Fragen und Diskussionen rund um die Arbeit mit SPSS. Für allgemeine Statistik-Themen, die nicht mit SPSS zusammenhängen, bitte das Statistik-Forum nutzen.
Folgendes: Meine zu überprüfenden Hypothesen sind alle gerichtet. Ich habe ein paar t-tests gemacht und dabei die Signifikanz bei der Interpretation einfach geteilt...
Nun muss ich noch einfaktorielle und mehrfaktorielle Varianzanalysen durchführen. Hier wird ja nur auf signifikante Unterschiede geprüft und eine Halbierung der Signifikanz aufgrund der gerichteten Hypothesen macht dann wohl keinen sinn!? wie verhält es sich denn bei anschließenden Post-hoc-tests (zb. scheffé). Kann hier die Signifikanz halbiert werden? (würde mir entgegen kommen oder ist das völliger schmarrn und gerichtete Hypothesen können nur bei t-tests halbiert werden?
Gerichtete Hypothesen begründen keinen Schmarrn wie einseitige Hypothesentests. In Deinem Beispiel wird's ja auch gleich durch Schwurbel und Chaos bestraft. Zur Aufklärung siehe http://www.uni-graz.at/ilona.papousek/t ... s/faq.html FAQ Nr. 3
erstmal danke für den link. Leider bin ich jetzt nicht viel schlauer, es wäre nett wenn mir da jemand weiterhelfen könnte:
Meine Hypothese lautet: Gruppe A ist "besser" als Gruppe B und Gruppe C.
Ein deskriptiver Vergleich der Mittelwerte scheint die Hypothese zu bestätigen und eine einfaktorielle ANOVA deutet auf einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen hin.
Um zu beurteilen welche der Gruppen sich nun unterscheiden, führe ich post-hoc einen Scheffe-Test druch.
Hier werden ja jeweils zwei Gruppen miteinander verglichen. Kann ich nun die Signifikanzwerte zwischen den Gruppen teilen, aufgrund der gerichteten Hypothese (und der deskriptiven Mittelwertunterschiede zugunsten einer Gruppe)?
Eine gerichtete Fragestellung begründet keine einseitigen Hypothesentests. Insofern ist die Manipulation von p-Werten obsolet. Allerdings ergäbe es ein interessantes Durcheinander, weil 2 p-Werte manipuliert werden müssten, der Vergleich B versus C hingegen nicht. Da freut sich der Gutachter.
Die Analysestrategie ist zudem unangemessen. Wenn a priori eine Hypothese A > B, C formuliert wurde, sind post-hoc Tests wenig hilfreich, da die Korrektur für Mehrfachvergleiche für alle 3 möglichen Vergleiche vorgenommen wird und nicht nur für die 2 erwünschten Vergleiche. Damit ist die Testung zu konservativ. A priori Hypothesen testet man über entsprechend formulierte lineare Kontraste.