Hallo!
Ich schreibe derzeit meine Diplomarbeit im Bereich der Gesundheitsförderung, zusammen mit 2 Kommilitoninnen.
Dazu haben wir Studenten unseres Fachbereichs mittels Fragebogen befragt.
Am Fachbereich studieren 184 weibliche Studentinnen (damit 81,05%) und 43 männliche Studenten (damit 18,94%). Die zugrunde liegende Stichprobe dieser Arbeit umfasst 125 Personen davon 109 weibliche (also 87,2%) Studentinnen und 16 männliche (also 12,8%) Studenten.
Also bildet unsere Stichprobe nicht unseren Fachbereich ab, da wir zuwenig Männer und zu viele Frauen der Grundgesamtheit (Fachbereich) befragt haben, ODER???
Also sind die Daten bezogen auf das geschlecht ja verzerrt.
Was kann man denn da tun?
Ich habe was gelesen, dass man die Geschlechter gewichten kann oder so,-kann uns jemand sagen, wie das geht?
(Leider kennt sich unser Prof. im Gegensatz zu uns mit Statistik aus.
Der ist aber bis zur Abgabe der Arbeit im Urlaub, kann uns also nicht helfen...)
Kann uns jemand weiterhelfen-oder was würdet ihr tun?
DANKE
mella
Hilfe für Diplomarbeit - Verzerrung durch Geschlecht??
-
- Beiträge: 4
- Registriert: 20.07.2006, 22:28
-
- Moderator
- Beiträge: 304
- Registriert: 17.01.2006, 19:20
Hallo
Eine Gewichtung wäre tatsächlich die richtige Vorgehensweise, wenn Ihr repräsentative Aussagen über den gesamten Fachbereich treffen wollt, bzw. das Geschlecht bei Eurer Fragestellung eine wichtige Rolle spielt.
Eine kleine Einführung findest Du hier:
Oftmals ist eine Gewichtung gar nicht notwendig, wenn es z.B. in einer kleinen Umfrage darum geht, Tendenzen zu erfassen. Wenn Ihr jedoch den Anspruch habt, von Eurer Studie tatsächlich Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit (den Fachbereich) zu ziehen, würde ich schon zu einer Gewichtung raten, zumal eurer Stichprobenumfang, im Vergleich zu Grundgesamtheit für solche Schlüsse gross genug ist.
Gewichtungen können jedoch wiederum die Ergebnisse verzerren und insbesondere bei Signigfikanzztest zu veränderten Ergebnissen führen. Das gilt umso mehr, je grösser die Differenz der betroffenen Variablen zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit ist. Bei Gewichtungsfaktoren über 2 wäre ich sehr vorsichtig und würde evtl. auf die Gewichtung verzichten.
Alternativ zur Gewichtung kann man in den Ergebnissen auf das Missverhältnis hinweisen, erklären warum dies zustande kam, und die Aussagen welche die relevanten Variablen betreffen, relativieren.
PS: Den Gewichtungsfaktor für SPSS rechnest Du am besten in Excel aus.
Eine Gewichtung wäre tatsächlich die richtige Vorgehensweise, wenn Ihr repräsentative Aussagen über den gesamten Fachbereich treffen wollt, bzw. das Geschlecht bei Eurer Fragestellung eine wichtige Rolle spielt.
Eine kleine Einführung findest Du hier:
Code: Alles auswählen
http://www.statistik-tutorial.de/tutorials/gewichten-von-faellen.html
Gewichtungen können jedoch wiederum die Ergebnisse verzerren und insbesondere bei Signigfikanzztest zu veränderten Ergebnissen führen. Das gilt umso mehr, je grösser die Differenz der betroffenen Variablen zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit ist. Bei Gewichtungsfaktoren über 2 wäre ich sehr vorsichtig und würde evtl. auf die Gewichtung verzichten.
Alternativ zur Gewichtung kann man in den Ergebnissen auf das Missverhältnis hinweisen, erklären warum dies zustande kam, und die Aussagen welche die relevanten Variablen betreffen, relativieren.
PS: Den Gewichtungsfaktor für SPSS rechnest Du am besten in Excel aus.
Literatur?
Bücher zum Thema SPSS und Statistik (Amazon)
Bücher zum Thema SPSS und Statistik (Amazon)
-
- Beiträge: 4
- Registriert: 20.07.2006, 22:28
Hallo Guido,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort und die wertvollen Tipps.
Wir werden versuchen die Daten zu gewichten.
Aber wenn wir es nicht hinekommen ist es also durchaus legitim, dass wir auf die Missverhältnisse aufmerksam machen?
Wir fragen uns halt, ob uns das als großer Fehler angehangen werden kann, wenn wir nicht fähig sind, die Daten zu gewichten...
Viele Grüße,
mella
vielen Dank für Deine schnelle Antwort und die wertvollen Tipps.
Wir werden versuchen die Daten zu gewichten.
Aber wenn wir es nicht hinekommen ist es also durchaus legitim, dass wir auf die Missverhältnisse aufmerksam machen?
Wir fragen uns halt, ob uns das als großer Fehler angehangen werden kann, wenn wir nicht fähig sind, die Daten zu gewichten...
Viele Grüße,
mella
-
- Moderator
- Beiträge: 304
- Registriert: 17.01.2006, 19:20
Naja, die Gewichtung durchzuführen ist (wie Ihr schnell merken werdet) wirklich keine Kunst -> Gewichtungsfaktor ausrechnen, in SPSS eingeben, Fertig.
Spannender ist immer die Frage, ob eine Gewichtung auch Sinn macht u. hier gibts sicherlich keine pauschale Antwort.
Euer Gewichtungfaktor für die Männer sollte so bei 1,48 liegen und das müsste eigentlich .O. gehen.
Evtl aber lieber doch mal dem Prof. ne E-Mail schreiben...
Spannender ist immer die Frage, ob eine Gewichtung auch Sinn macht u. hier gibts sicherlich keine pauschale Antwort.
Euer Gewichtungfaktor für die Männer sollte so bei 1,48 liegen und das müsste eigentlich .O. gehen.
Evtl aber lieber doch mal dem Prof. ne E-Mail schreiben...
Literatur?
Bücher zum Thema SPSS und Statistik (Amazon)
Bücher zum Thema SPSS und Statistik (Amazon)
-
- Beiträge: 4
- Registriert: 20.07.2006, 22:28
Hallo Guido,
ich denke auch, dass wir unserem Prof. ´ne mail schreiben und uns absichern...Hoffe, der antwortet auch, wie gesagt, der ist in unserer heißen Diplomarbeitszeit erstmal drei Wochen im Urlaub...
Sonst treffen wir einfach gemeinsam ´ne Entscheidung. Damit wir voran kommen...
Vielen Dank für Deine Hilfe!
mella
ich denke auch, dass wir unserem Prof. ´ne mail schreiben und uns absichern...Hoffe, der antwortet auch, wie gesagt, der ist in unserer heißen Diplomarbeitszeit erstmal drei Wochen im Urlaub...
Sonst treffen wir einfach gemeinsam ´ne Entscheidung. Damit wir voran kommen...
Vielen Dank für Deine Hilfe!
mella