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Mein heutiges Problem ist das folgende:
Ich habe Kreuztabellen aus jeweils zwei Variablen erstellt. Die Signifikanz interessiert mich dabei selbstverständlich auch. Daher habe ich mir die erwartete und beobachtete Häufigkeit angeben lassen und einen Chi-Quadrat-Test durchgeführt.
Nun habe ich leider das Problem, dass die erwarteten Häufigkeiten in >20% der Zellen kleiner als 5 ist. Daraufhin habe ich die Werte meiner Variablen in Kategorien eingeteilt - das hat das auch etwas verbessert (statt 60% der Zellen haben nun nur noch bspw. 40% der Zellen eine erwartete Häufigkeit kleiner als 5). Noch größere Kategorein kann ich (denke ich) nicht bilden, sonst hat es keinen Ausagewert mehr.
Ist der Chi-Quadrat-Test aussagekräftig, wenn so viele Zellen so kleine erwartete Häufigkeiten haben?
Und wie ist bei einer Kreuztabelle mit 4 Zeilen und 3 Spalten ein Kontingenzkoeffizient von 0,224 zu interpretieren?
Ist der Chi-Quadrat-Test aussagekräftig, wenn so viele Zellen so kleine erwartete Häufigkeiten haben?
Nein!
Und wie ist bei einer Kreuztabelle mit 4 Zeilen und 3 Spalten ein Kontingenzkoeffizient von 0,224 zu interpretieren?
Der ist zum einen nur dann überhaupt zu interpretieren, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Darüber hinaus musst du das p im Auge behalten. Ansonsten verweist der reine Wert auf einen nur "geringen" Zusammenhang (mit der Tendenz zu einem "sehr geringen" Zusammenhang).
Ich habe jetzt gelesen, dass man in dem Fall, dass die erwartete Häufigkeit in >20% der Zellen kleiner 5 ist, den Fisher exakt Test durchführen kann. Richtig?
Das habe ich gemacht und das Ergebnis ist mit 0,018 signifikant ("Exakte Signigfikanz 2-seitig"). Laut ChiQuadrat ist das Ergebnis nach wie vor nicht signifikant. Kann ich das Ergebnis trotzdem als signifikant betrachten, wenn der Fisher-Wert dies wie oben angegeben bestätigt?
Ich habe jetzt gelesen, dass man in dem Fall, dass die erwartete Häufigkeit in >20% der Zellen kleiner 5 ist, den Fisher exakt Test durchführen kann. Richtig?
Ja!
Laut ChiQuadrat ist das Ergebnis nach wie vor nicht signifikant. Kann ich das Ergebnis trotzdem als signifikant betrachten, wenn der Fisher-Wert dies wie oben angegeben bestätigt?
Der ChiQuadrat kann hier nicht interpretiert werden! Er ist verzerrt und deshalb ist das Ergebnis unbrauchbar! Die Interpretation von Fisher ist analog derjenigen von ChiQuadrat.
Habe jetzt auch noch festgetsellt, dass Fisher sowieso nicht geht, weil ich keine 2x2-Matrix habe ...
Da alle Symmetrischen Maße auf Chi-Quadrat (Kontingenzkoeffizient, CramerV, Spearman etc) basieren, kann ich die ja auch nicht verwenden (stimmt doch, oder liege ich falsch?)
Daher beschränke ich mich jetzt auf die standardisierten Residuen, die allerdings nur bei sehr wenigen Kombinationen in meiner Kreuztabelle einen signifikanten Unterschied zwischen den beobachteten und erwarteten Häufigkeiten zeigen...