Hallo zusammen,
Es geht um eine Studie zum Thema Wunsch und Wirklichkeit beim Lesen literarischer Texte:
Die Probanden bekommen drei Szenarien (Wald, Schiff, Auto) zum Lesen in denen ein Protagonist ein bestimmtes Ziel erreichen möchte.
Jedes der drei Szenarien wird durch zwei Faktoren mit zwei Stufen manipuliert:
1. Faktor: Sympathie: sympathisch vs. unsympathische Darstellung des Protagonisten
2. Faktor: Zeitrahmen: kurz (unrealistisch) vs. lang (realistisch)
Im Anschluss sollen die Probanden ihre Einschätzung auf einer Skala von -4 (scheitert sicher) bis 4 (sicher erfolgreich) angeben, ob der Protagonist erfolgreich sein wird.
Außerdem wurde die Stärke des Glaubens an einen freien Willen bzw. an Determinismus mittels Fragebogen erhoben.
Es soll nun untersucht werden, ob der Glaube an einen freien Willen bzw. an Determinismus einen Einfluss auf die Erfolgseinschätzung hat.
Wie wäre eure Herangehensweise?
Mein Gedanke war eine Zweifaktorielle Varianzanalyse um den Einfluss der Faktoren Sympathie und Zeit auf die Erfolgseinschätzung zu untersuchen. Allerdings sind meine Hypothesen gerichtet: a la "Ein langer Zeitrahmen führt zu höheren Erfolgseinschätzungen der Lesenden im Vergleich zu einem kurzen Zeitrahmen."
Außerdem weiß ich nicht wie ich den Einfluss des Glaubens an einen freien Willen/Determinismus mit einbringen kann.
Eine meiner Hypothese würde ungefähr so lauten: "TeilnehmerInnen, die an einen freien Willen Glauben, schätzen den Erfolg der ProtagonistInnen bei einer sympathischen Darstellung und einem kurzen Zeitrahmen höher ein, als wenn sie an Determinismus glauben." -> Wer an einen freien Willen glaubt lässt sich eher von Sympathie beeinflussen
Ich war zwischenzeitlich bei einer Multiplen Regression (dummy-codiert) bin mittlerweile aber nur noch verwirrt.
Außerdem: Müsste jedes der drei Szenarien (Wald, Schiff, Auto) für sich betrachtet werden?
Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich was ich sagen/Fragen möchte. Ich dreh mich nur noch im Kreis und hab die ganze Sache glaub ich Überdacht. Wollte mich jetzt einfach mal an euch wenden und freue mich über jede Anregung.
Schon mal Vielen Dank und einen schönen Start in die Woche!
Hilfe bei Methodenwahl
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Re: Hilfe bei Methodenwahl
Hallo,
der Versuchsplan ist nicht ganz klar.
Jede VP liefert drei (im Endeffekt) AV Messwerte, je einen für Wald, Schiff und Auto,
aber mit nur einer konstanten UV Konstellation z.B. sympathisch lang.
Demnach hast du insgesamt vier Faktoren (UV, )
A) 3 Szenarien (dient der externen Validität)
nennen wir die Kontext UV mit drei Stufen diese sind within (messwiederholt, oder?).
B) Eine intervallskalierte Kovariate, Persönlichkeitsfaktor oder organistische Variable.
C) UV1 Sympathie mit zwei Stufen, between
D) UV2 Zeitrahmen mit zwei Stufen between
AV: Erfolg des Protagonisten
Das alles klingt nach Psychologie an einer UNI, die das schon mal gemacht hat,
insofern gibt es da Erfahrung, Betreuuung, Statistikberatung usw...
oder?
ANOVA oder lin. Regression oder gar MANOVA oder gar ein gemischtes Modell,
könnte man alles machen!
Komplett könnte man vierfache Interaktionen testen!
z.B.:
Die Sympathie wirkt nur wenn überhaupt eine Chance besteht (lang)
dies aber nur im Wald, weil Schiff und Auto eh vergebens, und auch nur bei Personen
die an den freien Willen glauben.
An sich sind ANOVA und lin Reg gleich, obwohl die Ergebnisse sich unterscheiden
Zuerst mal diese Kovariate analysieren, gibt es überhaupt VP, mit deterministischen Weltbild?
wie ist das verteilt? Ausreißer (Queerdenker) ? Könnte sein, dass man danach diese Variable
einfach wegwirft...oder dichotomisiert, wenn bimodal.
Dann diese Szenarien auflösen, auch eliminieren wenn nix sig ist, die Theo
will ja universell gelten und nicht nur im Wald!
Aber wie auflösen, wenn diese UV keinen Effekt hat, einfach mitteln und mit dieser neuen AV weiterrechnen.
Bei SPSS würde ich zwischen ANOVA und lin Reg hin und her switchen,
weil das eine dort besser das anderer hier.
Der Anfang wäre MANOVA ohne Kovariate, dann die Kovariate hinzutun und schaun was passiert!
Nur die Kovariate? oder auch alle Interaktionen mit der Kovariaten?
gruß
dutchie
der Versuchsplan ist nicht ganz klar.
Jede VP liefert drei (im Endeffekt) AV Messwerte, je einen für Wald, Schiff und Auto,
aber mit nur einer konstanten UV Konstellation z.B. sympathisch lang.
Demnach hast du insgesamt vier Faktoren (UV, )
A) 3 Szenarien (dient der externen Validität)
nennen wir die Kontext UV mit drei Stufen diese sind within (messwiederholt, oder?).
B) Eine intervallskalierte Kovariate, Persönlichkeitsfaktor oder organistische Variable.
C) UV1 Sympathie mit zwei Stufen, between
D) UV2 Zeitrahmen mit zwei Stufen between
AV: Erfolg des Protagonisten
Das alles klingt nach Psychologie an einer UNI, die das schon mal gemacht hat,
insofern gibt es da Erfahrung, Betreuuung, Statistikberatung usw...
oder?
ANOVA oder lin. Regression oder gar MANOVA oder gar ein gemischtes Modell,
könnte man alles machen!
Komplett könnte man vierfache Interaktionen testen!
z.B.:
Die Sympathie wirkt nur wenn überhaupt eine Chance besteht (lang)
dies aber nur im Wald, weil Schiff und Auto eh vergebens, und auch nur bei Personen
die an den freien Willen glauben.
An sich sind ANOVA und lin Reg gleich, obwohl die Ergebnisse sich unterscheiden
Zuerst mal diese Kovariate analysieren, gibt es überhaupt VP, mit deterministischen Weltbild?
wie ist das verteilt? Ausreißer (Queerdenker) ? Könnte sein, dass man danach diese Variable
einfach wegwirft...oder dichotomisiert, wenn bimodal.
Dann diese Szenarien auflösen, auch eliminieren wenn nix sig ist, die Theo
will ja universell gelten und nicht nur im Wald!
Aber wie auflösen, wenn diese UV keinen Effekt hat, einfach mitteln und mit dieser neuen AV weiterrechnen.
Bei SPSS würde ich zwischen ANOVA und lin Reg hin und her switchen,
weil das eine dort besser das anderer hier.
Der Anfang wäre MANOVA ohne Kovariate, dann die Kovariate hinzutun und schaun was passiert!
Nur die Kovariate? oder auch alle Interaktionen mit der Kovariaten?
gruß
dutchie
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- Registriert: 19.02.2023, 20:14
Re: Hilfe bei Methodenwahl
Hey,
Danke für deine schnelle Antwort.
So wie ich das bisher verstanden habe ist die Zuteilung zufällig, heißt die Konstellation der beiden UVs (Zeit und Sympathie) muss nicht konstant sein. Warte aber diesbezüglich noch auf Rückmeldung meiner Betreuung.
Ja jeder Teilnehmer liest eine Version jedes Szenarios/Kontexts.
Bisher leider überschaubar.
In dem Fall meinst du mit MANOVA eine mehrfaktorielle ANOVA?
Dann entweder für jeden Kontext eine zweifaktorielle ANOVA (Zeit + Sympathie) oder eine dreifaktorielle (Zeit+Sympathie+Kontext)?
Auch Interaktionen mit der Kovariaten
Grüße
Danke für deine schnelle Antwort.
So wie ich das bisher verstanden habe ist die Zuteilung zufällig, heißt die Konstellation der beiden UVs (Zeit und Sympathie) muss nicht konstant sein. Warte aber diesbezüglich noch auf Rückmeldung meiner Betreuung.
Ja jeder Teilnehmer liest eine Version jedes Szenarios/Kontexts.
Bisher leider überschaubar.
In dem Fall meinst du mit MANOVA eine mehrfaktorielle ANOVA?
Dann entweder für jeden Kontext eine zweifaktorielle ANOVA (Zeit + Sympathie) oder eine dreifaktorielle (Zeit+Sympathie+Kontext)?
Auch Interaktionen mit der Kovariaten
Grüße
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Re: Hilfe bei Methodenwahl
Hallo
MANOVA meint, dass alle drei Urteile für die Situationen als ein AV in die Berechnung eingeht.
Daran angeschlossen sind dann die drei ANOVA für je einen AV.
ach Kompliziert..
Fall1
eine MANOVA --> 2 UVs + Kovariate + 3 AV (die Situationen), das ist nur eine Analyse.
Fall2
drei ANOVAS (normale)
--> 1a die erste ANOVA --> 2 UVs + Kovariate + 1 AV (Wald), das ist nur eine Analyse.
--> 1b die zweite ANOVA --> 2 UVs + Kovariate + 1 AV (Schiff), das ist nur eine Analyse.
--> 1d die dritte ANOVA --> 2 UVs + Kovariate + 1 AV (Auto), das ist nur eine Analyse.
Bei Fall2 kann sich ergeben, dass Wald Schiff und AUTO unterschiedlich wirken
aber ohne sie als UV aufgenommen zu haben, d.h. ohne sie zu testet
Dazu
Fall3
eine ANOVA
--> 2 UVs + Kovariate plus UV (Wald, Schiff Auto) mit 1 AV, damit prüft man Unterschiede zwischen den Situationen
Fall1 und 2 sind zweifaktorell + Kovariate
Fall3 ist dreifaktoreill +kovariate
so alle Klarheiten beseitigt
und wie soll man jetzt vorgehen?
das erste Problem ist die Kovariate, wenn die mit allen interagieren soll, wird das ein große Rechnung
SInd alle vier Gruppen gleich besetzt? wie groß ist n? welches Programm?
bisschen rumspielen mit der Sache und schauen was geht und was rauskommt
davon hängt dann auch die Darstellung ab.
das zweite Problem sind die Situationen, der Effekt soll in jeder Situation auftreten
klick einfach mal alles zusammen drei UVs plus alle interaktionen
gruß
dutchie
nein MANOVA meint multivariat(mehrere AV) nicht mehrfaktoriell (mehrere UVs)
MANOVA meint, dass alle drei Urteile für die Situationen als ein AV in die Berechnung eingeht.
Daran angeschlossen sind dann die drei ANOVA für je einen AV.
ach Kompliziert..
Fall1
eine MANOVA --> 2 UVs + Kovariate + 3 AV (die Situationen), das ist nur eine Analyse.
Fall2
drei ANOVAS (normale)
--> 1a die erste ANOVA --> 2 UVs + Kovariate + 1 AV (Wald), das ist nur eine Analyse.
--> 1b die zweite ANOVA --> 2 UVs + Kovariate + 1 AV (Schiff), das ist nur eine Analyse.
--> 1d die dritte ANOVA --> 2 UVs + Kovariate + 1 AV (Auto), das ist nur eine Analyse.
Bei Fall2 kann sich ergeben, dass Wald Schiff und AUTO unterschiedlich wirken
aber ohne sie als UV aufgenommen zu haben, d.h. ohne sie zu testet
Dazu
Fall3
eine ANOVA
--> 2 UVs + Kovariate plus UV (Wald, Schiff Auto) mit 1 AV, damit prüft man Unterschiede zwischen den Situationen
Fall1 und 2 sind zweifaktorell + Kovariate
Fall3 ist dreifaktoreill +kovariate
so alle Klarheiten beseitigt
und wie soll man jetzt vorgehen?
das erste Problem ist die Kovariate, wenn die mit allen interagieren soll, wird das ein große Rechnung
SInd alle vier Gruppen gleich besetzt? wie groß ist n? welches Programm?
bisschen rumspielen mit der Sache und schauen was geht und was rauskommt
davon hängt dann auch die Darstellung ab.
das zweite Problem sind die Situationen, der Effekt soll in jeder Situation auftreten
klick einfach mal alles zusammen drei UVs plus alle interaktionen
gruß
dutchie
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- Registriert: 19.02.2023, 20:14
Re: Hilfe bei Methodenwahl
Moin,
Versuchsplan ist jetzt etwas klarer:
Die VPs werden zufällig einer der vier Bedingungen (sympathisch-kurz, unsympathisch-kurz, sympathisch-lang, oder unsympathisch-lang) zugeordnet.
Bekommen dann das entsprechende Szenario (Wald, Schiff und Auto) zum Lesen und geben ihre Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit ab, ob der Protagonist erfolgreich sein wird (Skala von -4 bis 4).
-> Ein Proband gibt drei Einschätzungen unter einer konstanten Bedingung (sympathisch-kurz, unsympathisch-kurz, sympathisch-lang, oder unsympathisch-lang) ab
Außerdem wird der Glaube an einen freien Willen und der Glaube an Determinismus erhoben -> gibt einen Wert für Determinismus und einen für freien Willen
Untersucht werden soll, ob der Glaube an einen freien Willen oder Determinismus die Ergebniserwartung beim Lesen beeinflusst
Grüße
Versuchsplan ist jetzt etwas klarer:
Die VPs werden zufällig einer der vier Bedingungen (sympathisch-kurz, unsympathisch-kurz, sympathisch-lang, oder unsympathisch-lang) zugeordnet.
Bekommen dann das entsprechende Szenario (Wald, Schiff und Auto) zum Lesen und geben ihre Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit ab, ob der Protagonist erfolgreich sein wird (Skala von -4 bis 4).
-> Ein Proband gibt drei Einschätzungen unter einer konstanten Bedingung (sympathisch-kurz, unsympathisch-kurz, sympathisch-lang, oder unsympathisch-lang) ab
Außerdem wird der Glaube an einen freien Willen und der Glaube an Determinismus erhoben -> gibt einen Wert für Determinismus und einen für freien Willen
Untersucht werden soll, ob der Glaube an einen freien Willen oder Determinismus die Ergebniserwartung beim Lesen beeinflusst
Grüße