah? DAS ist kein ANOVA design
man kann es dazu machen...!ja .. aber..

Aber wann sich jdm scheiden lässt ist nicht vorhersehbar!

..vielleicht bin ich gerade päpstlicher als der Papst.. :D

gruß

dutchie
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