Wilcoxon, U-Test und U-Test für Paardifferenzen

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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stabilo
Beiträge: 15
Registriert: 13.03.2010, 17:52

Wilcoxon, U-Test und U-Test für Paardifferenzen

Beitrag von stabilo »

Hallo Statistik-Kenner,

ich schreibe gerade meine Diplomarbeit und habe ein Workshop-Konzept entwickelt, das ich evaluiert habe. Der Versuchsplan sah folgendermaßen aus:


Treatmentgr.: T1 x ---Erhalt Workshop--T2 x------------------------T3 x

Wartegruppe: T1 x-------------------------T2 x---Erhalt Workshop--T3 x

Da ich eine sehr kleine Stichprobe hatte und keine Normalverteilung rauskam, habe ich mich für nicht-parametrische Verfahren entschieden.
Ich habe nun einen U-Test für T1 zwischen der TG und der WG gerechnet, um zu schauen, ob sie miteinander vergleichbar sind. Wie gewollt ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Anschließend habe ich einen zweiten U-Test zu T2 (nach Durchführen des Workshops bei der TG) gerechnet, um zu schauen, ob sich die Gruppen nach dem Workshop unterscheiden.

Zusätzlich habe ich einen Wilcoxon-Test zwischen T1 und T2 für beide Gruppen gerechnet, um die Veränderungen innerhalb der Gruppen zu prüfen. Diesen habe ich auch nochmal für T2 und T3 bei der WG eingesetzt, da diese den Workshop auch nochmal erhalten hat. Bei der TG gab es noch einen Follow-up.

Was haltet ihr von diesem Vorgehen?

Ich bin nun noch auf den U-Test für Paardifferenzen oder Solomon-Test gestoßen. Er wird sehr selten erwähnt und angeblich kann man mit ihm eine Art Interaktionseffekt ausrechnen. Kennt ihr diesen Test? Was haltet ihr von ihm? Ist er notwendig? Habe gelesen, dass er eigentlich nur in randomisierten Designs eingesetzt werden soll.

Ich danke schon mal sehr für eure Antworten.

Viele Grüße!
KarinJ
Beiträge: 939
Registriert: 13.05.2008, 10:52

Beitrag von KarinJ »

nach meiner meinung wurde mit den paarweisen tests eine interaktion treatment x messzeitpunkt untersucht. demnach sollte jeder der tests an einem signifikanzniveau von .05 / anzahl der tests gemessen werden.

der test mit den differenzen zwischen den messzeitpunkten untersucht die interaktion. man kann mit ihm die frage beantworten, ob sich die treatmentgruppen unterschiedlich stark verändern. an differenzwerten wird kritisiert, dass sie stärker mit dem messfehler belastet sind (siehe z.b. amelang & zielinski). mehr kann ich dazu nicht sagen.
stabilo
Beiträge: 15
Registriert: 13.03.2010, 17:52

Beitrag von stabilo »

Hallo,

danke für deine Antwort und auch deinen Buchtipp!

Hast du mit deinem Satz "nach meiner meinung wurde mit den paarweisen tests eine interaktion treatment x messzeitpunkt untersucht. demnach sollte jeder der tests an einem signifikanzniveau von .05 / anzahl der tests gemessen werden" Bezug genommen auf die U-Tests und Wilcoxon-Tests, die ich durchgeführt habe?

Die Kritik mit den Differenzwerten habe ich auch irgendwo gelesen. Da gehen die Meinungen auseinander, oder? Ist eine Debatte, die immer noch geführt wird, oder?

Viele Grüße!
KarinJ
Beiträge: 939
Registriert: 13.05.2008, 10:52

Beitrag von KarinJ »

debatte gibts ja eigentlich um alles. daher würde ich mich mit dem gutachter beraten. auf dessen meinung kommt es schliesslich hier an (notenmäßig).

ja, mit meinem satz habe ich mich auf die u- und wilcoxontests bezogen. damit wird ja eigentlich alles an tests abgezogen, was man nach einer signifikanten interaktion in einer varianzanalyse tun würde. daher meine idee, dass man adjustieren müsste. denn schon 1 signifikanter test würde für die interaktion sprechen. man führt aber eine ganze reihe von tests durch, um die interaktion zu untersuchen. es folgt daraus erhöhtes risiko für fehler der 1. art.
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