ANCOVA m. Messwh (was als UV/Kovariate) und Dichotomisierung

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njutnjut
Beiträge: 1
Registriert: 31.08.2019, 12:34

ANCOVA m. Messwh (was als UV/Kovariate) und Dichotomisierung

Beitrag von njutnjut »

Hallo, ich habe eine Frage zum Untersuchungsdesign meiner Hypothese (ANCOVA mit Messwiederholung, was als Variable wie in die Berechnung eingeht) und eine zur Dichotomisierung.

1) In meiner Masterarbeit untersuche ich den Zusammenhang zwischen Essstörungssymptomen (Unabhängige Variable = EDI-Wert) und Wortbewertung (= Abhängige Variable). Es gibt die Wörter in zwei Sprachen (Deutsch und Englisch) und in zwei Qualitäten (positiv und negativ). Außerdem spielt das Umfeld, in dem Englisch verwendet wird eine Rolle (sozial vs. beruflich) und das Geschlecht (weibl. vs. männl.).

Ich vermute, dass es zwischen den beiden Sprachen keinen Unterschied im Zusammenhang zwischen EDI-Wert und Wortbewertung gibt, wenn Englisch im sozialen Umfeld gesprochen wird. Geschlechterunterschiede sind in der Wortverarbeitung auch öfter mal vorhanden, deshalb schaue ich mir da auch Männer vs. Frauen an.

Meine Frage ist jetzt, ob ich da eine ANCOVA mit Messwiederholung rechne, in die EDI-Wert als unabh. Variable, Wortbewertung als abhängige Variable und Sprache, Umfeld und Geschlecht als Kovariaten eingehen. Oder ob da eine MANCOVA mit Messwh. besser wäre und eine oder mehrere dieser ,,Kovariaten" eigentlich anders (z.B. als unabh. Variablen) in die Berechnung eingehen sollten.

2) Die EDI-Werte der Versuchspersonen möchte ich dichotomisieren. Der EDI-Wert (z.B. erreichte Punkte im Fragebogen 25) hat für Frauen und Männer unterschiedliche Bedeutung (eine Frau mit Wert 25 wäre z.B. unauffällig im Vergleich zur Frauenbevölkerung/Normstichprobe und ein Mann mit dem gleichen Wert bereits ziemlich auffällig im Vegleich zur Männerbevölkerung/Männernormstichprobe). Deshalb frage ich mich, ob ich nach dem Median aller meiner Versuchspersonen dichotomisieren sollte oder die Frauen nach dem Median der Frauen zuerst und die Männer nach dem Median der Männer.

Bin über jeden Tipp dankbar! :)
dutchie
Beiträge: 2762
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: ANCOVA m. Messwh (was als UV/Kovariate) und Dichotomisie

Beitrag von dutchie »

hallo njutnjut

innerhalb der ANOVA wird unterscheidet:
es gelten als Faktoren nominalskalierten Variablen
und als Kovariaten die intervallskalierten,

Das was du unter Kovariate verstehst unterscheidet sich demnach davon was SPSS darunter versteht.
also verzichte erstmal auf diesen Begriff

wenn man Kovariaten als UV hinzufügt also dein EDI, werden die Wechselwirkungen, Interactionen
zwischen den UVs nicht automatisch ergänzt, die Kovariate geht nur als Haupteffekt ein!
auch wenn sie intervallskaliert ist.
Geschlecht kann keine Kovariate sein da nominal bzw dichotom, also in ANOVA terminologie.

Eine MANOVA hat mehrere AVs, wird die Wortbedeutung durch mehr als einen Variable gemessen?
hoffentlich nicht :( das wird dann noch komplexer! :shock:

erstmal zu 2) dichotomisierung - obacht sehr gut überlegen!!, würde ich erstmal davon abraten
wegen der Interaktion mit Geschlecht, Geschlecht muß aber unbedingt berücksichtigt werden!
besser alles zweimal rechen einmal für Männer und Frauen, also die Geschlechter trennen.
das macht die sache einfacher, ob das geschlecht als Moderaor einzubauen ist muss man sehen..
eher nicht, sofern nicht wichtig ist ob sich Männer und Frauen unterscheiden..

vier gruppen von Variablen:
UV1: EDI, hat der mehrer Subdimensionen? --> nicht random organismusvariable!
UV2: Sprache, Qualität -->experimentell variiert, je zwei stufen, within Faktor!? also AV viermal gemessen!
AV : Wortbedeutung.
Moderator : Geschlecht
Kontrollvariable oder UV oder Kovariate oder was auch immer --> Umfeld, Rolle, between oder within??
wurde letzteres experimentel variiert?

ich würde erstmal alles mit ANOVA für Messwiederholung klicken, EDI als Kovariate, das macht das Ganze
aber nicht zu einer Kovarianzanalyse ANCOVA, weil EDI UV ist!! was für ein durcheinadnder!
Die UV ist bei dir intervall und nicht nominal!

aber obacht wenn UV intervall ist, ist der outcome kein Mittelwert! wie sonst!
wenn es ein Zusammenhang gibt zwischen EDI und Wortbedeutung ist das eine Korrelation,
die eventuell in Abhängigkeit der anderen UVs Variablen variiert,
du hast die AV viermal gemessen 2x2, dh. du habe noch eine AV-Maß der Mittelwert der vier wortbedeutung
über die vier UV stufen hinweg, und noch eine Maß für Englisch unabhängig von der Qualität
ein Maß für Deutsch unabhängig von der Qualtät...jeweiles anders gemittelt pro Person
und ein Maß für positiv unabhängig von der Sprache usw..insgesamt 9

d.h die WW der ANOVA ist zu interpretieren wie die Interaktion bei einer Moderation...
insofern ist EDI die einzige UV und Sprache und Qualität sind Moderatoren der EDI wirkung auf Wortbedeutung.

Uff :shock:
also ANOVA mit Messwierderholung 2x2 within mit kovariate EDI

so weit so gut?
gruß
dutchei
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