hallo,
ich komme mir ja bald schon blöd vor, wiel ich mich offenbar viel mit detailfragen aufhalte, wie dieser hier:
ich habe variable y mit zwei varianten von x kreuztabuliert.
dabei kommen zwei völlig unterschiedliche ergebnisse für cramer´s v raus.
nehme ich die "weiß nicht"-ausprägung mit in die berechnung, bekomme ich ein hochsignifikantes ergebnis, wenn ich sie weglasse, genau das gegenteil.
übrigens macht die "weiß nicht"-gruppe nur 0,5% von über 2000 fällen aus.
muss man fehlende werte generell weglassen bzw. umverteilen, oder kann man die bei tabellenanalysen miteinbeziehen?
demütige grüße an die forumsexperten ,
sp.
umgang mit "weiß nicht"
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Cramers V
Hallo speary,
also ich schmeiße prinzipiell alle fehlenden Werte durch Fälle auswählen (Filter) aus der Analyse. Wie das nun mit "ich weiß nicht" ist, müsste kausal geklärt werden. Aber sagt mal, hattest Du nicht dichotome Variablen, oder sind das jetzt andere? Oder, wenn Du die "ich weiß nicht"-Werte rausschmeißt, hast Du dann vielleicht dichotome Variablen? Dichotome Variablen lassen sich, meiner Meinung nach, bedeutend besser und sicherer auswerten.
MedDokAss
also ich schmeiße prinzipiell alle fehlenden Werte durch Fälle auswählen (Filter) aus der Analyse. Wie das nun mit "ich weiß nicht" ist, müsste kausal geklärt werden. Aber sagt mal, hattest Du nicht dichotome Variablen, oder sind das jetzt andere? Oder, wenn Du die "ich weiß nicht"-Werte rausschmeißt, hast Du dann vielleicht dichotome Variablen? Dichotome Variablen lassen sich, meiner Meinung nach, bedeutend besser und sicherer auswerten.
MedDokAss
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Also fehlende Werte sollten schon raus, wobei "weiß nicht" erstmal keinen fehlenden Wert darstellt. Je nach Fragestellung kann "weiss nicht" natürlich schon sehr nah an einem fehlenden Wert liegen, könnte aber auch z.B. eine mittlere, neutrale Einstellung auf einer Skala wiedergeben oder bei einer Expertenbefragung anzeigen, dass sich die Person noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat.
Das sich Dein Ergebnis so stark verändert ist schon seltsam. Wenn durch das "Wegnehmen" von "weiss nicht" Deine Variable tatsächlich zur dichotomen Variable wird, könnte die Erklärung darin liegen, dass Cramers V ja eigentlich nicht unbedingt für 2x2 Felder Tafeln geeignet ist. In diesem Fall solltest Du lieber Phi nehmen.
Das sich Dein Ergebnis so stark verändert ist schon seltsam. Wenn durch das "Wegnehmen" von "weiss nicht" Deine Variable tatsächlich zur dichotomen Variable wird, könnte die Erklärung darin liegen, dass Cramers V ja eigentlich nicht unbedingt für 2x2 Felder Tafeln geeignet ist. In diesem Fall solltest Du lieber Phi nehmen.
Literatur?
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hallo!
ja dann würde ich mal sagen: weg damit, mit den "weiß nicht"-fällen.
die sind nämlich nicht teil einer likert skala o.ä. .
und ich denke mal, dass die in jedem fall bei der analyse stören, selbst beim chi-quadrat test, oder? zumindest erscheint mir die vorstellung, diese fälle als gruppe zu behandeln, deren theoretische häufigkeit (indifferenztabelle) ich bestimmen soll irgendwie unlogisch.
und natürlich: vielen dank für eure beiträge.
mit besten grüßen
speary
ja dann würde ich mal sagen: weg damit, mit den "weiß nicht"-fällen.
die sind nämlich nicht teil einer likert skala o.ä. .
und ich denke mal, dass die in jedem fall bei der analyse stören, selbst beim chi-quadrat test, oder? zumindest erscheint mir die vorstellung, diese fälle als gruppe zu behandeln, deren theoretische häufigkeit (indifferenztabelle) ich bestimmen soll irgendwie unlogisch.
und natürlich: vielen dank für eure beiträge.
mit besten grüßen
speary
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Ich hänge meine Frage mal hier an: Bei mir geht es ebenfalls um eine Expertenbefragung, in welcher Likert Skalen Verwendung finden, die wiederum auf Faktoren verdichtet werden. Es wird bewusst berücksichtigt, dass einzelne Items mit "Keine Angabe" angekreuzt werden.
Wie kann ich es realisieren, dass der jeweilige Faktor mit einem "Weiß nicht"-Item nicht in der Auswertung gezählt wird, alle anderen Faktoren aber schon und der Fall weiterhin bestehen bleibt (Wenn ich über "Fälle auswählen" die Kategorie "weiß nicht" rausfiltere, würde ja direkt der gesamte Fall ausgeblendet)? Vielen Dank!
Wie kann ich es realisieren, dass der jeweilige Faktor mit einem "Weiß nicht"-Item nicht in der Auswertung gezählt wird, alle anderen Faktoren aber schon und der Fall weiterhin bestehen bleibt (Wenn ich über "Fälle auswählen" die Kategorie "weiß nicht" rausfiltere, würde ja direkt der gesamte Fall ausgeblendet)? Vielen Dank!
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Ganz einfach. Vergib den Wert der "Weiß nicht"-Antworten als Missing.Markus hat geschrieben:Ich hänge meine Frage mal hier an: Bei mir geht es ebenfalls um eine Expertenbefragung, in welcher Likert Skalen Verwendung finden, die wiederum auf Faktoren verdichtet werden. Es wird bewusst berücksichtigt, dass einzelne Items mit "Keine Angabe" angekreuzt werden.
Wie kann ich es realisieren, dass der jeweilige Faktor mit einem "Weiß nicht"-Item nicht in der Auswertung gezählt wird, alle anderen Faktoren aber schon und der Fall weiterhin bestehen bleibt (Wenn ich über "Fälle auswählen" die Kategorie "weiß nicht" rausfiltere, würde ja direkt der gesamte Fall ausgeblendet)? Vielen Dank!
aber ganz im Allgemeinen würde ich Weiß nicht nie anbieten. Der Mensch ist von Haus aus faul und kreuzt lieber bei "Weiß nicht" als darüber nachzudenken. Wenn man ehrlich ist, sind weißnicht-Angaben in den allermeisten Fällen einfach Missings (außer in Ausnahmen wie der oben beschriebenen). Und man riskiert unnötig mehr Missings für eine kaum Mehrertrag bringende Unterscheidung zwischen " Missing, hat nicht angekreuzt" und "Missing, hat weißnicht angekreuzt". Bringt allermeistens nix. Wer es wirklich nicht weiß, kreuzt nicht. Ggf. sollte man das zu Beginn erläutern.