Hallo,
mein Prof hat mir eine eigene Erst-Analyse unserer Daten geschickt, die eine Kontrastanalyse enthält. Mit so etwas habe ich allerdings weder statistisch noch in SPSS bisher gearbeitet. Auf den Bildern seht ihr als AV 4 Sub-Fragebögen plus als 5. den zusammengefassten Gesamtfragebogen. SPSS testet offensichtlich zweiseitig, dennoch schreibt der Professor darunter, einseitig getestet sei es signifikant. Was macht er da? Irgendetwas teilt er da wohl auf... Wie wird denn das gemacht, und wie funktioniert das dann mit dem Signifikanzniveau? ..und wie berichte ich sowas dann? Für Erklärungen wäre ich sehr dankbar... Bitte ruhig für Dummys und mit Zahlen und so
Vielen herzlichen Dank!
http://www.fotos-hochladen.net/view/sab ... pqy9fz.jpg
http://www.fotos-hochladen.net/view/sab ... rt0f7w.jpg
Kontrastanalyse wird einseitig sig., SPSS zeigts nicht an
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Re: Kontrastanalyse wird einseitig sig., SPSS zeigts nicht a
p(einseitig) = p(2seitig) / 2.
Sieht nach Signifikanzfischerei aus. Dass Leute nach der Analyse
am Signifikanzniveau drehen, ist ein wesentlicher Grund unter
anderen, warum einseitige Tests in aller Regel verpönt sind.
Sieht nach Signifikanzfischerei aus. Dass Leute nach der Analyse
am Signifikanzniveau drehen, ist ein wesentlicher Grund unter
anderen, warum einseitige Tests in aller Regel verpönt sind.
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re
Gute Frage. Er dividiert die p-Werte, die weit oberhalb der konventionell gesetzten Grenzen von 1% oder 5% liegen einfach mal durch 2 (einseitige Testung) und erhöht dann flugs wohl noch einmal die Signifikanzgrenzen auf 10 (?) Prozent und sucht sich dann wohl aus mehreren Testungen diejenigen heraus, die unter diesen 'Bedingungen' unter die Grenzen fallen.dennoch schreibt der Professor darunter, einseitig getestet sei es signifikant. Was macht er da?
Wow. Ein Fall für Beck-Bornholdt / Dubben [1].
(Wie heißt denn der Professor ; -)) ? )
[1] http://www.beck-bornholdt.de/
drfg2008
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Hm? Wenn die p's in den beiden Fällen durch 2 geteilt werden, sind sie doch unterm 5%-Niveau.
Es macht auch inhaltlich durchaus Sinn; entspricht der Hypothesenrichtung. Das mal zu seinem Schutz.
Hätte man das denn auch vorher in SPSS festlegen können, dass direkt die einseitigen Ergebnisse angezeigt werden?
Muß einem bei einer Kontrastanalyse nicht generell irgendwie ne Richtung vorher klar sein? Sonst würde man ja nicht eins mit +1, eins mit -1 und eins oder zwei mit 0 besetzen... Und das wurde ja hier gemacht...
Zu den Hypothesen: Wäre die H1 dann, dass dasjenige, das die +1 bekommen hat, sig. von 0 verschieden ist?
Es macht auch inhaltlich durchaus Sinn; entspricht der Hypothesenrichtung. Das mal zu seinem Schutz.
Hätte man das denn auch vorher in SPSS festlegen können, dass direkt die einseitigen Ergebnisse angezeigt werden?
Muß einem bei einer Kontrastanalyse nicht generell irgendwie ne Richtung vorher klar sein? Sonst würde man ja nicht eins mit +1, eins mit -1 und eins oder zwei mit 0 besetzen... Und das wurde ja hier gemacht...
Zu den Hypothesen: Wäre die H1 dann, dass dasjenige, das die +1 bekommen hat, sig. von 0 verschieden ist?
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Einseitige Forschungshypothesen sind mitnichten eine ausreichende Begründung für einseitige statistische Nullhypothesentests. Das sind zwei verschiedene Welten. http://www.uni-graz.at/ilona.papousek/t ... s/faq.html , FAQ Nr. 3. Und wenn die Entscheidung einseitig versus zweiseitig erst NACH der Ermittlung des p-Wertes getroffen worden sein sollte, wäre das ganz sicher nicht lege artis.Es macht auch inhaltlich durchaus Sinn; entspricht der Hypothesenrichtung. Das mal zu seinem Schutz.
Möglicherweise gehen sie von der Vorstellung aus, dass wer komplexe Verfahren wie Varianzanalysen oder Kontrastanalysen rechnet, Basiskenntnisse in Inferenzstatistik besitzen müsste, also weiß was einseitiger bzw. zweiseitiger Ablehnungsbereich ist. Und außerdem Zahlen durch 2 zu dividieren versteht.Hätte man das denn auch vorher in SPSS festlegen können, dass direkt die einseitigen Ergebnisse angezeigt werden?