Hallo zusammen,
ich schreibe gerade meine Diplomarbeit und brauche dringend Eure Hilfe. Vor allem bei der Frage, wie ich meine Ergebnisse anschließend auswerte. Zunächst aber mal ein paar Infos zum Thema:
Wir haben untersucht, mit welchen Metaphern wirtschaftliche Laien die Finanzkrise beschreiben. Dazu haben wir 480 Interviews ausgewertet und alle metaphorischen Ausdrücke in eine separate Liste übertragen. Anschließend haben wir aus diesen Ausdrücken mit Hilfe der systematischen Metaphernanalyse sieben Haupt-Konzepte entwickelt, auf die sich die Metaphern aufteilen.
Mit SPSS untersuchen wir dann u.a., welchen Einfluss die Konzepte auf bestimmte Einstellungsvariablen haben. Außerdem müssen wir das Kategoriensystem statistisch absichern, so weit das eben geht.
Im Einzelnen müssen wir folgende Berechnungen machen:
- Faktorenanalye
- Varianzanalyse (Anova)
- post-hoc Test
Es wäre super, wenn mir jemand von euch exemplarisch sagen könnte, wie ich die Ergebnisse der Anova und des post-hoc-Tests richtig aufschreibe, also in welcher Reihenfolge und wie ich sie interpretiere.
Vorab schonmal vielen vielen Dank!
Bisher habe ich z.B. geschrieben:
Um den Zusammenhang zwischen den implizit verwendeten Metaphernkonzepten und den Einstellungsvariablen Subjektive Betroffenheit und Optimismus zu untersuchen, wurde zunächst für jede der beiden Einstellungsvariablen eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) mit der Einstellungsvariablen als abhängiger Variable und den metaphorischen Konzepten als unabhängige Variable durchgeführt. Die Ergebnisse der Analyse finden sich in Tabelle XX. Dabei zeigte sich zunächst, dass Personen, die die Kategorien Lastentier (M = 3.00, SD = 1.19), Krankheit (M = 2.97, SD = 1.20) und Ohnmacht (M = 2.62, SD = 1.24) verwendeten, einen deutlich höheren Wert bei der Einstellungsvariablen Subjektive Betroffenheit erreichten, als etwa Personen, die vorwiegend die Kategorien Kampf (M = 1.96, SD = 1.12) und Unbetroffenheit (M = 1.95, SD = .93) verwendeten. Es zeigte sich also auch in der quantitativen Analyse, dass Personen, die die Finanzkrise in metaphorischen Bildern wie Lastentier, Krankheit oder Ohnmacht konzeptualisieren, die eigene Situation und die Auswirkungen der Krise auf das eigene Leben deutlich negativer einschätzen. Dieses Ergebnis ist konsistent mit der qualitativen Analyse, die ergeben hat, dass gerade diese Kategorien von Formulierungen geprägt sind, die eine besonders negative Einstellung implizieren.
Die Varianzanalyse für die Einstellungsvariable Optimismus zeigte, dass Personen, die die Finanzkrise innerhalb der Metaphorik des Reinigenden Gewitters konzeptualisieren, deutlich höhere Werte erreichen (M = 3.46, SD = 1.18) als Personen, die die Finanzkrise überwiegend in einer der anderen Kategorien konzeptualisieren, etwa dem Krankheit-Konzept (M = 1.58, SD = .90). Auch dies entspricht dem Ergebnis der qualitativen Analyse: Es wurde gezeigt, dass das metaphorische Feld Reinigendes Gewitter vor allem positive Assoziationen impliziert. Die Finanzkrise wird von Personen, die diese Metaphorik verwenden, als Chance und Korrektur wahrgenommen. Die Kategorie ist also deutlich positiv geprägt. Niedrige Werte in der Einstellungsvariablen Optimismus erreichen vor allem Personen, die die metaphorischen Konzepte „Lastentier“ (M = 2.10, SD = 1.05) und Krankheit (M = 1.58, SD = .90) verwenden. Auch dieses Ergebnis entspricht den Ergebnissen der qualitativen Analyse des Textmaterials. Die Metaphorik der beiden Konzepte Lastentier und Krankheit impliziert eine überwiegend negative Bewertung der Finanzkrise und der eigenen Situation.
Ein LSD post-hoc-Test konnte das entwickelte Kategoriensystem bestätigen. Ein Überblick über die Ergebnisse des post-hoc-Tests findet sich in Tabelle XXX. Für die abhängige Variable Subjektive Betroffenheit zeigte sich, dass sich der Mittelwert des Konzeptes Kampf (M = 1.96, SD = 1.12) signifikant von dem Konzept der Krankheit und dem Konzept Lastentier unterscheidet (F (7,239) = 3.00, p < .05). Während die beiden letzten Kategorien ein Selbstbild implizieren, das stark von einer Opferposition geprägt ist, beinhaltet das Konzept des Kampfes durchaus den Willen und die Fähigkeit, sich gegen die Krise zu stemmen. Ein ähnliches Bild ergibt sich für die Konzepte Ohnmacht und Lastentier. Sowohl der Mittelwert für das Konzept Lastentier (M = 3.00, SD = 1.19) unterscheidet sich signifikant von dem des Konzeptes Reinigendes Gewitter (F (7,239) = 3.00, p < .05), als auch der Mittelwert des Konzeptes der Ohnmacht (M = 2.62, SD = 1.24, F (7,239) = 3.00, p < .05). Auch in der qualitativen Analyse zeigte sich zuvor, dass Personen, die die Finanzkrise mit der Metaphorik Reinigendes Gewitter konzeptualisieren, insgesamt eine positivere Einstellung haben. Die Kategorien Lastentier und Ohnmacht implizieren dagegen eine eindeutig negative Sichtweise.
Ein ähnliches Bild ergab sich aus dem post-hoc-Test der Einstellungsvariablen Optimismus. Die metaphorische Kategorie Reinigendes Gewitter (M = 3.46, SD = 1.18) unterscheidet sich in ihrem Mittelwert signifikant von allen anderen Metaphern-Kategorien (F(7,238) = 7.37, p < .05). Auch dies entspricht der qualitativen Analyse des Textmaterials: Während das metaphorische Konzept Reinigendes Gewitter eine grundsätzlich optimistische Haltung der Interview-Teilnehmer impliziert, sehen Versuchspersonen, die die Finanzkrise in erster Linie durch die übrigen metaphorischen Felder konzeptualisieren, grundsätzlich als etwas Negatives.
Viele Grüße,
Thorsten
Brauche dringend Hilfe bei der Auswertung und Formulierung
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