Keine Signifikanz mehr nach post-hoc Test

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sb21
Beiträge: 1
Registriert: 24.11.2021, 12:00

Keine Signifikanz mehr nach post-hoc Test

Beitrag von sb21 »

Hallo,

ich arbeite mit SPSS.
der Kruskal-Wallis-Test zeigt mir an, dass signigikante Unterschiede zwischen Gruppen bestehen.
Der anschließende post-hoc Test zur paarweisen Analyse zeigt jedoch keine Signifikanz mehr zwischen Gruppen auf.
Es gibt dann aber immer einen Wert, der knapp an der Grenze von 0,05 vorbei rutscht.
Das ist nicht bei allen Analysen der Fall. Die meisten geben eindeutige Ergebnisse, aber nicht alle.

Zum Verständnis:
Kruskal-Wallis-Test, da die Daten nicht normalverteilt sind und > 2 unabhängige Gruppen
Prüfen der Varianzhomogenität: Levene-Test
post-hoc-Test: Bonferroni (Wenn Varianzhomogenität gegeben, ungleiche Stichprobengrößen)
Gamse-Howell (bei fehlender Varianzhomogenität, ungleiche Stichprobengröße)
Ich habe auch andere post-hoc tests bei fehlender Varianzhomogenität ausprobiert, die SPSS anbietet.

Das Ergebnisse im Krsukal-Wallis-Test als signifikant und im post-hoc test ohne Signigikanz angezeigt werden, kommt sowohl bei Daten mit als auch ohne Varianzhomogenität vor.

Ist es möglich, dass der post-hoc Test keine Signifikanz mehr aufweist, weil er z.B. feiner analysiert?
Oder ich den falschen Test zur Varianzhomogenität verwende?

Viele Grüße und einen großen Dank im Voraus!
dutchie
Beiträge: 2767
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Keine Signifikanz mehr nach post-hoc Test

Beitrag von dutchie »

Hallo sb21,
sb21 hat geschrieben:
24.11.2021, 12:14
Ist es möglich, dass der post-hoc Test keine Signifikanz mehr aufweist, weil er z.B. feiner analysiert?
Wenn dann andersrum.
Es kann sehr wohl sein, dass der globale Test sig ist und die Kontraste nicht,
weil beim globalen Test die UV, eben durch mehrere Gruppen, mehr "Variation" bereitstellt, um auf
die AV zu wirken, bei eine Kontratst sind das nur zwei Gruppen!
Man muss sich an der Stelle auch Fragen wozu ein Kontrast,
wenn die UV global sig. stellt die Gruppe mit dem größten Unterscheid in der AV in Vergleich
zu den anderen Gruppen auch das größte Aufklärungspotential, das muss aber in vgl. zu
den anderen Gruppen nicht unbedingt sig. sein.

Dein Vorgehen ist an einigen Stellen problematisch:

1.Wenn deine AV metrisch ist, wertest du erstmal mit ANOVA aus,
reichst eventuell den Kruskal-Wallis-Test nach, aber du änderst nicht das Skalenniveau!
Der Kruskal-Wallis-Test ist auf ordinalniveau!

2. Wenn in der Stichprobe keine NV herrscht ist das erstmal zu klären!
Wenn N pro Gruppe >30 ist das irrelevant.
Wenn die Varianz nicht homogen ist selbes problem. Erstmal klären, ob das
plausibel ist, wenn nicht erstmal ignorieren.
Normal ist ANOVA robust!
Die Annahmen gelten für die Population nicht für deine Stichprobe

3. Wenn global auf ordinalniveau getestet wird, müssen die post hoc tests
auch auf ordinalniveau getestet werden. Levene Test ist auf intervallniveau!

4. Man wechselt nicht die Test so lange bis rauskommt was man will!!!
Man legt die Test normal vor der Datenerhebung fest! Dein Vorgehen
wäre an dieser Stelle unwissenschaftlich, und auch nicht gut für die Note.

5. Wenn du bonferoni nimmst, machst du eine Alpha korrektur, das ist bei dir nicht nötig
weil global das ganze ja sig war, deine H1ist bereits angenommen.
Und es wird dann auch strenger als global getestet,
klar dass dann die Kontraste nicht sig werden.

6. Wenn du nicht weißt welchen Kontrast, nimm normal LSD :shock:
ohne Justierung usw...

gruß
dutchie
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