Hallo alle zusammen,
(* Schuppen von den Augen fall*)
natürlich! Da hätte ich selbst drauf kommen sollen (zumal das in jedem besseren Statistikbuch[1] auch so steht).
Mit dem oben angegebenen R-Code lässt sich das übrigens recht schnell und einfach nachprüfen, wenn mit denselben Daten der t-Test einmal mit der Option
und einmal mit der Option
durchgeführt wird.
@Generalist: Ich bin zwar kein Mathematiker, aber ein paar Dinge über Statistik habe ich (im Rahmen eines Soziologie-Studiums an der Uni Köln) schon gelernt. Also: Ich weiß, was ein Determinationskoeffizient ist und die eine oder andere Varianzanalyse habe ich auch schon durchgeführt. Wenn ich mitten in der Nacht (drei Uhr!) mal ein ziemliches dickes Brett vor dem Kopf habe, ist das doch verzeihbar.
Dass einseitige Testung, wie Du sagst, meistens gar nicht nötig ist, ist richtig. Persönlich halte ich es i.d.R. für besser, Hypothesen ungerichtet zu formulieren (zumal es, zumindest in den Sozialwissenschaften, selten hinreichende theoretische Begründungen für gerichtete Hypothesen gibt), dann zweiseitig zu testen und
bei einem signifikanten Ergebnis schließlich zu schauen, in welche Richtung der gefundene Mittelwertunterschied geht. Damit vergibt man sich nichts.[2] Allerdings ging es mir darum nicht.
Der Link ist übrignes gut. Vielen Dank dafür.
Viele Grüße
jake2042
-- Anmerkungen --
[1]
Beispielsweise Borz 2005, 116 bis 119 (Erklärung) und 819 (Tabelle); Clauß/Ebner 1968, 181 bis 184 (Erklärung) und 338/339 (Tabelle); Sahner 1982, 118 bis 123 (Erklärung) und 177 (Tabelle)
[2]
Es ist aber »wissenschaftlich nicht haltbar«, im »Nachhinein, gewissermaßen erst angesichts des gefundenen Ergebnisses[,] aus einer ursprünglich ungerichteten Hypothese eine gerichtete Hypothese zu machen«, wenn ein zweiseitiger Test ein nicht-signifikantes und ein einseitiger ein signifikantes Ergebnis erbrächte. Grundsätzlich gilt:
»Eine Hypothese muss vor einer Untersuchung aufgestellt werden. Eine Modifikation der der Hypothese angesichts der gefundenen Daten und eine gleichzeitige Überprüfung der modifizierten Hypothese an denselben Daten ist unzulässig.«
Beide Zitate stehen direkt untereinander in Borz 2005, 117
-- Literatur --
Borz, Jürgen, (6)2005:
Statistik für Human- und Sozialwissenschaftler. Heidelberg: Springer
Clauß, Günter und Heinz Ebner, 1968:
Grundlagen der Statistik für Psychologen, Pädagogen und Soziologen. Berlin: Volk und Wissen
Sahner, Heinz, (2)1982:
Statistik für Soziologen 2. Schließende Statistik. (= Teubner Studienskripten 23) Stuttgart: Teubner