parametrische oder non-parametrische Testung??

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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kessi
Beiträge: 3
Registriert: 17.10.2009, 15:44

parametrische oder non-parametrische Testung??

Beitrag von kessi »

Hallo,
es geht darum, zwei Gruppen hinsichtlich verschiedener Merkmale zu testen. Dabei ist bei einer Gruppe n=55 und bei der anderen ist n=9, also eher eine kleine Stichprobe. Ich möchte:
1. Mittelwerte vergleichen (abhängige Variable metrisch)
2. Verteilung einer Variablen innerhalb der Gruppen vergleichen (z.B. Raucher ja/nein in Gruppe A vs. Raucher ja/nein in Gruppe B)

Bisher habe ich für
1. T-Tests durchgeführt und für
2. Kreuztabellen mit Chi-Quadrat berechnet.

Ist das korrekt, trotz der kleinen Teilstichprobe mit n=9??
Und: Ist die Berechnung von Qui-Quadrat nicht ohnehin bereits non-parametrisch, da man ja nominale Variablen testet?

Ich freue mich sehr, wenn jemand, der sich besser auskennt als ich :? helfen kann!!! DANKE schon mal!
KarinJ
Beiträge: 939
Registriert: 13.05.2008, 10:52

Beitrag von KarinJ »

hallo,

t-test hat als voraussetzung u.a., dass die vergleichsgruppen gleich groß sind. ich habe bisher keine angaben dazu gefunden, aber 55:9 würde ich lieber nicht rechnen. stattdessen würde ich aus den 55 9 personen wählen, die nach anderen kriterien (geschlecht, alter....) mit den 9 in der vergleichsgruppe gematcht sind. ja, ein wenig unökonomisch, aber ich würds halt so machen.

mit dem chi²-test wird eine ganz andere frage untersucht als mit dem t-test. eine nonparametrische alternative zum t-test wäre der mann-whitney-u-test oder der fishers randomisationstest. letzter vergleicht übrigens auch mittelwerte, aber da man ihn nicht in spss berechnen kann, sondern in einem programm von der university of tulane die einzelnen werte jeweils eingeben muss, würde ich das auch nicht gerade mit einer gruppe von 55 personen machen.
kessi
Beiträge: 3
Registriert: 17.10.2009, 15:44

Beitrag von kessi »

Vielen Dank für die Info.
Stimmt es, dass man den Mann-Whitney-U-Test bei Stichproben <30 durchführt?
Und wie fuehre ich bei SPSS diese Zufallsauswahl durch?

Lg
KarinJ
Beiträge: 939
Registriert: 13.05.2008, 10:52

Beitrag von KarinJ »

stichproben kleiner 30 kann ich mir nicht vorstellen, eher größer 30. aber darüber habe ich keine info präsent.

ich weiß nicht, was mit zufallsauswahl in zusammenhang mit u-test gemeint ist.
kessi
Beiträge: 3
Registriert: 17.10.2009, 15:44

Beitrag von kessi »

Entschuldigen, falsche Formulierung! Ich habe gehört, dass es bei SPSS die Möglichkeit gibt aus einer Stichprobe per Zufall z.B. 9 auszuwählen, um diese 9 ausgewählten dann mit der Gruppe (n=9) zu vergleichen. Also dass man quasi nicht selbst 9 herausnimmt, sonder SPSS dies selbst per Zufall macht. Allerdings weiss ich eben nicht, wie man das bei SPSS macht und das meinte ich mit meiner Frage. Weiss jemand wie man das bei SPSS durchführt?
dapi
Beiträge: 1
Registriert: 18.02.2009, 13:22

Beitrag von dapi »

Hallo Kessi,

in SPSS 15 (sollte in älteren Versionen ähnlich sein):

Menüpunkt: Daten / Fälle auswählen

Zufallsstichprobe markieren und unter "Stichprobe..." angeben wie viele Fälle du haben willst.

generell würde ich bei so kleinen Stichproben von parametrischen Verfahren (t-Test) abraten. Entweder also das nonparametrische Pendant zum t-Test verwenden (Mann-Whitney U-Test; in Analyse / Nichtparametrische Tests / zwei unabhängige Stichproben ) [unabhängige Stichproben vorausgesetzt] oder du recodierst deine metrische Variable in 2 bis 3 (sinnvolle) Gruppen und führst auch hier einen Chi²-Test durch. (ist meist anschaulicher zu interpretieren)
Wenn es im Jahre 1879 schon Computer gegeben hätte, würden diese vorausgesagt haben, dass man infolge der Zunahme von Pferdewagen im Jahre 1979 im Pferdemist ersticken würde. (John C. Edwards)
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