Ich habe einen Test entworfen, der individuelle Unterschiede bzgl. der Effizienz des Arbeitsgedächtnisses sichtbar machen soll.
Nach bestimmten Regeln werden - mit der Instruktion, gleichzeitig so schnell und genau wie möglich vorzugehen - 200 Items abgearbeitet.
Naheliegende Rohwerte sind m. E.
1. Die insgesamt benötigte Zeit ("Speed"), ggf. auch die durchschnittliche Reaktionszeit pro (korrekt gelöstes) Item
2. Die Anzahl der begangenen Regelverstöße ("Accuracy")
Welche Möglichkeiten habe ich, diese beiden Variablen zu einem Gesamtwert zu integrieren?
Speed, Accuracy und auch der Gesamtwert sollen langfristig als Perzentile ausgegeben werden. Ein Gesamtwert is m.E. deshalb wichtig, weil man sonst vor der Frage steht "Welcher dieser beiden Parameter spiegelt denn nun am ehesten die Qualität des AG wieder?!" Bzw. "Auf welchem Parameter basiere ich denn meine Asuwahlentscheidung?" (falls der Test in der Eignungsdiagnostik eingesetzt wird). Und Je nach dem, welchen ich vorziehe, bevorzuge ich Menschen mit gewissen Arbeitsstrategien (Spee-Accuracy-Trade-Off).
Dazu noch zwei Bedenken meinerseits:
1. Trotz standardisierter Instruktion kann ich ja nicht ausschließen, dass Personen unterschiedliche Speed-Accuracy-Trade-Offs wählen. Diese Wahl sollte die Messung des Konstrukts "Effizienz des Arbeitsgedächtnisses" möglichst nicht verfälschen. Bzw. könnte die Wahl eines bestimmten Integrationsalgorithmus besonders genau oder besonders schnell arbeitende Personen benachteiligen (?)
2. Ich favorisiere Flächentransformationen (Perzentile) ggü. Lineartransformationen wie z- oder T-Werten, weil letztere ja Mittelwert und Standardabweichung heranziehen, beide aber sehr empfindlich für Ausreißer sind und insbesondere Reaktionszeiten grundsätzlich ziemlich rechtsschief verteilt sind.
Aus diesen beiden Bedenken heraus scheint mir eine einfache Summe zweier z- oder T-Werte nicht sinnvoll.
Spricht etwas dagegen, Speed-Perzentil und Accuracy-Perzentil zu addieren und diese Summe erneut in ein Perzentil zu überführen? Eigentlich ist die Addition von Perzentilen ja "verboten". Im Sinne eines plausiblen Rankings der Testteilnehmer scheint mir das aber doch irgendwie legitim. Am Ende sollen ja typischerweise Fragen beantwortet werden wie: "Von den hundert getesteten Bewerbern, welche 30 haben das effizienteste (oder beste) Arbeitsgedächtnis?"
Merci für jede Anregung!
Eignungsdiagnostik: Gesamt-Wert aus Speed und Accuracy
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Automatisierte Auswertung
Danke schon mal für diesen Hinweis.
Ich frage mich jetzt aber, wie ich Primär- und Sekundärauswertung in einen allgemeingültigen und automatisierten Auswertungsalgorithmus übertragen kann, den sämtliche Ergebnisse durchlaufen. Bzw. wie ich damit einen Gesamtwert ermitteln kann?
Was ist vom Verhältnis Accuracy/Speed zu halten. Z.B. als [Anzahl korrekte Reaktionen] / [Bearbeitungszeit in Minuten]?
Ich frage mich jetzt aber, wie ich Primär- und Sekundärauswertung in einen allgemeingültigen und automatisierten Auswertungsalgorithmus übertragen kann, den sämtliche Ergebnisse durchlaufen. Bzw. wie ich damit einen Gesamtwert ermitteln kann?
Was ist vom Verhältnis Accuracy/Speed zu halten. Z.B. als [Anzahl korrekte Reaktionen] / [Bearbeitungszeit in Minuten]?
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Mein Hinweis war nicht ganz korrekt, ich hatte übersehen, dass es keine Zeitbegrenzung sondern eine festgelegte Itemzahl gibt. Ein Quotient Richtige/Zeit oder Zeit/Richtige als zentraler Leistungsparameter leuchtet zwar in gewissem Maße ein. Jedoch würde ich raten, sich anzusehen, was bedreits bewährte, ähnlich gestrickte Verfahren verwenden.