Hallo zusammen,
ich sitze gerade an der Auswertung einer ziemlich umfangreichen Erhebung, bei der Probanden verschiedene Videoclips vorgespielt bekamen und diese auf verschiedenen, mit gegensaetzlichen Adjektiven versehenen 5-Punkt Ratingskalen (semantisches Differential) bewerten sollten. 200 Leute haben so im Schnitt je rund 25 Clips bewertet (dabei hat jedoch nicht jede Person die selben Clips bewertet, sondern pro Clip wurden 8 Ratings abgefragt, dann war der Clip "aus dem Rennen").
Ich moechte jetzt gerne die Daten auf Gruppenunterschiede untersuchen, zum Beispiel zwischen Altersgruppen (ich habe 6 verschiedene eingeteilt). Dafuer wuerde ich nun eigentlich das ANOVA-Verfahren verwenden - allerdings weichen die Ratings deutlich von einer Normalverteilung ab, womit das ANOVA-Verfahren ja scheinbar nicht in Frage kommt.
Das alternative Verfahren, der Kruskal-Wallis Test, scheint mir aber auch wenig sinnvoll zu sein. Dieser Verwendet ja soweit ich weiss ein Rangverfahren. Nun habe ich rund 200*25=5000 Ratings, die alle einen Wert zwischen 1 und 5 haben, also sehr viele geteilte Raenge. Einfach aus dem Bauch heraus: bei so vielen Daten innerhalb eines so schmalen Bereichs macht doch ein Verfahren das mit Rangreihen operiert keinen Sinn - oder taeusche ich mich da?
Fuer hilfreiche Ratschlaege waere ich sehr dankbar!
Ratingskalen: ANOVA oder Kruskal-Walis?
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Da hättest Du eben viele Rangbindungen. Ist halt so und nichts besonderes.
Allerdings ist die Frage, wieso Informationen verschleudert werden, indem "Alter" in 6 Gruppen eingeteilt wird, eine Spearman-Korrelation wäre da normalerweise angebrachter. Oder ist die Hypothese, dass es keinen monotonen Zusammenhang zwischen Alter und AV gibt, sondern zum Beispiel U-förmige oder dergleichen?
Außerdem wird nicht klar, wie denn da überhaupt der Auswertungsplan aussieht, wenn jeder der 200 Leute eine unterschiedliche Kombination von Stimuli erhalten hat. Leider steht da nur eine uninformative Aussage "Ich moechte jetzt gerne die Daten auf Gruppenunterschiede untersuchen", aber nicht hinsichtlich wessen, bzw. was überhaupt die Studienfragestellung ist.
Allerdings ist die Frage, wieso Informationen verschleudert werden, indem "Alter" in 6 Gruppen eingeteilt wird, eine Spearman-Korrelation wäre da normalerweise angebrachter. Oder ist die Hypothese, dass es keinen monotonen Zusammenhang zwischen Alter und AV gibt, sondern zum Beispiel U-förmige oder dergleichen?
Außerdem wird nicht klar, wie denn da überhaupt der Auswertungsplan aussieht, wenn jeder der 200 Leute eine unterschiedliche Kombination von Stimuli erhalten hat. Leider steht da nur eine uninformative Aussage "Ich moechte jetzt gerne die Daten auf Gruppenunterschiede untersuchen", aber nicht hinsichtlich wessen, bzw. was überhaupt die Studienfragestellung ist.
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Danke erst mal fuer die schnelle Antwort.
Zur Frage der Korrelation: Das Vorgehen hier ist ein sehr exploratives. Hypothesen wurden nicht formuliert, da es nicht das Hauptanliegen der Erhebung war, auf Unterschiede zwischen bestimmten Gruppen zu testen, sondern schlicht eine moeglichst hohe Anzahl an Videoclips auf Ratingskalen mit Adjektivpaaren a la "happy vs. sad" "humorous vs. serious" einordnen zu lassen. Da demographische Daten aber mit erhoben wurden, sollen diese natuerlich nicht ungenutzt unter den Tisch fallen.
Korrelation habe ich auch gerechnet, war aber nicht signifikant und auch ein Blick auf die grafische Darstellung der Ratings zeigt keinen offensichtlichen Trend. Ausserdem sind die Altersgruppen hier nur stellvertretend fuer eine Reihe von unabhaengigen Variablen zu sehen (wie zum Beispiel Art des Fernsehanschlusses, Schulabschluss und weitere), die definitiv kategorial sind.
Zu den Gruppenunterschieden bzw. der generellen Studienfragestellung: Die hatte ich zunaechst bewusst aussen vor gelassen, denn obwohl ich jede Menge fragen haette, wollte ich moeglichst eine konkrete Frage formulieren und nicht einer der "Statistik to go User" sein, der sein Design posted und um Auswertung bittet - obwohl ich das natuerlich auch sehr gerne machen wuerde.
Um konkreter zu werden: Ich moechte zunaechst pruefen, ob sich unabhaengig vom konkreten, einzelnen Stimuli die Gesamtheit aller Ratings auf einer Skala zwischen verschiedenen Gruppen unterscheidet. Z.Bsp.: Bewerten verheiratete Teilnehmer die Clips generell anders auf einer happy-sad-Skala als geschiedene, verwitwete, ... Teilnehmer?
Ich moechte also in einem ersten Schritt untersuchen, ob die einzelnen Ratings (happy-sad, serious-humorous, etc.) sich ueber alle Clips gesehen zwischen verschiedenen Gruppen unterscheiden.
Zur Frage der Korrelation: Das Vorgehen hier ist ein sehr exploratives. Hypothesen wurden nicht formuliert, da es nicht das Hauptanliegen der Erhebung war, auf Unterschiede zwischen bestimmten Gruppen zu testen, sondern schlicht eine moeglichst hohe Anzahl an Videoclips auf Ratingskalen mit Adjektivpaaren a la "happy vs. sad" "humorous vs. serious" einordnen zu lassen. Da demographische Daten aber mit erhoben wurden, sollen diese natuerlich nicht ungenutzt unter den Tisch fallen.
Korrelation habe ich auch gerechnet, war aber nicht signifikant und auch ein Blick auf die grafische Darstellung der Ratings zeigt keinen offensichtlichen Trend. Ausserdem sind die Altersgruppen hier nur stellvertretend fuer eine Reihe von unabhaengigen Variablen zu sehen (wie zum Beispiel Art des Fernsehanschlusses, Schulabschluss und weitere), die definitiv kategorial sind.
Zu den Gruppenunterschieden bzw. der generellen Studienfragestellung: Die hatte ich zunaechst bewusst aussen vor gelassen, denn obwohl ich jede Menge fragen haette, wollte ich moeglichst eine konkrete Frage formulieren und nicht einer der "Statistik to go User" sein, der sein Design posted und um Auswertung bittet - obwohl ich das natuerlich auch sehr gerne machen wuerde.

Um konkreter zu werden: Ich moechte zunaechst pruefen, ob sich unabhaengig vom konkreten, einzelnen Stimuli die Gesamtheit aller Ratings auf einer Skala zwischen verschiedenen Gruppen unterscheidet. Z.Bsp.: Bewerten verheiratete Teilnehmer die Clips generell anders auf einer happy-sad-Skala als geschiedene, verwitwete, ... Teilnehmer?
Ich moechte also in einem ersten Schritt untersuchen, ob die einzelnen Ratings (happy-sad, serious-humorous, etc.) sich ueber alle Clips gesehen zwischen verschiedenen Gruppen unterscheiden.