Hallo an alle,
erstmal herzlichen Dank, dass Ihr hier so ein Forum bereitstellt und ich Euch zu meinen Problemchen fragen darf.
Vorgeschichte:
Ich habe in meiner Arbeit ein Kollektiv von ca 60 Personen auf ca 80 Parameter hin untersucht und mir dann die Korrelationskoeffizienzen und die dazugehörige Signifikanz ausrechnen lassen.
Aktuelles Problem:
Zuerstmal eines: Es korrelieren weniger als 30 Werte besser als 0,8. Das ist schon der Hammer, zumal auch viele Standartparameter dabei sind. Aber gut, glauben wir das einfach mal so.
Jetzt gibt es Korrelationskoeffizienten von 0,3 mit p<0,01.
Kann das überhaupt sein? Mein gesunder (hoffentlich) Menschenverstand sagt mir, dass ich zuerst eine Korrelation berechne, die mir sagt, ob ein zeitgleiches Auftreten wahrscheinlich ist - als zweiten Schritt teste ich, ob sich dieses Auftreten nur zufällig in den Daten niedergeschlagen hat, oder ob es auch weiterhin zu erwarten wäre.
Richtig soweit?
Ok, angenommen, das war richtig, wie kann es dann ein p<0,01 geben, wenn die Korrelation 0,3 ist und was macht das für einen Sinn?
Heißt das dann, dass die Ereignisse/Parameter mit einer hohen Signifikanz nicht gemeinsam auftreten?
Das Ergebnis wäre dann zwangsläufig: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den Parametern, oder?
So, ich hoffe, Ihr konntet alles verstehen. Gerne schreibe/verdeutliche ich nochmal meine Gedanken, wenns bis jetzt zu wirr war.
Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe, würde mir sehr gut tun, eine Antwort auf diese eigentlich einfache Frage zu finden.
Viele Grüße,
cuati
niedrige Korrelation, gute p - macht das Sinn?
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hi
r ist das mass; p die alphafehlerwahrscheinlichkeit. entscheidend ist aber die prüfung der inhaltlichen signifikanz und die höhe von r. je höher umso stärker der zusammenhang (umso grösser die erklärte varianz [=r2]). das p ist für die inhaltliche definition völlig irrelevant (oft sogar irreführend, da bei grosser stichprobe bereits ein minimaler zusammenhang ein hochsignifikantes [p<.0001] ergibt.
gruss
patrick
r ist das mass; p die alphafehlerwahrscheinlichkeit. entscheidend ist aber die prüfung der inhaltlichen signifikanz und die höhe von r. je höher umso stärker der zusammenhang (umso grösser die erklärte varianz [=r2]). das p ist für die inhaltliche definition völlig irrelevant (oft sogar irreführend, da bei grosser stichprobe bereits ein minimaler zusammenhang ein hochsignifikantes [p<.0001] ergibt.
gruss
patrick
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Soweit klar
Hallo Patrick,
herzlichen Dank für Deine Antwort!
Was Du sagst, leuchtet mir total ein und deshalb hab ich ja auch die Frage gestellt.
Zusammengefasst:
Erst wenn der inhaltliche Wert korreliert, wird p interessant.
Was aber mache ich aus einer Korrelation von 0.2 oder 0.3, die aber eine Signifikanz von p<0,001 haben?
Für mich klingt das so: ist die Korrelation bei 0.3, ist die Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Auftretens so gering, dass es für dir Praxis irrelevant ist. Da hilft auch ein p<0,001 nicht mehr weiter.
Bist Du da anderer Meinung?
Die von Dir erwähnte Fallzahlproblematik kann ich bei der verhältnismäßig geringen Zahl von Testpersonen (ca 60) eher ausschließen, richtig?
Viele Grüße,
cuati
herzlichen Dank für Deine Antwort!
Was Du sagst, leuchtet mir total ein und deshalb hab ich ja auch die Frage gestellt.
Zusammengefasst:
Erst wenn der inhaltliche Wert korreliert, wird p interessant.
Was aber mache ich aus einer Korrelation von 0.2 oder 0.3, die aber eine Signifikanz von p<0,001 haben?
Für mich klingt das so: ist die Korrelation bei 0.3, ist die Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Auftretens so gering, dass es für dir Praxis irrelevant ist. Da hilft auch ein p<0,001 nicht mehr weiter.
Bist Du da anderer Meinung?
Die von Dir erwähnte Fallzahlproblematik kann ich bei der verhältnismäßig geringen Zahl von Testpersonen (ca 60) eher ausschließen, richtig?
Viele Grüße,
cuati
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hi
ich meine, der zusammenhang bzw. die veränderung der werte müssen aus sicht der fragestellung sinnvoll sein.
die resultate kannst du im bericht darstellen und interpretieren so wie alle andern daten der hypothesenprüfung.
gruss
patrick
Erst wenn der inhaltliche Wert korreliert, wird p interessant.
ich meine, der zusammenhang bzw. die veränderung der werte müssen aus sicht der fragestellung sinnvoll sein.
wie bereits geschrieben spielt p keine grosse rolle. auch kleine r können signifikant sein. der zusammenhang ist halt nicht sehr stark bzw. es gibt evt. andere faktoren, die mitspielen, etc.Was aber mache ich aus einer Korrelation von 0.2 oder 0.3, die aber eine Signifikanz von p<0,001 haben?
die resultate kannst du im bericht darstellen und interpretieren so wie alle andern daten der hypothesenprüfung.
nein: zwischen den beiden variablen besteht ein statistisch sign. zusammenhang, der jedoch eher schwach ist. was das nun inhaltlich auf deine untersuchung bezogen bedeutet, musst du nun weiter ausführen - die statistik ist fertig.Für mich klingt das so: ist die Korrelation bei 0.3, ist die Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Auftretens so gering, dass es für dir Praxis irrelevant ist. Da hilft auch ein p<0,001 nicht mehr weiter.
nein - 60 sind schon eine ganze menge. guck dir die rohwerte und deren differenzen an (z.B. mittelwerte). das ist inhaltlich viel aussagekräftiger als ein kleiner r (trotz hohem p)Die von Dir erwähnte Fallzahlproblematik kann ich bei der verhältnismäßig geringen Zahl von Testpersonen (ca 60) eher ausschließen, richtig?
gruss
patrick
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Hallo Patrick,
vielen Dank für Deine Geduld und neuerliche Antwort. Ich hab mich jetzt nochmal auf die Beantwortung der Hypothesen konzentriert. Leider sind die Zusammenhänge nicht so gut, wie ich es mir erhofft habe. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass es eben noch mehr Einflussgrößen gibt, die ich einfach nicht bestimmt habe oder nicht bestimmen kann. Das ganze Rätsel wird also nicht gelöst.
Aber wichtig ist schonmal, dass der Zusammenhang bei einigen Parametern vorhanden ist, wenn auch schwach ausgeprägt.
Viele Grüße, ich meld mich wieder, da bin ich mir jetzt schon sicher
cuati
vielen Dank für Deine Geduld und neuerliche Antwort. Ich hab mich jetzt nochmal auf die Beantwortung der Hypothesen konzentriert. Leider sind die Zusammenhänge nicht so gut, wie ich es mir erhofft habe. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass es eben noch mehr Einflussgrößen gibt, die ich einfach nicht bestimmt habe oder nicht bestimmen kann. Das ganze Rätsel wird also nicht gelöst.
Aber wichtig ist schonmal, dass der Zusammenhang bei einigen Parametern vorhanden ist, wenn auch schwach ausgeprägt.
Viele Grüße, ich meld mich wieder, da bin ich mir jetzt schon sicher

cuati