Datenaufbereitung für Binomial-und Chi-Quadrat-Test

Fragen und Diskussionen rund um die Arbeit mit SPSS. Für allgemeine Statistik-Themen, die nicht mit SPSS zusammenhängen, bitte das Statistik-Forum nutzen.
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KathrinJ
Beiträge: 6
Registriert: 03.11.2011, 15:55

Datenaufbereitung für Binomial-und Chi-Quadrat-Test

Beitrag von KathrinJ »

Hallo an alle Forumianer,

ich hätte da mal eine Frage zu SPSS, dem Binomial-(oder für ähnliche Aufgaben auch den Chi-Quadrat)-Test und der Art und Weise, wie SPSS die Daten dafür einliest. Sorry, falls ich das irgendwie zu penibel und im Endeffekt viel zu kompliziert beschreibe, was ich mache, aber ich bin noch Neuling...:oops:

Die Aufgabenstellung ist eigentlich ganz simpel. Ich habe zwei Filter a und b, auf denen einen unterschiedliche Anzahl an Bakterienarten nachgewiesen wurden. Mit einem Binomial-Test wollte ich nun prüfen, ob die Verteilung der Arten auf beide Filter von einer Gleichverteilung abweicht - also ob die beiden Filterarten quasi eine unterschiedliche "Diversität" aufweisen.

Das ist an sich kein Problem. Ich arbeite also nur mit meiner nun mehr numerischen Filtertyp-Spalte aus meiner Hauptdatentabelle, die über diverse Spalten-Filter jeweils der Menge an Arten entspricht. Ich habe also bspw. 217 mal Filter a und 103 mal Filter b - also eine entsprechende Artenzahl. Der p-Wert liegt unter 0,05 wie eigentlich zu erwarten.

Das Problem, das ich jetzt aber habe, ist, daß die Anzahlen an beobachteten Arten noch nicht normalisiert sind, da wir leider von den a-Filtern ein paar mehr untersucht haben als von den b-Filter. Also normalisiere ich meine Werte in Excel, indem ich jeweils die 217 Arten durch die Anzahl an a-Filtern teile und für die anderen dasgleiche. Nun habe ich aber nur noch eine Tabelle mit absoluten Werten, die ich SPSS zum Testen nicht vorsetzen kann. Liegt es in der Natur des Testens, daß SPSS gerne die Häufigkeiten der Variablen selbst auszählen möchte, anstatt daß ich ihm einfach sage, die eine ist so häufig und die andere so? Ich hoffe, man versteht, was ich sagen möchte? :D Für den Binomial-(und auch den Chi-Quadrat-)Test erstellt SPSS doch auch eine Art Häufigkeitstabelle mit den beobachteten Häufigkeiten für die Variablen. Kann man dem Programm das nicht irgendwie in dieser Art vorsetzen und es rechnet damit weiter?

Ich bin dem Problem probeweise aus dem Weg gegangen, indem ich meine normalisierten Werte in Prozentzahlen umgerechnet habe. Daraus habe ich dann ein neues Datenblatt erstellt, in welchem ich Filter a bspw. 63 mal (da 63%) aufgelistet habe und Filter b 37mal. Damit funktioniert der Test dann zwar, aber das finde ich irgendwie sehr aufwendig und umständlich und fehlerlastig :roll: .

Alles Liebe, Kathrin
Skuz
Beiträge: 141
Registriert: 25.07.2008, 19:08

Beitrag von Skuz »

Seh ich das richtig, dass Normalisierung=Standardisierung?

Wenn ja, versteh ich nicht, weshalb du den Umweg über Excel gehst und nicht mit SPSS standardisierst.
KathrinJ
Beiträge: 6
Registriert: 03.11.2011, 15:55

Beitrag von KathrinJ »

Hallo,
Seh ich das richtig, dass Normalisierung=Standardisierung?
Hm, ich würde es eher eine unterschiedliche Gewichtung nennen. Habe inzwischen auch gesehen, daß man das mit SPSS natürlich auch machen kann und werde mich nochmal damit befassen. Stichwort: SPSS-Neuling :lol: . Aber Du hast mich auf jeden Fall schon mal in die richtige Richtung gebracht. Manchmal steht man ja vor seinem Berg an Daten und weiß überhaupt nicht, was man weiter machen soll :roll:.

Alles Liebe, Kathrin
KathrinJ
Beiträge: 6
Registriert: 03.11.2011, 15:55

Beitrag von KathrinJ »

Hallo nochmal,

nachdem ich nun mit der Gewichtung der Fälle herumgespielt habe, bekomme ich meine Ergebnisse graphisch und als Häufigkeitstabelle richtig ausgegeben ohne Umweg über Excel.
Aber kann man nun auch einen Chi-Quadrat-Test mit gewichteten Fällen durchführen? SPSS ignoriert meine Gewichtung dann einfach und in der mitgelieferten Häufigkeitstabelle beim Chi-Quadrat-Test stehen bei meiner Variablen wieder die ungewichteten Häufigkeiten angegeben.

Alles Liebe, Kathrin
Skuz
Beiträge: 141
Registriert: 25.07.2008, 19:08

Beitrag von Skuz »

Hast du die Gewichtung angestellt?
SPSS packt die Gewichte ja in eine "Extravariable", die man mittels

weight by Gewicht.

einschalten muss.
Ausstellen geht mit weight off.

Für einzelne Analysen auch kombinierbar mit Temp.
KathrinJ
Beiträge: 6
Registriert: 03.11.2011, 15:55

Beitrag von KathrinJ »

Hallo,

ja, ich habe die Gewichtung angestellt. Habe auch extra direkt vorher immer eine Häufigkeitstabelle bzw. ein Diagramm getestet, um zu sehen, ob ich es richtig gemacht habe. Und das ging alles. Nur den Test macht er mir nicht. Aber wenn das normalerweise gehen soll, dann probiere ich es morgen nochmal mit einem klaren Kopf - manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht :).

Alles Liebe, Kathrin
KathrinJ
Beiträge: 6
Registriert: 03.11.2011, 15:55

Beitrag von KathrinJ »

Hallo,

so, nun nach einer Nacht Ruhe habe ich es nochmal ausprobiert, aber ich muß leider sagen, daß er meine Gewichtung beim Chi-Quadrat-Test immernoch ignoriert. Häufigkeitstabellen und Diagramme macht SPSS weiterhin problemlos.

Alles Liebe, Kathrin
KathrinJ
Beiträge: 6
Registriert: 03.11.2011, 15:55

Beitrag von KathrinJ »

Und schon wieder ich,

ich habe es nun doch hinbekommen :). Mußte aber erst meine gewichteten Daten aggregieren, so daß er mir pro Filtertyp die gewichteten Häufigkeiten vorhandener Arten ausgibt und diese Häufigkeiten anschließend als neue Gewichtung nehmen, damit SPSS sie als Häufigkeiten behandelt und nicht auszählt. Bin noch nicht ganz sicher, ob ich verstanden habe, warum das so funktioniert, aber es funktioniert erst mal :lol:.

Alles Liebe, Kathrin
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