SPSS:Beidseitiger->einseitiger T-Test bei unabh. Stichpro

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andony
Beiträge: 6
Registriert: 05.05.2008, 20:06

SPSS:Beidseitiger->einseitiger T-Test bei unabh. Stichpro

Beitrag von andony »

Hallo zusammen,

Ich möchte mit SPSS einen T-Test bei unabhängigen Stichproben durchführen. Es kann von Normalverteilung ausgegangen werden, die Gruppierungsvariable ist dichotom, 0/1-codiert. Das Signifikantsniveau soll 0,9 betragen.

Ich habe schon gelesen, dass der Test in SPSS nur beidseitig erfolgt - meine Hypothese ist jedoch gerichtet und geht davon aus, dass der Mittelwert der 1-codierten Gruppe signifikant größer ist als der, der anderen. Vorab: Stimmt die Aussage, oder kann ich den Test auch mit SPSS durchführen?

Falls nein: Da ich erfahren habe, dass man die Ergebnisse des beidseitigen Tests verwenden kann um die des einseitigen Tests zu ermitteln würde ich dies gerne händisch nachtragen. Kann mir bitte, bitte jemand verraten, wie das geht?

Wie würden sich die Werte meines Levene-Tests, mein t-Wert, df, Sig, und das Konfidenzinterval verändern?

Ganz, ganz herzliches Danke für Eure Hilfe!

Beste Grüße,

Andy
Volker
Beiträge: 67
Registriert: 17.01.2007, 18:15

Beitrag von Volker »

Hallo Andy,

eine Frage vorab, warum soll das Signifikanzniveau 0,9 betragen? Das entspräche einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 90%. Das lässt dir niemand durchgehen. Bei einseitigen Fragestellungen wird auf ein Niveau von 0,1 getestet.

Aber jetzt zum T-Test. Du kannst auch einseitige Test durchführen. Bei einem einseitigen Test liegt die Signifikanzgrenze bei 0,1, also doppelt so hoch wie bei einem zweiseitigen Test mit 0,05. Die Signifikanz wird bei SPSS zwar als zweiseitig ausgewiesen, aber wenn der Wert maximal 0,1 beträgt, ist die einseitige Fragestellung trotzdem signifikant.

Zudem musst du noch darauf achten, ob die von dir vermutete Richtung mit den Daten übereinstimmt, also ob die von dir mit 1 kodierte Gruppe tatsächlich einen höheren Mittelwert hat als die 0-Gruppe. Sollte die Signifikanz zwar ausreichen, aber die Richtung nicht stimmen wäre deine Hypothese trotzdem falsifiziert.

Der Levene-Test sagt dir nur, ob die Verteilungen der beiden Gruppen 0 und 1 homogen sind. Der Test hat also keine Auswirkung auf eine einseitige Fragestellung. Da SPSS beim T-Test zwei verschiedene Signifikanzen ausweist sagt dir der Levene-Test nur, welche du verwenden musst.

T-Wert und Freiheitsgrade dienen nur zur Berechnung der Signifikanz, das ist bei einseitigen und zweiseitigen Tests gleich.

Beim Konfidenzintervall würde ich die Voreinstellung unter „Optionen“ von 95% auf 90% ändern. Das entspricht der Verdoppelung des Signifikanzwertes von 0,05 auf 0,1. Aber frage hier mal deinen Prof.


Viel Erfolg noch
Volker
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