Zwei- und Dreifachinteraktionen

[andrekrom]

Hallo Leute,

ich werte aktuell einen Datensatz mit SPSS aus. In einer Fragestellung ist die abhängige Variable binär skaliert während die unabhängigen Variablen unterschiedliche Skalierungen aufweisen. Ich berechne daher die Zusammenhänge mit der binär logistischen Regression bzw. ANOVA.

Mein Ziel sind 1-,2- und 3-fach Interaktionen. 1-fach Interaktionen lassen sich problemlos berechnen. Wenn ich jedoch zwei bestimmte Variablen als 2-fach Interaktion untersuchen möchte, steigen plötzlich alle Outputs dieser beiden Variablen (1-Fach und 2-fach-Interaktionen) in absurd hohe Bereiche an und die Signifikanz liegt plötzlich bei 0,999. Die beiden besagten Variablen sind binär verteilt. Andere binäre Kombinationen führen nicht zu diesem Effekt.

Dazu wird außerdem in der Modellzusammenfassung angezeigt, dass die Schätzung beendet wurde, weil die Höchstzahl der Iterationen erreicht wurde. + "Endlösung kann nicht gefunden werden."

Nach mehreren Untersuchungen dieser Variablen kann ich mir dieses Phänomen leider immernoch nicht erklären.

Hatte hier jemand schonmal das gleiche Problem oder vielleicht eine Idee woran es liegen könnte?

Grüße, Andre

[dutchie]

hallo andre

erstmal ist nicht klar was eine 1-fach interaktion ist??

es git: eine interaktion von zwei variablen?

bei drei Variablen (UVs),
hast du maximal 3 haupteffekte, 3 zweier interaktionen und eine dreier interaktion.

wenn du interaktionen bastelst (du multiplizierst ja) sind die Variablen hoch korreliert
wahrscheinlich liegt es daran (multikolinearität), interaktionen bringen eigentlich nur dann etwas wenn
die haupteffekte gleichzeitig nicht sig. sind!

du kannst die anzahl der iterationen auch manuell erhöhen! aber es ist kein gutes zeichen
für deine Modelle wenn die sache nicht konvergiert, das Programm rechenprobleme hat!

gruß
dutchie

[andrekrom]

Hallo dutchie,

Genau, so war das gemeint. drei Haupteffekte, drei 2-Fach-Interaktionen als Einfluss auf die AV und dann noch eine 3 Fach-Interaktion.

Ich habe die Korrelationen der 3 Variablen geprüft. Dabei hat sich nichts als signifikant erwiesen.

Die Endlösung kann erst dann nicht gefunden werden, wenn ich die 3 Fach-Interaktion in die Untersuchung nehme. Gibt es alternative Analysemethoden, die dieses Problem nicht haben?

Ich habe die Iterationen näherungsweise auf 45 erhöht. Bei 40 gab es noch Probleme. Angenommen, das Problem lässt sich nicht anders umgehen und nur durch die erhöhte Anzahl von Iterationen lösen. Welche Limitation ergibt sich daraus rein rechnerisch? Was genau kann ich unter "kein gutes Zeichen" verstehen?

Danke schonmal für deine Antwort.

Grüße, Andre

[dutchie]

hallo Andre

du kannst versuchen die variablen vor der Analyse
zu zentrieren, von allen den eigenen mittelwert abziehen.
oder standardisieren...zusätzlich durch die eigene Standardabweichung zu dividieren.

rechnerisch kenn ich da keine konsequenzen, der erhöhung auf 45 iterationen.
..."kein gutes Zeichen"... ..eher esoterisch gemeint, ein richtiges und gutes modell will entdeckt werden!
und streubt sich nicht derart..

dreifache interaktion sind eher unüblich, schwer zu interpretieren?

in absurd hohe Bereiche an und die Signifikanz liegt plötzlich bei 0,999

warum ist das überhaupt ein Problem? ist das schlimm das es nicht sig. wird, oder erscheint es dir so, als ob die rechnung nicht mehr stimmt...
das kann sein!....such mal nach Multikollinearität ...und nach den Problemen die das macht...

wenn die AV binär ist, ist ja jede Varianz einer intervallskalierten UVs, die über binär hinausgeht, automatisch Varianz die nicht zur erklärung beitragen kann, du kannst auch versuchen diese UVs zu dichotomisieren.

gruß
dutchie