Interpretation der Korrelationskoeffizienten in der SoWi

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
Antworten
meerschwarz
Beiträge: 8
Registriert: 18.03.2008, 10:37

Interpretation der Korrelationskoeffizienten in der SoWi

Beitrag von meerschwarz »

... so, nachdem ich endlich meine kreuztabellen und die wahl der korrelationskoeffizienten richtig hinbekommen hab, steh ich vor der interpretation.

r bis 0,2 bedeutet ja "normalerweise" eine sehr geringe korrelation.

allerdings weisen meine ergebnisse - wenn überhaupt signifikant - höchstens eine korrelation von r=.148 auf.

ich habe nun mitbekommen, dass in den sozialwissenschaften - in meinem fall soziologie - ergebnisse von r<0.2 bereits "erfreulich" sind.

(ich hab keine zufallsstichprobe, allerdings ist n=818, so dass die stichprobe schon recht groß ist.)

meine frage:
kann ich unterschiede hinsichtlich der ergbenissen machen, dass zB r<0,1 schon zulässt, dass ich von einer geringen korrelation spreche oder muss ich streng bei allen ergebnissen von einem - anhand der regel r>0,2 -> sehr geringer korrelation - von einem sehr schwachen zusammenhang schreiben ?

danke ! :)
guido
Moderator
Beiträge: 304
Registriert: 17.01.2006, 19:20

Beitrag von guido »

ich habe nun mitbekommen, dass in den sozialwissenschaften - in meinem fall soziologie - ergebnisse von r<0.2 bereits "erfreulich" sind.
Wer sagt das?

Sofern Du quantitativ arbeitest, sollten für die Soziologie die selben Regeln wie für andere Wissenschaften auch gelten :D

Verdeutliche Dir doch nochmal, was eine Korrelation bedeutet. Bei einem so geringen r < 5 kann man in mathematischer Sicht nicht von einem Zusammenhang sprechen.

Das andere wäre dann die inhaltliche Interpretation: Hier gilt, dass, selbst wenn ein mathematischer Zusammenhang besteht (Du also ein hohes r hast), dies noch immer keinen inhaltlichen Zusammehang im Sinne einer Kausalbeziehung bedeuten muss.

Eine hohe Korrelation heisst also nur: Die Werte variieren überzufällig in einer bestimmten Richtung. Egal ob Du nun Absatzkurven oder Beziehungen untersuchst.
meerschwarz
Beiträge: 8
Registriert: 18.03.2008, 10:37

Beitrag von meerschwarz »

... in der methodensprechstunde hat meine empirik-fachfrau bei werten wie r=.148 geäußert, dass die bereits ganz passabel sind. daher meine vermutung; falsch assoziiert ;)
.. und bei 818 fällen arbeite ich quantitativ, ja :)

inhaltlich ist die kausalbeziehung plausibel. ich schreibe über kriminalitätsfurcht, also dass zB direkte viktimisierung positiv mit der kriminalitätsfurcht korreliert. oder dass das alter positiv mit der höhe der kriminalitätsfurcht korreliert.

danke für deine hilfe !
.. ich schreibe dann halt durchgehend von einem "sehr geringen" zusammenhang.
Noonen
Beiträge: 818
Registriert: 26.09.2006, 14:52

Beitrag von Noonen »

hallo
bei einer so grossen stichprobe werden schon sehr kleine effekte in den daten statistisch signifikant. deshalb - wie guido bereits ausführte - immer inhaltlich interpretieren.

g.
patrick
Anzeige:Statistik und SPSS: Die besten Bücher
Als Buch oder E-Book - Jetzt bestellen
spss datenanalyse
SPSS - Moderne Datenanalyse - Jetzt bestellen!
statistik datenanalyse
Statistik - Der Weg zur Datenanalyse - Jetzt bestellen!
Antworten