Hallo zusammen,
ich sitze gerade vor einer Studienarbeit und tue mir als Statistik-Laie etwas schwer bei der Auswahl der korrekten Methode.
Daher hoffe ich, dass ich hier ein wenig Unterstützung finden kann
Gegenstand der Studie ist es,
a) einen etwaigen Zusammenhang zwischen dem Befolgen ärztlicher Empfehlung nach Erkrankung/Verletzung und Sportmotivation/Sportmotiven zu prüfen.
b) etwaige Gruppenunterschiede in den Ausprägungen der Motivation/Motive zwischen den Gruppen mit/ohne commitment (Verpflichtung ggü. ärztlicher Empfehlung) zu untersuchen.
Dazu wurden sowohl das commitment in/nach vergangenen Erkrankungs/Verletzungsphasen per Fragebogen erhoben,
als auch 4 (mehr oder weniger) etablierte Verfahren zur Messung von Sportmotivation/-motiven.
Variablen:
Commitment bildet hier somit die AV in dichotomer Ausprägung (ja/nein),
die 4 Skalen ergeben 7/4/4/1 Subskalen, die jeweils metrisch/intervallskaliert sein müssten, da sie Summenscores aus Likert-Skalen darstellen.
Dabei lässt sich die Skala zur Sportmotivation mit 7 Subskalen schlecht reduzieren.
Zwei Skalen der Sportmotive bilden jedoch jeweils zwei unterschiedliche Ausprägungen, die zusätzlich miteinander addiert, oder voneinander subtrahiert werden können um eine Motivstärke oder Motivtendenz zu zeigen.
Die letzte Skala ergibt nur eine Ausprägung.
Problem:
Mir ist nicht klar, welche Methode ich nun zur Zusammenhangsanalyse wähle, bzw. wie ich da korrekt vorgehe, Voraussetzungen prüfe, etc.
Die meisten UV sind verteilungsfrei.
Da es ja eine dichotome AV gibt und mehrere metrische AV wäre ich jetzt auf logistische Regression oder den Eta-Koeffizienten gekommen.
Doch was wäre sinniger?
Ich hoffe, es wird hier jemand schlau, aus meinem Geschreibe und kann Licht ins Dunkel bringen
Viele Grüße,
Fidi
Unterstützung bei Methodenauswahl Zusammenhangsanalyse
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Re: Unterstützung bei Methodenauswahl Zusammenhangsanalyse
Hallo,
alles etwas kryptisch.
wie oft und wann wurde das bei wem gemessen?
Vor der Erkrankung wurde wohl nix gemessen
Spontan würde ich sagen...
Wo ist der Unterschied zwischen Sportmotivation und Commitment?
Wenn der Arzt sag treiben sie Sport (Und das tun sie immer)
ist das eine Motivation(sversuch).
Für mich ist das eine ANOVA mit Messwiederholung.
gruß
dutchie
alles etwas kryptisch.
wie oft und wann wurde das bei wem gemessen?
Vor der Erkrankung wurde wohl nix gemessen
Spontan würde ich sagen...
Wo ist der Unterschied zwischen Sportmotivation und Commitment?
Wenn der Arzt sag treiben sie Sport (Und das tun sie immer)
ist das eine Motivation(sversuch).
Für mich ist das eine ANOVA mit Messwiederholung.
gruß
dutchie
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Re: Unterstützung bei Methodenauswahl Zusammenhangsanalyse
Hallo nochmal
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
Ja, ich habe wohl im Eifer des Gefechts ein paar Informationen nicht aufgeführt.
Es geht nicht um die ärztliche Empfehlung Sport zu treiben, sondern im Gegenteil, während/nach einer Erkrankung/Verletzung die Füße still zu halten und nicht vorzeitig wieder die sportliche Aktivität aufzunehmen. Frei nach dem Motto: Pah, sobald das Fieber bei der Grippe wieder runter ist, kanns direkt wieder losgehen.
Hintergrund ist einfach die Frage nach etwaigen Merkmalen, die im Zusammenhang damit stehen könnten, warum motivierte Freizeitsportler das Risiko eingehen, Infektionen zu verschleppen, oder Verletzungen nicht auszukurieren.
Es wurde nur einmal gemessen.
Das commitment wurde retrospektiv erfasst.
Dabei wurde erfragt ob in der Vergangenheit einmal (oder häufiger) eine krankeits-/verletzungbedingte Sportpause eingelegt werden musste.
In der Folge wurde bei den Teilnehmern, die in der Vergangenheit eine Sportpause einlegen mussten erhoben, ob sie sich dabei an ärztlichen Empfehlungen hielten, oder bereits früher wieder in den Sport einstiegen.
Die Antwort darauf bildet die AV commitment mit den Ausprägungen ja/nein.
Die Sportmotivation und Sportmotive (vor allem letztere) können als relativ zeitstabile Persönlichkeitsmerkmal angesehen werden und evtl. in Zusammenhang mit dem Commitment stehen.
Genau dort fehlt mir nun die entsprechende Methode, um diesen Zusammenhang zu prüfen.
Die Variablen sind also:
AV - commitment (dichotom ja/nein)
UV - Sportmotivation (7 Ausprägungen, metrisch)
UV - Leistungsmotiv (2 Ausprägungen + Motivtendenz/Motivstärke durch Subtraktion/Addition der Summenscores, metrisch)
UV - Anschlussmotiv (2 Ausprägungen + Motivtendenz/Motivstärke durch Subtraktion/Addition der Summenscores, metrisch)
UV - Machtmotiv (1 Ausprägung, metrisch)
Die Variablen sind nicht normalverteilt.
Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen verständlich beschreiben
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
Ja, ich habe wohl im Eifer des Gefechts ein paar Informationen nicht aufgeführt.
Es geht nicht um die ärztliche Empfehlung Sport zu treiben, sondern im Gegenteil, während/nach einer Erkrankung/Verletzung die Füße still zu halten und nicht vorzeitig wieder die sportliche Aktivität aufzunehmen. Frei nach dem Motto: Pah, sobald das Fieber bei der Grippe wieder runter ist, kanns direkt wieder losgehen.
Hintergrund ist einfach die Frage nach etwaigen Merkmalen, die im Zusammenhang damit stehen könnten, warum motivierte Freizeitsportler das Risiko eingehen, Infektionen zu verschleppen, oder Verletzungen nicht auszukurieren.
Es wurde nur einmal gemessen.
Das commitment wurde retrospektiv erfasst.
Dabei wurde erfragt ob in der Vergangenheit einmal (oder häufiger) eine krankeits-/verletzungbedingte Sportpause eingelegt werden musste.
In der Folge wurde bei den Teilnehmern, die in der Vergangenheit eine Sportpause einlegen mussten erhoben, ob sie sich dabei an ärztlichen Empfehlungen hielten, oder bereits früher wieder in den Sport einstiegen.
Die Antwort darauf bildet die AV commitment mit den Ausprägungen ja/nein.
Die Sportmotivation und Sportmotive (vor allem letztere) können als relativ zeitstabile Persönlichkeitsmerkmal angesehen werden und evtl. in Zusammenhang mit dem Commitment stehen.
Genau dort fehlt mir nun die entsprechende Methode, um diesen Zusammenhang zu prüfen.
Die Variablen sind also:
AV - commitment (dichotom ja/nein)
UV - Sportmotivation (7 Ausprägungen, metrisch)
UV - Leistungsmotiv (2 Ausprägungen + Motivtendenz/Motivstärke durch Subtraktion/Addition der Summenscores, metrisch)
UV - Anschlussmotiv (2 Ausprägungen + Motivtendenz/Motivstärke durch Subtraktion/Addition der Summenscores, metrisch)
UV - Machtmotiv (1 Ausprägung, metrisch)
Die Variablen sind nicht normalverteilt.
Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen verständlich beschreiben
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Re: Unterstützung bei Methodenauswahl Zusammenhangsanalyse
Hallo Fidi,
ok verstehe.
Das Skalenniveau der AV bestimmt das Verfahren.
AV nominal oder dichotom ja/nein --> logistische Regression
AV metrisch --> ANOVA, lin Regression, Eta...
bei dir demnach logistische Regression!
Hypo: je stärker das Sportmotiv umso geringer die Wahrscheinlichkeit von Commitment.
Das ist ersmal gegeben!
Das sind bisschen viele UVs, man könnte eine Faktorenanalyse (FA PCA) vorschalten
die unabhängige Faktoren baut. Die Faktorwerte dieser Faktoren, dann in die Regression stecken.
obwohl das auch ein Problem ist, ...nur Probleme....
UM statistische Vorrausetzungen würde ich mich erstmal nicht kümmern,
Die Variabel müssen nicht normalverteilt sein. Es ist aber kein Fehler, wenn sie es tun.
Geht eine Variable wie Schwere der Verletzung, oder Art dieser auch mit ein, sollte vielleicht.
Sport-Leistung-Anschluss-Macht Motiv vielleicht nur 4 UVs reintun.
Das Problem der FA PCA ist, dass diese Motive korrelieren, eventuell oblique Rotieren,
das ist FA gelaber.
Das ist dein primäres Problem, die UVs so gestalten, dass es gut funktioniert.
Am Anfang haust du natürlich erstmal alle 11 aufeinmal rein.
Interagieren die UVs in ihrerer Wirkung?
Ohne Anschlussmotiv wozu Sport? z.B.
schöne Fragestellung.
gruß
dutchie
ok verstehe.
Das Skalenniveau der AV bestimmt das Verfahren.
AV nominal oder dichotom ja/nein --> logistische Regression
AV metrisch --> ANOVA, lin Regression, Eta...
bei dir demnach logistische Regression!
Hypo: je stärker das Sportmotiv umso geringer die Wahrscheinlichkeit von Commitment.
Das ist ersmal gegeben!
Das sind bisschen viele UVs, man könnte eine Faktorenanalyse (FA PCA) vorschalten
die unabhängige Faktoren baut. Die Faktorwerte dieser Faktoren, dann in die Regression stecken.
obwohl das auch ein Problem ist, ...nur Probleme....
UM statistische Vorrausetzungen würde ich mich erstmal nicht kümmern,
Die Variabel müssen nicht normalverteilt sein. Es ist aber kein Fehler, wenn sie es tun.
Geht eine Variable wie Schwere der Verletzung, oder Art dieser auch mit ein, sollte vielleicht.
Sport-Leistung-Anschluss-Macht Motiv vielleicht nur 4 UVs reintun.
Das Problem der FA PCA ist, dass diese Motive korrelieren, eventuell oblique Rotieren,
das ist FA gelaber.
Das ist dein primäres Problem, die UVs so gestalten, dass es gut funktioniert.
Am Anfang haust du natürlich erstmal alle 11 aufeinmal rein.
Interagieren die UVs in ihrerer Wirkung?
Ohne Anschlussmotiv wozu Sport? z.B.
schöne Fragestellung.
gruß
dutchie
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Re: Unterstützung bei Methodenauswahl Zusammenhangsanalyse
Nach langer Zeit stehe ich leider immer noch auf dem Schlauch, was die richtigen Methoden angeht.
Ich habe einfach mal alle Subskalen der der Sportmotivationsskala (SMS28) als UV in die logistische Regression gesteckt und Therapietreue (compliance) als dichotome AV (ja/nein bzw. 0/1) beigesteuert.
Ergebnis: keine der 7 Subskalen weist einen signifikanten Einfluss auf.
Wenn ich jede Subskala einzeln in die logReg stecke haben zumindest 2-3 Subskalen einen signifikanten Vorhersagewert.
Ist es legitim die einzelnen Subskalen einzubeziehen und einzeln zu berichten, oder begehe ich damit einen Kardinalfehler?
Viele Grüße,
Fidian
Ich habe einfach mal alle Subskalen der der Sportmotivationsskala (SMS28) als UV in die logistische Regression gesteckt und Therapietreue (compliance) als dichotome AV (ja/nein bzw. 0/1) beigesteuert.
Ergebnis: keine der 7 Subskalen weist einen signifikanten Einfluss auf.
Wenn ich jede Subskala einzeln in die logReg stecke haben zumindest 2-3 Subskalen einen signifikanten Vorhersagewert.
Ist es legitim die einzelnen Subskalen einzubeziehen und einzeln zu berichten, oder begehe ich damit einen Kardinalfehler?
Viele Grüße,
Fidian
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Re: Unterstützung bei Methodenauswahl Zusammenhangsanalyse
Hallo
Dann hat man halt ein Problem, und das ist der Punkt, wenn du dir nur die sig., einfach zu interpretierende
Ananalyse herauspickst, machst du was falsch!
it ist what it is...
Das liegt vermutlich an der inhaltlichen Validität der Skalen, die korrelieren vermutlich hoch.
Dann ist eventuell eine der Skalen ein Moderator einer anderen.
oder, oder, oder...
du kannst auch mal versuchen nicht auf Einschluss zu bestehen, sondern "vorwärts" oder rückwärts"
auszuprobieren, und schaun was passiert!
gruß
dutchie
Du berichtest beides, die einzelnen Log Reg und die eine multiple!
Dann hat man halt ein Problem, und das ist der Punkt, wenn du dir nur die sig., einfach zu interpretierende
Ananalyse herauspickst, machst du was falsch!
it ist what it is...
Das liegt vermutlich an der inhaltlichen Validität der Skalen, die korrelieren vermutlich hoch.
Dann ist eventuell eine der Skalen ein Moderator einer anderen.
oder, oder, oder...
du kannst auch mal versuchen nicht auf Einschluss zu bestehen, sondern "vorwärts" oder rückwärts"
auszuprobieren, und schaun was passiert!
gruß
dutchie