Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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marieke
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Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Beitrag von marieke »

Hallo zusammen,

ich habe gleich mehrere Fragen, die sich aber alle um die Darstellung von Ergebnissen aus nicht-parametrischen Tests drehen und ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Ich werte für meine Bachelorarbeit ordinal skalierte Daten zum Konsumverhalten mit dem Mann-Whitney-U-Test sowie dem Kruskal-Wallis-Test mit SPSS aus. Nun stellt sich mir die Frage wie ich die Ergebnisse wissenschaftlich korrekt darstelle, d.h. welche Werte ich in Tabellenform sowie im Text wie wiedergebe. Meine Recherchen haben mir da leider keine hilfreichen Ergebnisse erbracht, deshalb frage ich hier mal.

Der Mann-Whitney-U-Test wird für die Auswirkungen des Geschlechts auf den Konsum verwendet. Ich würde die Stichprobengröße, den U-Wert und die standardisierte Teststatistik (Z-Wert) verwenden sowie die Signifikanz. Ist das ausreichend? Mir ist nur nicht so ganz klar, wie man das dann in Tabellenform sowie im Text präsentiert und was mir der U-Wert eigentlich aussagt. Ich finde nur Beispiele, wo entweder der U- oder der z-Wert aufgenommen wird.

Für den Mann-Whitney-U-Test habe ich immerhin diese beiden Schreibeweisen im Text gefungen als Beispiele : (U(10,12) = 56,p < .05) oder (z = 2.41,p = .043).

Die Auswertung erfolgt bei mehr als zwei Gruppen (Altersgruppen, Einkommensgruppen..) durch den Kruskal-Wallis-Test und anschließende paarweise Vergleiche durch SPSS. Hierbei wird mir die Teststatistik, der Standardfehler, die Standardteststatistik und die Signifikanz angegeben. Ich denke mal, diese spezifischen Daten des Tests sollten auch mit einbeziehen werden? Andererseits werde ich aus den Daten, die mir der Kruskal-Wallis-Test liefert auch nicht so schlau. Woran kann ich den die Tendenz erkennen, welche Gruppe einen höheren Konsum aufweist?
Ebenfalls werden ja auch die Daten aus dem Kruskal-Wallis-Test ohne paarweise Vergleiche dargestellt (Gesamtzahl, Teststatistik, Freiheitsgrade, Signifikanz). Welche Werte nimmt man üblicherweise in Tabellenform mit auf?
Ich hatte zuerst den Plan jeweils den Mittelwert und die Standardabweichung der einzelnen Gruppen zu berechnen und dann jeweils die Signifikanz nach Kruskal-Wallis anzugeben. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob der Mittelwert sowie die Standardabweichung bei ordinalskalierten Daten überhaupt geeignet ist sowie ob man ohne diese ganzen erklärenden Ergebnisse aus dem beiden Tests schlüssig seine Ergebnisse darstellen kann.

Beispiele habe ich hierbei überhaupt keine gefunden.

Ich hoffe meine Fragen sind einigermaßen nachvollziehbar und sprengen hier nicht den Rahmen:) Mir würde es schon sehr weiterhelfen, wenn ich einen Teil der Fragen klären könnte.

Liebe Grüße
Marieke
dutchie
Beiträge: 2762
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Beitrag von dutchie »

hallo marieke

folgenden link kennt du?:
https://www.methodenberatung.uzh.ch/de/ ... uskal.html
https://pubpsych.zpid.de/pubpsych/ zur Artikelsuche!

Für den H test kannst du in SPSS über deskriptive Statistik die durchschnitts Ränge abrufen...
dazu muss man aber wissen wie die Ränge verteilt werden, von klein nach groß oder umgekehrt?
also über die mittelwerte die richtung checken..das ist von SPSS eher unwissenschaftlich dokumentiert

und im Text gibt du den H Test so an : [chi2(4)=12.70; p<0.05] also chi2 mit den freiheitsgraden df und signifikanz..
so hab ich das schon mal gelesen...wenn man das H dazuschreibt kann es aber auch nicht schaden!
Beim U test würde ich aufjedenfall z schreiben, weil die werte in klammern nach dem U (wahrscheinlich die stichprobengrößen)
eher unbestimmt sind?
mach so:
U =.., z =.. p =... ; H =...,CHI2(df) =..., p =....
das ist auf keinen Fall falsch..

Wenn für dich die daten nur ordinal sind kannst du keine Mittelwerte berechnen, aber sind die daten ordinal?
Das ist doch mehr oder weniger Ansichtssache, weil wenn du Mittelwerte angibst, warum rechnest du dann über U und H?

gruß
dutchie
marieke
Beiträge: 9
Registriert: 28.05.2019, 18:54

Re: Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Beitrag von marieke »

Vielen lieben Dank, das hilft mir schon mal sehr weiter!

Diese Werte werde ich dann auch in Tabellenform aufnehmen und schauen, wie die Ränge verteilt sind bei SPSS.

Ja es handelt sich um ordinal skalierte Daten, deshalb war die Idee mit den Mittelwerten nicht wirklich durchdacht. Sie war mir nur in Sinn gekommen um die Tendenz der Unterschiede zwischen den Gruppen zu erkennen, aber dafür werde ich die Unterschiede in den Rängen jetzt checken.

Liebe Grüße
Marieke
marieke
Beiträge: 9
Registriert: 28.05.2019, 18:54

Re: Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Beitrag von marieke »

Hallo,

mir ist dazu noch eine Frage gekommen:

Stelle ich alle Daten, die ich im Text beschreibe auch in Tabellenform da? Das würde meine Tabellen sprengen, da ich verschiedene Faktoren überprüfe.
Also wenn ich bspw. den z-Wert wie angegeben nenne (bei den signifikanten Ergebnissen), um die Effektstärke zu berechnen, sollte ich dann alle z-Werte auch in eine Tabelle aufnehmen. In einer Tabelle hätte ich der Übersichtlichkeit wegen nur die mittleren Ränge mit den Signifikanzen aufgeführt.
Eine Möglichkeit bestände sonst auch darin diese statistischen Daten im Anhang wiederzugeben.

Liebe Grüße
marieke
dutchie
Beiträge: 2762
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Re: Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Beitrag von dutchie »

hallo marieke
marieke hat geschrieben:Stelle ich alle Daten, die ich im Text beschreibe auch in Tabellenform da?
ist das umgekehrt nicht besser, alles mit hilfe einer tabelle darstellen (notfalls in den anhang)
und nur das wichtige im text erwähnen..
aber alle test mit z, p, md, m, sd müssen berichtet werden!
lieber zuviel als zu wenig erzählen, nicht dass dann etwas nicht mehr nachvollziehbar ist!
also die mittleren ränge sagen nicht viel (die hängen auch von n ab) daran sieht man welche gruppe größer
ich würde noch Md (median,ordinal) und sogar arithmetische mittel angeben..

gruß
dutchie
marieke
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Registriert: 28.05.2019, 18:54

Re: Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Beitrag von marieke »

Vielen Dank!

Dann werde ich die Tests wohl in den Anhang setzen.

Eine Frage habe ich allerdings dazu noch: Du würdest das arithmetische Mittel auch angeben und sd (Standardabweichung)? Ich dachte das wäre bei ordinal skalierten Daten nicht verwendbar? Oder sollte das jetzt nur eine allgemeine Erklärung sein, welche statistischen Werte angegeben werden, wenn berechnet?
Dann wären die Mittleren Ränge vielleicht doch nicht so sinnvoll? Ich dachte ich gebe diese an, um die Tendenz der Ergebnisse zu zeigen, aber wenn die auch von n abhängig sind zeigt das ja auch kein eindeutiges Biöd auf? Ich weiß sonst nicht wie ich die Unterschiede zwischen den Gruppen erkennbar machen kann, damit klar wird, worin der Unterschied zwischen zwei Gruppen besteht.


Liebe Grüße
marieke
dutchie
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Re: Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Beitrag von dutchie »

hallo

also die Mittleren Ränge braucht du um zu entscheiden welche gruppe größer..richtig
aber die lassen sich nicht auf eine population verallgemeinern, berichte dazu auch den Median (ordinal)
aber ich bin mir nicht sicher, ob du tatsächlich auf ordinalniveau bist, wenn du das so besprochen hast
lass das mit dem Mittelwert, aber ich würde den zusätztlich angeben, das kann informativ sein..

aber ich weiß letztlich nicht wie du gemessen hast, um das zu beurteilen...

stellst du denn auch an irgendeiner stelle die Verteilung der AVs dar? wegen schiefe usw...
je schiefer umso unterschiedlicher Mittelwert und Median..

gruß
dutchie
marieke
Beiträge: 9
Registriert: 28.05.2019, 18:54

Re: Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Beitrag von marieke »

Hallo nochmal,

also die Verteilungen stelle ich nicht dar. Ich hatte zuerst zumindest vor die Tests auf Normalverteilung anzugeben, aber das war auch laut Betreuer nicht nötig. Es reicht da, wenn ich sage, dass die Daten nicht-normalverteilt sind. Deshalb denke ich, dass die Angabe der Schiefe und Kurtosis den Rahmen sprengen würde. Ich werte gleichzeitig auch Literatur aus und deshalb ist die Analyse des Datensatzes nur ein Teil der Arbeit. Aus diesem Grund wäre es für mich wichtig es möglichst kurz und prägnant, aber nachvollziebar darzustellen.

Ich habe abhängige Variablen die jeweils eine Skala von 1 bis 7 bzw. einmal Ja/Nein Antworten haben und unabhängige Variablen, die jeweils auch gruppiert wurden (die Daten wurden mir so vorgegeben). Keiner hat mir von dem Mittelwert und der Standardabweichung abraten, ich dachte nur es sei nicht so passend und entspreche nicht dem "üblichen" Vorgehen (mit meinem Halbwissen).

Ich überlege gerade, ob es die Tests ausreichend wiedergibt, wenn ich im Haupteil mittlere Ränge/Median/Mittelwerte angebe und die Signifikanzen, um die Tendenz anschaulich zu zeigen. Auf die signifikanten Ergebnisse würde ich dann im Text eingehen und dazu die U/H/z-Werte nennen und diese dann jeweils hinten für alle Auswertungen anhängen, um den Haupteil übersichtlich zu gestalten.

Liebe Grüßee
marieke
dutchie
Beiträge: 2762
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Beitrag von dutchie »

hallo mrieke

alles in den anhang und vorne nur das signifikante berichten!
aber oft ist auch wichtig was nicht signifikant wurde!!
musst du beurteilen..., die Hypopthesen entscheiden vielmehr darüber was vorne steht,
und nicht was signifikant wird!! wichtig!!

also wenn du eine skala von 1-7 hast,... mach mittelwert! ...dann aber auch t-Test
der geht nicht wegen fehlender normalverteilung,.... deshalb U Test plus t-Test....das ist wohl die geschichte des ganzen.

aber nicht die deskriptiven werte m/md/mittlerer Rang ...von den U/H/z werten und ...von den signifikanzen trennen das gehört zusammen!!
normal M = ... mit t =.... bei p =....

man kann auch eine komplette tabelle in den anhang, und einen kleineren auszug davon (das was wichtig ist) in den Haupteil..


gruß
dutchie
marieke
Beiträge: 9
Registriert: 28.05.2019, 18:54

Re: Darstellung von Ergebnissen (U-Tests, H-Test)

Beitrag von marieke »

Hallo dutchie,

alles klar, guter Hinweis, dasss ich die Daten nicht trennen soll!
.... deshalb U Test plus t-Test....
Also du würdest vorschlagen einen Kruskal-Wallis-Test mit Paarweise Vergleichen zu machen und diese dann den Ergebnissen aus einer ANOVA plus( paarweisen) t-Tests gegenüberzustellen (oder nur die paarweisen Vergleiche ohne ANOVA?), sodass die Mittelwerte auch miteinbezogen werden? Das würde ja dann einer ANOVA mit post-hoc-Vergleichen entsprechen oder?

Liebe Grüße
marieke
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