Hallo!
Ich besuche in diesem Semester einen SPSS Kurs an unserer Uni. In 3 Wochen steht die Klausur an und ich habe ein grundlegendes Problem:
Wann nehme ich welchen Test?!
Beim einstichproben t-Test ist es ja noch ganz einfach zu erkennen. Beim t-Test für (un)abhängige Variablen wird es dann aber schon schwieriger. Ebenso bei der ANOVA oder einer Regressionsanalyse. Die Durchführung des Tests an sich ist dann kein Problem mehr, aber bei der Auswahl des richtigen Tests stehe ich regelmäßig auf dem Schlauch. Leider trägt unser Skript nicht gerade zum Verständnis dieser Frage bei. Daher hoffe ich, dass mir hier jemand ein paar Tipps geben kann, wie ich aus dem Aufgabentext herauslesen kann welchen Test ich nehmen soll.
Vielen Dank im Voraus!!
Meggie
Wann welchen Test?!?!
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Bei den Mittelwertvergleichen kann man das eigentlich recht gut sehen. Erst kann man schauen, ob es sich um unabhängige oder abhängige Stichproben bzw. Werte handelt (abhängige Stichproben liegen fast immer bei verschiedenen Messzeitpunkten innerhalb einer Gruppe vor, unabhängige z.B. bei zwei unterschiedlichen Testgruppen wie etwa männlein/weiblein). Dann schaut man, ob man es mit zwei oder mit mehrere Werten/Stichproben zum Vergleichen zu tun hat.
Damit kommt also eine Art Vierfelder-Tafel raus, nach der man die Mittelwertvergleiche gut einsortieren kann. Evt. werde ich den nächsten Tagen mal eine deratige Tabelle erstellen und online stellen (früher komme ich jedoch nicht dazu). Gut beschrieben ist das ganze meiner Meinung nach auch in dem SPSS Einführungsbuch von Bühl.
Evtl. kommt nun noch die Unterscheidung nach parametrischen bzw. nichtparametrischen Tests dazu. Dabei geht es darum, ob die Daten normalverteilt sind oder nicht. Dass kann man natürlich nur schätzen bzw. aus Plausibilitätsgründen annehmen bzw. man muss es wissen (steht dann wohl im Test dabei, falls sowas tatsächlich gefragt wird)
Damit kommt also eine Art Vierfelder-Tafel raus, nach der man die Mittelwertvergleiche gut einsortieren kann. Evt. werde ich den nächsten Tagen mal eine deratige Tabelle erstellen und online stellen (früher komme ich jedoch nicht dazu). Gut beschrieben ist das ganze meiner Meinung nach auch in dem SPSS Einführungsbuch von Bühl.
Evtl. kommt nun noch die Unterscheidung nach parametrischen bzw. nichtparametrischen Tests dazu. Dabei geht es darum, ob die Daten normalverteilt sind oder nicht. Dass kann man natürlich nur schätzen bzw. aus Plausibilitätsgründen annehmen bzw. man muss es wissen (steht dann wohl im Test dabei, falls sowas tatsächlich gefragt wird)
Literatur?
Bücher zum Thema SPSS und Statistik (Amazon)
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Wir haben z.B. diese beiden Aufgabe:
1.Stellen Sie fest, ob bei einem Signifikanzniveau von 99% (95%) davon ausgegangen werden kann, dass sich das Anfangsgehalt der Prüfungsteilnehmer ohne Prädikatsabschluss signifikant
vom Anfangsgehalt der Prüfungsteilnehmer mit Prädikatsabschluss
unterscheidet.
Formulieren Sie die entsprechenden Hypothesen. Führen Sie den T-Test durch und interpretieren Sie das Ergebnis!
2. Stellen Sie für weibliche und männliche Prüfungsteilnehmer getrennt fest, ob zwischen den Gehaltsvorstellungen und dem Anfangsgehalt ein signifikanter Unterschied besteht.
Bei Aufgabe 1 handelt es sich um einen unabhängigen t-Test bei Aufgabe 2 um einen abhängigen.
Was mich einfach verwirrt ist die Tatsache, dass ich eigentlich weiblich und männlich als voneinander unabhängig angenommen hätte (da man je entweder nur männlich oder weiblich sein kann).
Liegt die abhängigkeit daran, dass beide "Gruppen" aus der "Übergruppe" Prüfungsteilnehmer stammen?!?
Würd mich freun wenn mir jemand helfen könnte.
Vielen Dank im Voraus!!
1.Stellen Sie fest, ob bei einem Signifikanzniveau von 99% (95%) davon ausgegangen werden kann, dass sich das Anfangsgehalt der Prüfungsteilnehmer ohne Prädikatsabschluss signifikant
vom Anfangsgehalt der Prüfungsteilnehmer mit Prädikatsabschluss
unterscheidet.
Formulieren Sie die entsprechenden Hypothesen. Führen Sie den T-Test durch und interpretieren Sie das Ergebnis!
2. Stellen Sie für weibliche und männliche Prüfungsteilnehmer getrennt fest, ob zwischen den Gehaltsvorstellungen und dem Anfangsgehalt ein signifikanter Unterschied besteht.
Bei Aufgabe 1 handelt es sich um einen unabhängigen t-Test bei Aufgabe 2 um einen abhängigen.
Was mich einfach verwirrt ist die Tatsache, dass ich eigentlich weiblich und männlich als voneinander unabhängig angenommen hätte (da man je entweder nur männlich oder weiblich sein kann).
Liegt die abhängigkeit daran, dass beide "Gruppen" aus der "Übergruppe" Prüfungsteilnehmer stammen?!?
Würd mich freun wenn mir jemand helfen könnte.
Vielen Dank im Voraus!!
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- Registriert: 26.09.2006, 14:52
Hallo
Im zweiten Fall werden die Daten derselben Gruppen verglichen (einmal vor Stellenantritt 'Gehalterwartung' - später dann, wenn sie ein Gehalt verdienen 'Anfangsgehalt'). Jede Person hat also zweimal Daten abgegeben.
Die werden dann noch zusätlich nach Geschlecht getrennt ausgewertet (man könnte auch andere Variablen nehmen - Ausbildungsgrad, Alter, Attraktivität, etc.).
Abhängigkeit bezieht sich also nicht auf inhaltliche Erwägungen sondern auf 'daten-technische'.
Gruss
Patrick
Im ersten Fall sind die Daten unabhängig, weil zwei verschiedenen Personengruppen verglichen werden (mit vs. ohne Abschluss). Beide Gruppen haben nichts miteinander zu tun!Liegt die abhängigkeit daran, dass beide "Gruppen" aus der "Übergruppe" Prüfungsteilnehmer stammen?!?
Im zweiten Fall werden die Daten derselben Gruppen verglichen (einmal vor Stellenantritt 'Gehalterwartung' - später dann, wenn sie ein Gehalt verdienen 'Anfangsgehalt'). Jede Person hat also zweimal Daten abgegeben.
Die werden dann noch zusätlich nach Geschlecht getrennt ausgewertet (man könnte auch andere Variablen nehmen - Ausbildungsgrad, Alter, Attraktivität, etc.).
Abhängigkeit bezieht sich also nicht auf inhaltliche Erwägungen sondern auf 'daten-technische'.
Gruss
Patrick
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- Beiträge: 4
- Registriert: 14.01.2007, 14:14
Vielen Dank! Jetzt hab ichs kapiert.
Allerdings gibt es schon wieder ein neues Problem:
1. Geben Frauen und Männer unterschiedlich viel Geld für Kleidung aus?
2. Haben Frauen und Männer unterschiedliche Lieblingsfarben?
Laut Lösung ist Aufgabe 1 ein T-Test für unabhängige SP was mir auch einleuchtet.
Aufgabe 2 soll dagegen ein Chi-Quadrat-Test sein. Ich hätte allerdings wieder einen t-Test für unab. SP genommen.
Kann mir jemand erklären warum das ein Chi-Quadrat sein soll?
Außerdem hätte ich noch eine kleine Frage zur Regressionsanalyse bzw. zur ANOVA:
Kann es sein, dass man eine Regression dann macht wenn meine abhängige und die unabhängigen Variablen metrisch sind, eine ANOVA dagegen wenn z.B. eine nominale unabhängige Variable dabei ist??
Würd mich sehr freuen wenn mir nochmal jemand weiterhelfen könnte.
Vielen Dank!!!
Allerdings gibt es schon wieder ein neues Problem:
1. Geben Frauen und Männer unterschiedlich viel Geld für Kleidung aus?
2. Haben Frauen und Männer unterschiedliche Lieblingsfarben?
Laut Lösung ist Aufgabe 1 ein T-Test für unabhängige SP was mir auch einleuchtet.
Aufgabe 2 soll dagegen ein Chi-Quadrat-Test sein. Ich hätte allerdings wieder einen t-Test für unab. SP genommen.
Kann mir jemand erklären warum das ein Chi-Quadrat sein soll?
Außerdem hätte ich noch eine kleine Frage zur Regressionsanalyse bzw. zur ANOVA:
Kann es sein, dass man eine Regression dann macht wenn meine abhängige und die unabhängigen Variablen metrisch sind, eine ANOVA dagegen wenn z.B. eine nominale unabhängige Variable dabei ist??
Würd mich sehr freuen wenn mir nochmal jemand weiterhelfen könnte.
Vielen Dank!!!
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Der t-test ist ein Test für Mittelwertvergleiche. Das setzt natürlich voraus, dass bei den verwendeten Variablen auch ein sinnvoller Mittelwert gebildet werden kann.Kann mir jemand erklären warum das ein Chi-Quadrat sein soll?
"Lieblingsfarbe" ist nun aber eine nominalskalierte Variable, also weder intervallskaliert noch drückt es eine Rangfolge aus. Wenn Du jetzt weisst, dass der Mittelwert für Männer hier bei 3,6 liegt ist das natürlich nur wenig aussagekräftig.

Der Chi-Quadrat Test sollte zur Anwendung kommen, da er auf einen Zusammenhang der beiden Variablen prüft (erwartete vs. tatsächliche Häufigkaiten), aber eben nicht auf Mittelwertunterschiede.
Literatur?
Bücher zum Thema SPSS und Statistik (Amazon)
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