Chi-Quadrat

Fragen und Diskussionen rund um die Arbeit mit SPSS. Für allgemeine Statistik-Themen, die nicht mit SPSS zusammenhängen, bitte das Statistik-Forum nutzen.
isidor
Beiträge: 6
Registriert: 03.03.2007, 22:06

Chi-Quadrat

Beitrag von isidor »

Hallo,
ich hab eine frage zu den kreuztabellen. ich habe eine stichprobe von N = 18. jetzt hab ich, um meine hypothesen zu überprüfen, kreuztabellen gerechnet. meine frage wäre nun, macht es sinn zusätzlich noch den chi² auszurechnen, um eine evtl. signifikanz zu erhalten? die interpretation dafür wäre doch, dass sich bei einem sig. ergebnis die erwarteten häufigkeiten von den beobachteten unterscheiden, bzw. auch ob die variablen unabhängig/abhängig voneinander sind?

vielen dank für eure mithilfe.
viele grüße :)
guido
Moderator
Beiträge: 304
Registriert: 17.01.2006, 19:20

Beitrag von guido »

Genau, mit dem Chi-Quadrat kann man die Signifikanz der Ergebnisse testen, wie Du es schon beschrieben hast. Zu beachten wäre evtl. noch, dass die erwartete Häufigkeit in den einzelnen Zellen der Tabelle nicht 0 sein sollte, also jede Zelle "besetzt" sein muss.
isidor
Beiträge: 6
Registriert: 03.03.2007, 22:06

Beitrag von isidor »

Vielen Dank für deine Antwort. Dann schließe ich nun daraus, dass es Sinn macht, dass ich noch zusätzlich zu meinen Kreuztabellen den Chi² berechne?

schönen tag noch.
guido
Moderator
Beiträge: 304
Registriert: 17.01.2006, 19:20

Beitrag von guido »

Wenn Du Hypothesen überprüfen willst, würde ich mal sagen: Ja.
isidor
Beiträge: 6
Registriert: 03.03.2007, 22:06

Danke

Beitrag von isidor »

Vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Schönen Abend noch.
Szenaria
Beiträge: 10
Registriert: 09.10.2007, 14:16

Chi²

Beitrag von Szenaria »

Hallo!
Ich habe eine grundsätzliche Frage, da ich im Moment durch viele verschiedene Meinungen verunsichert bin:
wie interpretiere ich Chi²-Werte? Wann sind sie signifikant (bei einem Signifikanzniveau von .005) und wird bei diesen Werten ein signifikantes oder ein nicht-signifikantes Ergebnis für die H1 nötig???

In den vielen Büchern, die ich shcon angesehen habe, habe ich darauf nie eine konkrete Antowrt erhalten.

Ich habe eine Stichprobe von 60 Personen bei denen Geschlechtsunterschiede festgestellt werden sollen.

Bitte um Hilfe, ich möchte keine falschen Interpretationen liefern!
Szenaria
Jack Crow
Beiträge: 146
Registriert: 14.12.2006, 18:41

Beitrag von Jack Crow »

Der Chi²-Wert selbst ist nur schwer interpretierbar, da er von den spezifischen Bedingungen abhängt - für die Stärke des Zusammenhangs sollte man ein Chi²-basiertes Maß wie Phi oder Cramers V u.a. verwenden. Die Signifikanz ist dagegen einfach: Liegt der Signifikanzwert unter einer festgelegten Marke (gängig sind 0,05 oder 0,01) ist der Wert signifikant. Und das will man natürlich erreichen ;)
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Noonen
Beiträge: 818
Registriert: 26.09.2006, 14:52

Beitrag von Noonen »

Hallo Szenaria
Die Unsicherheit kommt evt. daher, dass der Chi2-Test für unterschiedliche Fragestellungen eingesetzt werden kann. Zur Überprüfung z.B. der Normalverteilungsannahme wäre ein signifikantes Resultat unerwünscht (keine Normalverteilung), bei einer andern (Unterschieds-)Fragestellung wäre aber ein sign. Unterschied wünschenswert, da in Richtung der formulierten H1.

:wink: Einfach vergessen, wenn ich auf eine falsche Frage geantwortet habe :wink:

Gruss
Patrick
Szenaria
Beiträge: 10
Registriert: 09.10.2007, 14:16

Chi² im SPSS Programm

Beitrag von Szenaria »

Hallo! Danke für eure Antworten.
Ich mach´s mal konkreter: Ich habe eine qualitative Studie, in der ich Kategorien erstellt habe. Aus diesen Kategorien möchte ich nun wissen, ob die Interviewpersonen geschlechtsspezifisch signifikante Unterschiede im Erzählverhalten zeigen (also z.b. wer hat öfter von Wut gesprochen).
Angenommen ich bekomme ein p von .004 raus (in der Kreuztabelle, wo ich Geschlecht und Wut genannt/nicht genannt gerechnet habe), kann ich dann sagen, dass ein Geschlechtsunterschied besteht?!
Wenn ja, muss ich als nächstes schauen, in welche Richtung der Wert geht, also muss ich nachsehen, ob die Signifikanz in Richtung "Wut wurde genannt" und nicht in die Richtung "Wut wurde nicht genannt" geht.

Aber prinzipiell gilt mal: bei ungerichteten Hypothesen gilt bei einem Alpha von .005, dass ein p-Wert kleiner als .005 Signifikanz bedeutet, d.h. es besteht ein Unterschied. Ich muss mich also eher nach dem p-Wert und nicht nach dem Chi-Wert richten.?!

Ich war nämlich deshalb auch verunsichert, da ich beim händischen Rechnen von Chi² immer ein Chi-empirisch und ein Chi-kritisch zu vergleichen hatte. Das fällt ja hier weg, nicht wahr?

Ich hoffe, ihr könnt mir nochmal weiterhelfen, da ich meine Arbeit endlich fertigmachen und abgeben möchte und nur mehr hier bei der Interpretation hängenbleibe....
Jack Crow
Beiträge: 146
Registriert: 14.12.2006, 18:41

Re: Chi² im SPSS Programm

Beitrag von Jack Crow »

Szenaria hat geschrieben: Aber prinzipiell gilt mal: bei ungerichteten Hypothesen gilt bei einem Alpha von .005, dass ein p-Wert kleiner als .005 Signifikanz bedeutet, d.h. es besteht ein Unterschied. Ich muss mich also eher nach dem p-Wert und nicht nach dem Chi-Wert richten.?!
Nunja, es kann natürlich sein daß ein signifikanter Unterschied besteht, der aber so klein ist daß man ihn im Grunde vernachlässigen kann. Ich würd daher auf jeden Fall zusätzlich ein Stärkemaß berechnen. Da du offenbar eine 2x2-Tabelle hast wäre hier Phi angemessen.
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Szenaria
Beiträge: 10
Registriert: 09.10.2007, 14:16

Beitrag von Szenaria »

Danke für die Antwort!

O.K., und wenn ich im Output das Phi angegeben habe, nach welchen Werten muss ich mich richten? Ich habe das Phi nun mal mitgerechnet und es kommt ebenfalls ein Wert von .004 heraus.
Es kommt beim Test nach Fischer, Kontingenzkoeffizient, Phi und Cramer-V jeweils derselbe Wert raus, nämlich eben .004

Dann müsste mein Ergebnis jetzt wirklich signifikant sein, oder?

LG, Szenaria
Jack Crow
Beiträge: 146
Registriert: 14.12.2006, 18:41

Beitrag von Jack Crow »

Ich nehme an du meinst mit .004 den Signifikanzwert - aber was ist den der Wert für Phi selbst (das was gleich links steht)?
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Szenaria
Beiträge: 10
Registriert: 09.10.2007, 14:16

Beitrag von Szenaria »

Der Wert für Phi ist -.372 - rechts davon ist die näherungsweise Signifikanz .004.
Was bedeutet das?
LG, Szenaria
Jack Crow
Beiträge: 146
Registriert: 14.12.2006, 18:41

Beitrag von Jack Crow »

Das bedeutet daß du einen negativen (umgekehrt proportionalen) Zusammenhang von .372 (bei einem Bereich von 0 bis 1) hast, der zu 99,9% signifikant ist ;)
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Szenaria
Beiträge: 10
Registriert: 09.10.2007, 14:16

Beitrag von Szenaria »

O.K., das dachte ich mir auch, aber was heisst das nun für die Praxis? Bleibt es dabei, dass Frauen signifikant häufiger von Trauer erzählen? Oder dass Männer signifikant häufiger NICHT von Trauer erzählen??? :shock:
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