t-test - richtige Methode? Normalverteilung

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lucylu
Beiträge: 2
Registriert: 12.09.2023, 22:37

t-test - richtige Methode? Normalverteilung

Beitrag von lucylu »

Hi,
habe eine Studie durchgeführt und möchte vorrangig untersuchen, ob es zwischen der Experimental- und Kontrollgruppe Unterschiede bezüglich verschiedener AVs gibt. Die Experimentalgruppe mehr Freude, Angst, Vertrauen, ... als die Kontrollgruppe hat. (etablierte psychologische Skalen)
Ich wollte für jede AV einen unabhängigen t-Test mit SPSS durchführen.

Meine gesamte Stichprobe umfasst 67 Personen. Je Gruppe also 33 bzw. 34.
Ich muss aber auch noch die Untersuchung durchführen nachdem ich Männer aus der Gruppe ausgeschlossen habe. Dann bin ich bei insgesamt 40 und pro Gruppe 20.

Ist der t-Test die richtige Wahl? Oder sollte ich einen in Betracht ziehen?
Muss die Normalverteilung für die gesamte Stichprobe, also 62 bzw. 50 erfüllt sein oder für die Gruppen?
Wenn ich keine Normalverteilung habe, kann ich trotzdem einen t-Test durchführen, wenn ich mich darauf berufe, dass der t-Test relativ robust gegenüber der Verletzung der Normalverteilung ist? (https://statistikguru.de/spss/ungepaart ... tzt-4.html)

Unter dem Link wird davon gesprochen, dass ab n=30 die Verletzung der Normalverteilung ignoriert werden kann. Bezieht sich die 30 auf die gesamte Stichprobe (also in meinem Fall 60 bzw. 40) oder auf die Gruppengröße (31 bzw. 20)?

Mit den Antworten, die ich online gefunden habe, bin ich noch mega unsicher. Besonders in dem Aspekt worauf sich die n= 30 bezieht. Es wäre super, wenn mir jemand helfen könnte.

Viele Grüße
dutchie
Beiträge: 2743
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: t-test - richtige Methode? Normalverteilung

Beitrag von dutchie »

Hallo lucylu

die NV muss pro Gruppe gelten
also musst du zweimal auf NV testen
einmal Experimental und einmal Kontrollgruppe

n bezieht sich auch auf die einzelnen Gruppen
also n >30 in jeder Gruppe ist bei dir gegeben (fast)

und auf Varianzhomogenität testen...

du kannst auf den t Test nicht verzichten!
du kannst aber noch einen Test hinzufügen,
U Test z.B. also nicht ersetzen sondern ergänzen
oder bootstrap, (je nach software)

Statistikguru ist keine Quelle!!!

in dem Buch steht alles über t Test:
https://link.springer.com/book/10.1007/ ... 62-43524-3
(...und mehr als man wissen will)

oder hier
https://link.springer.com/book/10.1007/ ... 42-12770-0

gruß
dutchie
lucylu
Beiträge: 2
Registriert: 12.09.2023, 22:37

Re: t-test - richtige Methode? Normalverteilung

Beitrag von lucylu »

Hi,
danke für deine Antwort!

Ich hab die Normalverteilungen mit einem Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest berechent.
Wenn der Test ergibt, dass ich keine Normalverteilung habe, wollte ich begründen, dass ich einen nicht-parametrischen Test und den Mann-Withney-U berechne, um die Hypothese zu überprüfen. Kann ich dies dann so formulieren?
Deine Aussage, dass ich nicht auf den t-Test verzichten kann, verunsichert mich grade etwas.

Ich hätte auch noch eine weitere Frage zur MANOVA, da ich diese doch durchführe. Ich rechne mit SPSS.
Unter Multivariate Tests überprüfe ich ja die Signifikanz. Wenn etwas nicht signifikant für die Kombination der AVs ist, könnte ich es unter Angabe F(4, 592) = 5.574, p = .241, partielles η² = .036, Wilk’s Λ = .929. berichten, oder?
Wenn unter "Tests für Zwischensubjekte" etwas signifkant sein sollte, stimmt es, dass diese einzelne AV sich signifikant zwischen den Gruppe unterscheidet? Und ich dies dann zusätzlich mit der Angabe (F (1,73) = 4.386, p = .040) berichten könnte?
dutchie
Beiträge: 2743
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: t-test - richtige Methode? Normalverteilung

Beitrag von dutchie »

Hallo

bei U test änderst du das Skalenniveau auf ordinal!!
und der testet letztlich keine arithmetischen Mittelwerte!

also intervallskaliert --> t test plus U test, wenn du meinst, besser bootstrap!
Warum nur einmal testen? meisten kommt da dasselbe raus.

ich würde mit den AV keine MANOVA rechnen und wenn dann nur um zu gucken
ob so eine Art globale signifikanz da ist.

du hast als einzige UV die gruppen
lucylu hat geschrieben:
13.09.2023, 16:53
Unter Multivariate Tests überprüfe ich ja die Signifikanz. Wenn etwas nicht signifikant für die Kombination der AVs ist, könnte ich es unter Angabe F(4, 592) = 5.574, p = .241, partielles η² = .036, Wilk’s Λ = .929. berichten, oder?
ja, das wird aber nicht sig, das meint alle AVs auf einmal, oder Vektor oder die Kombination,
wie man sagen will.
lucylu hat geschrieben:
13.09.2023, 16:53
Wenn unter "Tests für Zwischensubjekte" etwas signifkant sein sollte, stimmt es, dass diese einzelne AV sich signifikant zwischen den Gruppe unterscheidet? Und ich dies dann zusätzlich mit der Angabe (F (1,73) = 4.386, p = .040) berichten könnte?
genau, letztlich hast du dann aber eine Widerspruch!
Zwischen MANOVA und Einzeltest. Soll man eher sagen kein Wirkung gemäß MANOVA
jetzt kannst du grübel, warum gerade nur die eine
und nicht die anderen, zufall, (bonferoni)? Einzel wäre aber wie t-Test.

Du musst die andern AVs einzel auch berichten, auch wenn sie nicht sig werden,
warum soll sich, die UV auf das AV Bündel im allgemeinem auswirken (MANOVA), die Wirkung kann doch eher
differenziert sein, wenn Angst reduziert wird, warum soll das Freude steigen,

Deine Stichprobe ist nicht sehr groß, und wenn der effekt eher klein ist,
ist das schwer den sig zu kriegen.

korrelieren alle AVs positiv? Bin mir jetzt nicht sicher, ob das ein Vorraussetzung für die MANOVA
sein muss, weil Freud und Angst ist wohl negativ korreliert und Freude und Vertrauen aber positiv.
müsste ich mal ausprobieren:(

gruß
dutchie
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