Indexbildung bei vorheriger Z-Wert Transformation

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Rudy
Beiträge: 6
Registriert: 19.04.2007, 19:36

Indexbildung bei vorheriger Z-Wert Transformation

Beitrag von Rudy »

Hallo,

ich fasse verschiedene items zu Indexen zusammen. Dabei orientiere ich mich an einer schon gemachten Studie. Darin heißt es bevor die Indexe auf itemebene erstellt werden und die items gleichwertig verrechnet werden können müssen die items z-standartisiert werden.

Dazu bitte ich mir 2 Fragen zu beantworten:

Wann muss man eine z-Wert Transformation machen und wann kann man darauf verzichten?

Wie funktioniert das technisch in SPSS? (kurze Anleitung, Schritfolge)

das würde mich einen großen Schritt weiterbringen

Vielen Dank

Rudy
Volker
Beiträge: 67
Registriert: 17.01.2007, 18:15

Beitrag von Volker »

Hallo Rudi,

Indices kann man sehr unterschiedlich erstellen, eine Z-Transformation ist nicht immer notwendig. Schaue noch einmal in der Studie nach, warum die Items z-transformiert wurden. Items werden allgemein dann z-transformiert, wenn derselbe Sachverhalt mit unterschiedlichen Skalen erhoben wurde. Durch eine Z-Transformierung werden die Skalen wieder vergleichbar.

Beispiel: Wenn du die politische Einstellung von Links bis rechts auf einen 10er-Skala erhebst (1= links; 10 = rechts) und mit einer Einstufung auf einer 5er-Skala (1= links; 5 = rechts) vergleichen möchtest. In so einem Fall würde der Wert 3 unterschiedliche politische Einstellungen wiedergeben. Auf der 10er-Skala würde das gemäßigt links (mitte-links) bedeuten, auf der 5er-Skala würde der Befragte aber der politischen Mitte angehören.

Durch eine Z-Transformierung werden die Skalen wieder vergleichbar. Allerdings wird die Aussage verändert. Ein Z-Wert gibt nicht mehr die absolute Verortung auf einer Skala wieder, sondern die relative Lage zum arithmetischen Mittel, als Maß wird die Standardabweichungen angegeben. In dem obigen Beispiel bedeutet ein Z-Wert von z.B. -1, dass der Befragte sich eine Standardabweichung weiter links einstuft, als der Durchschnitt der Befragten. Man weiß aber nicht, wie die durchschnittliche Einstufung aller Befragten aussieht.

Wenn du jetzt mit mehreren z-transformierten Daten einen Index erstellst, weißt du nur, wie die Befragten sich relativ über mehrere Items verorten. Du siehst schon, die Interpretation solcher Indices wird schwierig.

Wenn deine Variablen alle die gleiche Skalenbreite haben, alle Skalen gleich gepolt sind und alle denselben Sachverhalt erfassen würde ich einen ungewichteten additiven Index erstellen. Überprüfen, ob alle Variablen denselben Sachverhalt beinhalten (anders gesagt: ob sie auf einer Dimension liegen) kannst du mit mit der folgender Syntax:

RELIABILITY
/VARIABLES=v1 v2 v3
/SCALE('ALL VARIABLES') ALL/MODEL=ALPHA.

Der dort ausgewiesene Wert für Cronbachs alpha sollte um 0.8 liegen.

Die Syntax für einen ungewichteten additiven Index mit drei Variablen lautet:

Compute Index1 = (v1+v2+v3)/3.
Fre Index1.

Oder:
Compute Index1 = Mean.3(v1, v2, v3).
Fre Index1.

Dieser Index gibt das arithemtrische Mittel über drei Variablen aus.

Falls du die Variablen aber vorher z-transformieren möchtest, kannst du das mit SPSS unter „Analysieren\Deskriptive Statistiken\Deskriptive Statistiken“ Dort öffnet sich ein Fenster, in dem du die Variablen für deinen Index einfügen kannst. Unten im Fenster setzt du einen Hacken bei „Standardisierte Werte als Variable speichern“, dann werden die z-transformierten Wert in neue Variablen gespeichert. Die neuen Variablen werden an das Ende deines Datensatzes gespeichert und beginnen mit einem „z“.

Du kannst aber auch folgende Syntax verwenden:

descriptives v1 v2 v3 /save.
exe.

Mit diesen neuen z-transformierten Variablen kannst du dann deine Indices erstellen.

Viel Erfolg Volker
Rudy
Beiträge: 6
Registriert: 19.04.2007, 19:36

Beitrag von Rudy »

Hallo lieber Volker,

ich danke Dir für die Erklärung des theoretischen Hintergrunds als auch für
die praktischen Tips. Habe mich jetzt entschieden für meine Arbeit zuerst alle items z-standartisieren. Habe insg. 8 Indexe von denen 4 nicht unbedingt standartisiert werden müssten. Jedoch erstelle ich am Ende der Arbeit Gruppenprofile mithilfe der 8 Indexe. Aus diesem Grund bin ich eigentlich gezwungen alles zu vereinheitlichen.

Beste Grüße

Rudy
eva7
Beiträge: 8
Registriert: 27.01.2015, 11:21

Re: Indexbildung bei vorheriger Z-Wert Transformation

Beitrag von eva7 »

Hallo Volker, vielen lieben Dank für die gute Antwort! Genau das habe ich gesucht.
Liz
Beiträge: 1
Registriert: 20.04.2015, 15:19

Re: Indexbildung bei vorheriger Z-Wert Transformation

Beitrag von Liz »

Hallo zusammen.

Ja die Antwort hat mir auch geholfen. Ich habe allerdings noch eine weitere Frage- ich habe nun auch einige Items z-transformieren müssen und daraus einen Mittelwert gebildet. Kann ich nun diesen Skalenscore mit einem anderen Skalenscore vergleichen, der nicht auf standardisierten Items basiert? Wie interpretiert man das Ergebnis...?
Ich würde mich sehr über einen Tipp freuen!
Beste Grüße
Hannes1402
Beiträge: 2
Registriert: 30.09.2015, 16:21

Re: Indexbildung bei vorheriger Z-Wert Transformation

Beitrag von Hannes1402 »

Hallo zusammen,

hierzu habe ich auch noch eine Frage:

Ich soll u.a. einen kleinen Vergleich unterschiedlicher Studien machen und hab demzufolge Mittelwerte, Stichprobengröße und Standardabweichung der Studien die ich dann mit meiner Studie vergleichen will. Das Problem ist allerdings, dass jede Studie unterschiedliche Skalen verwendet hat (Likert 1-7;1-5;1-9). Für die Mittelwerte ist das ja kein Problem weil ich das ja einfach mit einem Dreisatz anpassen kann.
Jetzt ist meine Frage aber wie ich die Standardabweichung auch einheitlich machen kann. Wie gesagt, ich habe die MW und N der jeweiligen Stichproben und möchte am Ende eben auch noch die SD vergleichen können.
Zu meiner Studie besitze ich natürlich die Datensätze in SPSS, aber zu den anderen Studien besitze ich nur MW, N und SD, kann also keine z-transformation oder so vornehmen.

Vielen Dank für eure Hilfe schon jetzt.
Hannes
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