Ich habe da glaube ich ein generelles Verständnisproblem.
Also in meiner Arbeit geht es darum heraus zu finden, aus welchen gründen Personen eine bestimmte Fernsehsendung anschauen. Dazu habe ich im Fragebogen eine Liste mit 40 Aussagen zu theoretisch vermuteten Nutzungsmotiven vorgelegt (zb. Ich schaue es, weil ich nichts besseres zu tun habe. (Wäre zb. Kategorie Zeitvertreib zuzuordnen)). diese waren auf einer skala von 1=stimme überhaupt nicht zu bis 5=stimme voll und ganz zu, zu beantworten.
Dies Items gilt es jetzt durch eine Faktorenanalyse zusammenzufassen.
In Anlehnung an verschiedene Studien die ähnliches untersuchen habe ich mich für eine hauptkomponentenanalyse mit varimax rotation entschieden.
Nun ist es so, dass die Motive theoretisch inhaltlich 12 Motive abbilden (jede motiv wird mit 3 items abgefragt, bzw. einmal 4). Ich extrahiere aber keine 12 Faktoren, das heißt thematisch werden einzelne Items unter einem Faktor zusammengefasst. Gut... Aber ich habe zb. eine Hypothese, die besagt, dass bei den Rezipienten das Motiv parasoziale Interaktion vorliegt, das heißt, als Zuschauer baut man eine Beziehung zu den Personen der Sendung auf. Die zugehörigen Items bilden nun bei der Faktorenanalyse keinen eigenen Faktor, da es anstatt 12 ja bspw. nur 6 faktoren werden. Die items zur parasozialen Interaktion werden also mit anderen Items zu einem Faktor zusammengefügt.
Wie kann ich denn jetzt noch meine Hypothese prüfen, wenn diese es gar keinen Faktor gibt, der die dimension parasoziale interaktion erfasst?
Bei der achtfaktoriellen Lösung wurde es bspw. einen Faktor geben, der dieses Motiv abbildet. Bei einer Lösung mit weniger Faktoren sieht es schwer aus.
Greife ich mir dann später, einfach die Items zur parasozialen Interaktion raus, bilde mit diesen eine neue variable und überprüfe dann die Hypothese?