T-Test oder ANOVA

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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Marol
Beiträge: 5
Registriert: 01.09.2019, 12:21

T-Test oder ANOVA

Beitrag von Marol »

Hallo, wahrscheinlich ist dies eine doofe Frage, aber ich fange gerade erst an mich damit auseinander zu setzen.

Ich möchte die Änderungssensitivität eines Tests bestimmen und habe zu einem Messzeitpunkt eine 1., 2. und 3. Klasse getestet. Die Frage ist also, verbessern sich die Mittelwerte der Testergebnisse von der ersten Klasse zur zweiten und dann zur dritten Klasse.

Meiner Meinung nach müsste ich die Veränderung von der 1- zur 2. Klasse und dann die Veränderung von der 2. zur 3. Klasse mit einem T-Test messen. Seht ihr das auch so? Oder müsste ich eine ANOVA durchführen?

Eine Voraussetzung der ANOVA ist, dass die Gruppen bzw. Bedingungen voneinander unabhängig sein müssen. Sind sie es bei Zeitreihen wie meiner? Denn theoretisch ist der Wert eines Zweitklässlers ja abhängig von dem Wert, den dieser in der ersten Klasse hatte. Oder ist mit "voneinander unabhängig" etwas anderes gemeint?

Nächste Frage: Reicht es zur Testung der Änderungssensitivität des Tests nur die Mittelwertsunterschiede auf Signifikanz zu testen oder sind dafür noch andere Größen relevant?

Ich freue mich über euer Feedback :)
Marol
Beiträge: 5
Registriert: 01.09.2019, 12:21

Re: T-Test oder ANOVA

Beitrag von Marol »

Nachtrag:
Ich würde noch die Effektgröße d angeben und nach Cohen und vielleicht noch inhaltlich interpretieren. Wäre das richtig?

Und dann insgesamt ausreichend zum Thema Änderungssensitivität?
dutchie
Beiträge: 2767
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: T-Test oder ANOVA

Beitrag von dutchie »

hallo Marol

sind die drei Klassen verschiedene Schüler, d.h wird gleichzeitig gemessen?--> unabhängige Stichproben
oder wurden die Schüler der 1ten klasse ein bzw. zwei Jahre später nochmal gemessen?--> abhängig Stichproben

Am besten ANOVA mit anschließendem paarweisen Kontrastvergleich mit LSD..
aber nicht drei t-Test, in die würden nur Infos bezüglich der Fehlervarianz
aus nur je zwei Klassen eingehen,
Marol hat geschrieben:Eine Voraussetzung der ANOVA ist, dass die Gruppen bzw. Bedingungen voneinander unabhängig sein müssen
nein, ANOVA gibt es auch für Messwiederholung, abhängige Stichproben.
Marol hat geschrieben:Denn theoretisch ist der Wert eines Zweitklässlers ja abhängig von dem Wert, den dieser in der ersten Klasse hatte.
richtig, aber Schüler 1 ist von Schüler 2 unabhängig, auch wenn beide dreimal gemessen werden.

wenn ich mich nicht irre.. die schüler sind die selben und wurde dreimal gemessen-->
ANOVA mit Messwiederholung, mit anschließende Kontrasten paarweise Vergleich...LSD ..oder ja nachdem...

ob das dann Änderungssensitivtät (ÄS)darstellt ist ganz was anderes!
die unterschiede zwischen den klassen brauchen sich ja nicht sig unterscheiden!
und trotzdem kann das änderungssensitiv sein!
wie soll die Frage nach der ÄS beantwortet werden mit ja vs. nein?

Cohen ist ok...
gruß
dutchie
Marol
Beiträge: 5
Registriert: 01.09.2019, 12:21

Re: T-Test oder ANOVA

Beitrag von Marol »

Hallo dutchie,

danke für deine Antwort.
Es gibt nur den einen Messzeitpunkt, an dem Erst-, Zweit- und Drittklässler getestet wurden. Ich vergleiche also unterschiedliche Personen. Und über dieses Design finde ich nicht so recht was in den Statistikbüchern.

Es ist demnach ja keine richtige Messwiederholung, ich tue ja nur so als ob indem ich die drei Altersstufen vergleiche. Also würde ANOVA mit Messwiederholung raus fallen, oder?

Demnach würde ich mit einer einfaktoriellen Varianzanalyse die drei Bedingungen Klasse1, Klasse2, Klasse3 vergleichen ohne Messwiederholung, richtig?

Naja, das mit der Änderungssensitivität ist so eine Sache. Am Ende würde ich schon gerne sagen, ja dieser Test ist änderungssensitiv. Aber neben der Effektgröße würde ich das dann auch inhaltlich erörtern. Ich würde es anhand der theoretisch postulierten Entwicklung dieses besagten Merkmals diskutieren.

Vielen Dank für die Hilfe!
dutchie
Beiträge: 2767
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: T-Test oder ANOVA

Beitrag von dutchie »

Hallo Marol

das ist dann keinen Messwiederholung
du machst einfaktorielle ANOVA für unabhängige gruppen (die normale ANOVA)
mit geplanten kontrasten im anschluß, paarweise vergleiche, weil du eine reihenfoge
der entwicklung brauchst...

Änderungssensitivität ?! ob?! muss man diskutieren...
wenn obiges sig wird heißt dass ja nur, das dein test in der lage ist unterschiedlich zahlen zu produzieren.
Änderungssensitivität meint eher: wie groß muss eine Änderung sein, das der test das registiert!
Da gibt es dann sowas wie eine Schwelle, eine Unterschiedsschwelle..
und dann in abhängigkeit vom Niveau der Messung..wie Psychophysik eben...
und dies nur bei einer Person, damit das signifkanzzeugs wegfällt

zu sagen Änderungssensitivität ja! :D und bei welcher schwelle? :shock: reicht das ? :(

gruß
dutchie
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